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Der grösste Hebel zur Kostensteuerung liegt bei der Bedarfsabklärung

Medienmitteilung

In drei externen Studien hat das Hochbaudepartement die Planungs- und Baukosten von Wohn-, Schul- und Gesundheitsbauten untersuchen lassen. Resultat: Die Stadt baut nicht teurer als andere. Allerdings wird oftmals mehr bestellt, was Auswirkungen auf den Preis und die Gegenleistung hat.

3. Oktober 2012

Zürich wächst, gleichzeitig wachsen auch die Bedürfnisse der Bevölkerung. Das hat direkte Auswirkungen auf die Investitionen im städtischen Hochbau. Die Nachfrage nach Räumen steigt, und deren Finanzierung muss langfristig gesichert werden. Weil die Ressourcen beschränkt sind, muss den Entscheidungsträgerinnen und -trägern bekannt sein, wie Kosten entstehen und wo sie am effektvollsten gesteuert werden können.

An diesem Punkt hat Stadtrat André Odermatt angesetzt und die Verwaltung beauftragt, mehr Transparenz bei der Entstehung von Kosten zu schaffen: «Kosten fallen nicht vom Himmel, wir alle lösen sie aus mit unseren wachsenden Bedürfnissen und Bestellungen. Hauptkostentreiber sind der Flächenbedarf und die Nachfrage nach besseren Ausbaustandards. Darüber müssen wir debattieren. Wir müssen gemeinsam festlegen, wann gut für Zürich gut genug ist.»

Mit dem Projekt «Kostenklarheit» will Stadtrat Odermatt eine Basis schaffen, um fundierter über Kosten zu diskutieren. Dann kann man sie  – wo sinnvoll –  auch senken. «Nachhaltigkeit und Lebenszykluskosten müssen stärker berücksichtigt werden. Ansonsten werden vermeintliche Kostensenkungen zu Kostenüberwälzungen auf die nächste Generation. Gerade bei der systematischen Erfassung und Ausweisung der Lebenszykluskosten müssen wir im Hochbaudepartement besser werden», sagt Odermatt. Das Amt für Hochbauten (AHB) wird von ihm beauftragt, brauchbare Instrumente zu entwickeln und die Lebenszykluskosten in der politischen Diskussion noch besser auszuweisen.

Zusammen mit dem Stadtrat will der Vorsteher des Hochbaudepartements die Rollen der Nutzer und der Eigentümervertretung (Immobilien-Bewirtschaftung) respektive den Bestellungsprozess genauer unter die Lupe nehmen. «Gerade weil Entscheide (beispielsweise zu Standort, Raumprogramm, Ausbaustandards), die zu Beginn eines Projekts gefällt werden, die grösste Wirkung haben, ist der Stadtrat gewillt, gemeinsam mit den betroffenen Departementen, Bedürfnisse kritisch zu hinterfragen und Bestellungen gründlich zu überprüfen», sagt Odermatt.

Ebenfalls wird verlangt, die Umsetzung von gesetzlichen Richtlinien genauer zu untersuchen und dem Stadtrat aufzuzeigen, wo es Spielräume gibt, welche sich kostensenkend auswirken. Von den Dienstabteilungen in seinem Departement will er frühzeitig wissen, welche Auswirkungen gesetzliche Änderungen oder neue Richtlinien auf die Kosten haben, damit er – wenn nötig – frühzeitig intervenieren kann.

Stadtrat Odermatt hat aber auch bereits einiges zur Kostensenkung in seinem Departement eingeführt. Der Aufwand für die Durchführung von kleineren Wettbewerben wurde reduziert, die AHB-Fachstelle «Ökonomie» ausgebaut, die über alle Projektphasen für Fragestellungen rund um Baukosten, Wirtschaftlichkeitsberechnungen und ökonomische Fragestellungen kompetent ist. Zudem dürfen Mittel aus dem Topf für «Unvorhergesehenes» nur noch von André Odermatt selber freigegeben werden. Und die Immobilien-Bewirtschaftung hat das strategische Real Estate Management ausgebaut: Damit liefert sie dem Stadtrat die Grundlage für eine nachhaltige und finanzierbare Bedarfssteuerung und Investitionsplanung. «Der Wille auf allen Ebenen der Verwaltung und in allen Departementen, sorgfältig mit den zur Verfügung stehenden Mitteln umzugehen, ist da. Es gibt keine Geldverschleuderer, aber wir können und wollen uns laufend verbessern», sagt Stadtrat Odermatt.