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Stadt Zürich und Credit Suisse legen die Basis für neue Projektvariante

Medienmitteilung

Das acht Jahre alte Projekt «Stadion Zürich» wird neu ausgerichtet, vor allem, weil kein Ende der Rechtsverfahren absehbar ist. Die Stadt Zürich und die Credit Suisse legen jedoch gemeinsam die Basis für eine Projektalternative im Hardturm. Damit die Stadt Zürich ein reines Fussballstadion mit rund 20 000 Sitzplätzen, aber ohne Mantelnutzung, bauen kann, braucht es eine Landbereinigung der Grundstücke von Credit Suisse und Stadt Zürich. So könnten kommerzielle Nutzungen (Dienstleistungen und Wohnungen) für Investoren auf einem separaten Areal realisiert werden.

4. Juni 2009

Die Trägerschaft Stadion Zürich bestehend aus den Grundstückbesitzern Stadt Zürich und Credit Suisse bedauert sehr, diesen Entscheid fällen zu müssen. Denn das Projekt von Meili, Peter Architekten hat hohe architektonische und städtebauliche Qualität. Drei Hauptgründe führten zur Neuausrichtung des langjährigen Projekts «Stadion Zürich»:

1. Es ist kein Ende der Rechtsverfahren absehbar. Im Rahmen des laufenden Verfahrens (Ausnahmebewilligung Grundwasser) kann gegen den erwarteten Entscheid des Verwaltungsgerichts beim Bundesgericht Beschwerde eingereicht werden. Am Stadion selber muss aufgrund der bisherigen Gerichtsurteile nichts verändert werden. Trotzdem wäre das mittlerweile acht Jahre alte Projekt an die heutigen Gegebenheiten anzupassen. Dies bedingt eine Abänderungseingabe, welche wieder Gegenstand von Einsprachen werden kann. Angesichts der Grundsatzopposition aus Kreisen der Anwohner ist mit dem nochmaligen Gang bis vor Bundesgericht zu rechnen.

2. In Bezug auf den künftigen Betrieb des Fussballstadions konnte zwischen Eigentümerin, Betriebsgesellschaft, Betreiber und Vereinen bis zuletzt keine Einigkeit erzielt werden.

3. Seit dem Start des Projektes ist die Wirtschaftlichkeit eine Bedingung für die Realisierung. Die vorgesehene hybride Konzeption (Bauwerk mit Stadion inklusive Mantelnutzung) mit der entsprechend hohen Komplexität auf Seiten Bau und Nutzungen erschwerte seit jeher die Erreichung einer angemessenen Rendite. Die Kostensteigerungen, die nach acht Jahren zwingend nötigen Projektoptimierungen und die aktuelle wirtschaftliche Situation führen dazu, dass es kein wirtschaftlich interessantes Projekt mehr ist.

Neue Projektalternative auf dem Hardturmareal
Die Credit Suisse und die Stadt Zürich bieten Hand für eine neue, konstruktive Lösung, die allen Beteiligten und insbesondere den beiden Zürcher Spitzenclubs hilft. Die Stadt Zürich und die Credit Suisse wollen gemeinsam die Basis legen, damit die neue Projektalternative auf dem Hardturmareal geplant werden kann. Grundlage ist eine neue Aufteilung der Grundstücke: Die Credit Suisse will der Stadt Zürich das Gelände für ein mögliches Stadion abtreten. Im Gegenzug will der Stadtrat einen Teil des städtischen Landes und dessen Nutzung an die Credit Suisse übertragen. Auf diesem Teil könnten durch Investoren separat kommerzielle Nutzungen wie Büros und Dienstleistungen sowie Wohnungen realisiert werden aber kein Shoppingcenter. Selbstverständlich steht dies unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Instanzen von Stadt und Credit Suisse.

Stadt konzentriert sich auf Fussballstadion
Es ist vorgesehen, dass sich die Stadt auf den Bau eines reinen Fussballstadions mit voraussichtlich 20 000 Sitzplätzen auf ihrem erweiterten Grundstück konzentriert. Das Investitionsvolumen für das Stadion wird vorsichtig auf rund 100 Millionen Franken geschätzt. Für die Finanzierung soll die Idee der «Volks-Aktiengesellschaft» aufgegriffen werden, welche die Gründung einer gemischtwirtschaftlichen Aktiengesellschaft für die Projektentwicklung und die Finanzierung der Investitionen vorsieht. An dieser «Volks-Aktiengesellschaft» sollen sich nebst Stadt und weiteren Investoren auch die beiden Fussballclubs sowie in einer späteren Phase im Sinne einer Publikumsgesellschaft die Zürcherinnen und Zürcher beziehungsweise die Fussballfans beteiligen können. Eine erste Kostenbetrachtung zeigt, dass die neue Projektalternative finanziell trag- und betreibbar wäre.

Mit der Verkleinerung des Stadions und dem Verzicht auf die Mantelnutzung dürfte voraussichtlich ein Grossteil der bisherigen Rekursgründe (Schattenwurf, Grundwassserbauten usw.) entfallen, was die Realisierungschancen des geänderten Projektes deutlich verbessert.

Die Projektentwicklung erfolgt vorerst weiterhin in Form einer gemeinsamen Trägerschaft zwischen der Stadt Zürich und der Credit Suisse sowie im Dialog mit dem Quartier und anderen Beteiligten (insbesondere den Clubs). Für die Bauten werden ein Architekturwettbewerb für das Stadion und ein Studienauftrag für die kommerzielle Nutzungen ausgeschrieben. Im optimistischsten Fall kann das neue Fussballstadion bis 2014/2015 erstellt werden. 

Geschichte des Projekts
2001 erfolgte der Strategiewechsel weg von einem polysportiven hin zu einem reinen Fussballstadion. Die Credit Suisse erklärte sich vor acht Jahren bereit, das aus einem Architekturwettbewerb hervorgegangene Projekt «Stadion Zürich» zu entwickeln. 2003 haben die Stadtzürcher Stimmberechtigten den privaten Gestaltungsplan mit Umweltverträglichkeitsprüfung und die Beteiligung der Stadt an der Stadion Zürich AG deutlich gutgeheissen. Durch noch immer laufende Rechtsverfahren ist der Bau bisher nicht möglich geworden. Die Stadt hat inzwischen den Letzigrund als Stadion für Leichtathletik und Events gebaut, das temporär auch von den beiden Zürcher Spitzenclubs genutzt wird. Bereits zu einem frühen Zeitpunkt wurde die Idee einer Duplexarena (Fussball und Eishockey) geprüft und verworfen. Vor allem wirtschaftliche Aspekte sowie grösste Bedenken in Bezug auf die Sicherheit führten schon damals dazu, dass eine solche polysportive Nutzung auch für den Stadtrat von Zürich keine Alternative darstellte.  

Diese Medienmitteilung, die Präsentation sowie Visualisierungen finden Sie auch im Internet auf www.stadion-zuerich.ch.