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Stadt Zürich lehnt die vorgeschlagenen Logistik-Hubs auf dem Stadtgebiet ab

Medienmitteilung

Der Stadtrat nimmt Stellung zum Vorhaben Cargo sous terrain. Die City-Hub-Standorte in der Stadt Zürich genügen den fachlichen Anforderungen nicht. Zudem ist der zu erwartende Beitrag zur Verkehrsreduktion im Güterverkehr vernachlässigbar.

16. Mai 2024

Die Anzahl der Gütertransporte in der Schweiz steigt und mit ihnen der Verkehr und der Platzbedarf durch Lieferfahrzeuge. Der Stadtrat hat im November 2023 die Strategie «Urbane Logistik und Gewerbeverkehr» verabschiedet.

Eine andere Initiative, die über die Stadt hinausreicht, ist das Projekt Cargo sous terrain (CST) der gleichnamigen Unternehmung. Diese plant ein unterirdisches Logistiksystem, das sich durch das Mittelland erstrecken soll. Die Stadt Zürich erachtet CST grundsätzlich als innovatives Projekt.

Das Bundesamt für Verkehr hat in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Raumentwicklung den «Sachplan Verkehr, Teil Unterirdischer Gütertransport» (SUG) erarbeitet als raumplanerische Grundlage für dieses unterirdische Logistiksystem. Die betroffenen Gemeinden im Kanton Zürich konnten seit Februar auf Einladung des Kantons Stellung zum SUG nehmen.

Kaum nennenswerte innerstädtische Verkehrsreduktion

Mit CST könnten gewisse Gütertransporte zu den City-Hubs in die Stadt Zürich unterirdisch erfolgen. Damit wäre theoretisch eine oberirdische Verkehrsreduktion möglich. Rund um die City‑Hubs, vor allem im Wohnquartier Albisrieden, würde es jedoch mehr Verkehr geben. Es könnten auch nicht sämtliche Gütertransporte auf CST verlagert werden. Daher könnten nur etwa 3 Prozent des oberirdischen Güterverkehrs in der Stadt eingespart werden.

Bezogen auf den gesamten motorisierten Verkehr in der Stadt wäre das eine Reduktion von nur etwa 0,3 Prozent.

Herausfordernde Wahl der Hub-Standorte

City-Hubs wie sie auch in der obengenannten städtischen Strategie «Urbane Logistik und Gewerbeverkehr» enthalten sind, sollen sich an übergeordneten Strassen nah bei Autobahnanschlüssen oder am Schienennetz befinden. In der Stadt Zürich braucht es mindestens drei Hubs, damit der Verkehr über das Gleisfeld reduziert werden kann. Die drei von CST favorisierten Hubs im SUG sind Albisrieden, Herdern und Oerlikon. Der City‑Hub in Albisrieden ist in einem Wohnquartier vorgesehen. Der zu erwartende Mehrverkehr stünde im Konflikt zu Fuss- und Veloverkehr sowie zur Schulwegsicherheit. Deshalb lehnt die Stadt diesen Standort ab. Der City‑Hub‑Standort Herdern wäre zwar gut an das Schienen- und übergeordnete Strassennetz angeschlossen. Allerdings spricht der Schutz des Grundwassers gegen diesen Standort. Die deswegen erforderliche oberirdische Transportröhre mit einem Durchmesser von 6 bis 7 Meter über das Gleisfeld ist städtebaulich kaum befriedigend realisierbar. Der Standort Oerlikon befindet sich gemäss kommunalem Richtplan im Verdichtungsgebiet (Zentrumszone). Zudem wird der Anteil der Wohnnutzung zunehmen. Die Mehrbelastung durch den Schwerverkehr wäre an diesem Standort herausfordernd und könnte kaum quartierverträglich abgewickelt werden.

Das Logistiksystem CST bietet Chancen, aus Sicht der Stadt überwiegen auf dem Stadtgebiet jedoch die Nachteile. Die Stadt Zürich fordert eine umfassende Interessenabwägung sowie eine Kosten‑Nutzen‑Analyse. Dabei sollen sowohl die Wirksamkeit und Notwendigkeit von CST als auch der Ressourceneinsatz und die damit verbundenen Umwelteinwirkungen berücksichtigt werden.

Die Stadt Zürich hat ihre Stellungnahme fristgerecht beim Kanton zuhanden des Bundes eingereicht.

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