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Stadt schreibt Investorenwettbewerb für neues Fussballstadion aus

Medienmitteilung

Stadtrat ebnet privaten Projekten den Weg

Nach dem Nein der Stimmberechtigten zum neuen, städtisch finanzierten Fussballstadion prüft der Stadtrat nun die Initiative von Privaten und schreibt einen Investorenwettbewerb aus. Basis des Wettbewerbs bilden die bestehenden Projekte für das Stadion und die Wohnsiedlung auf dem Hardturm-Areal.

3. September 2014

Städtische Wohnsiedlung: ja, neues Fussballstadion: nein – so lautete das Ergebnis der Volksabstimmung vom 22. September 2013. Die Stimmberechtigten lehnten damals einen Objektkredit von 216 Millionen Franken für den Bau eines Fussballstadions auf dem Hardturm-Areal mit 50,8 Prozent Nein-Stimmen ab, befürworteten aber mit 67,4 Prozent Ja-Stimmen den Bau einer Wohnsiedlung neben dem Stadion.

In der Folge beschäftigte sich der Stadtrat mit der Zukunft des Areals, auf dem das Stadion hätte gebaut werden sollen. Die Stadt hatte das Land von der Credit Suisse erworben. Diese kann allerdings ein Rückkaufsrecht geltend machen, wenn darauf kein Stadion erstellt wird. Zudem meldeten sich Architekturbüros und Investoren mit Projektideen für ein privat finanziertes Stadion. Der Stadtrat beauftragte deshalb anfangs Jahr eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe damit, die eingegangenen fünf Projektskizzen zu überprüfen.

Nun hat der Stadtrat entschieden, einen Investorenwettbewerb auszuschreiben, um die Realisierbarkeit eines von Privaten gebauten und betriebenen Stadions auszuloten. Der Wettbewerb, mit dem ein externes Planungsbüro beauftragt wird, soll auf der Basis der bestehenden Projekte durchgeführt werden – jener Projekte also, über die im September 2013 abgestimmt worden war (Stadion und Wohnsiedlung auf dem Hardturm-Areal). Ein solches Vorgehen weist mehrere Vorteile auf: Die von den Stimmberechtigten gutgeheissene städtische Wohnsiedlung würde durch die Stadt selber erstellt werden, das Stadion durch den privaten Investor, der die bereits aufgelaufenen Planungskosten des Stadionprojekts von rund 6,5 Millionen Franken zu übernehmen hätte. Es würden keine grösseren Investitionen im Letzigrund nötig, und Zürich – als einzige Stadt der Schweiz mit zwei Super-League-Clubs – käme doch noch zu einem «richtigen» Fussballstadion.

Da es sich bei den eingereichten Vorschlägen um erste Projektskizzen handelt, sind zum jetzigen Zeitpunkt noch keine fundierten Aussagen zu den Kosten möglich. Sämtliche Vorschläge basieren auf der Grundidee, dass das im Westen gelegene Baufeld C maximal ausgenutzt wird, wodurch das Stadion massgeblich quersubventioniert werden kann; im ursprünglichen Projekt wäre dieser Teil des Areals als strategische Reserve gehalten und nicht überbaut worden. Auch für Aussagen über ein allfälliges finanzielles Engagement der Stadt Zürich und dessen Höhe ist es noch zu früh. Der Stadtrat geht zum heutigen Zeitpunkt davon aus, dass ohne einen substanziellen städtischen Beitrag und weitere Volksabstimmungen keines der Projekte realisierbar sein dürfte. Mit dem Investorenwettbewerb soll ein solcher allfälliger Beitrag, der Gegenstand der politischen Diskussion würde, möglichst tief gehalten werden.

Mit dem nun gewählten Vorgehen bekräftigt der Stadtrat seine Haltung, die er unmittelbar nach der Abstimmung zum Ausdruck gebracht hat: Die Stadt selber plant kein neues Fussballstadion. Sie ist aber bereit, privaten Investoren den Weg zu ebnen – nicht zuletzt deshalb, weil viele Gegnerinnen und Gegner der Vorlage betont hatten, sie seien nicht grundsätzlich gegen ein neues Fussballstadion, sondern lehnten dieses wegen der aus ihrer Sicht zu hohen Kosten ab, die allein von der öffentlichen Hand hätten übernommen werden müssen.

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