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Teilerfolg für Neubau Wasserschutzpolizei am Mythenquai

Medienmitteilung

Verwaltungsgericht heisst Beschwerde der Stadt in einem wesentlichen Punkt gut

Die Anlagen der Stadt Zürich am Mythenquai entsprechen nicht mehr den Bedürfnissen einer modernen Wasserschutzpolizei und sollen durch einen Neubau ersetzt werden. Das Verwaltungsgericht schützt die dafür nötige Umzonung in einem wichtigen Teil.

21. Juli 2014

Im Mai 2012 stimmte der Gemeinderat Zürich ohne Gegenstimme der Umzonung eines Gebiets am Seeufer beim Mythenquai in eine Zone für öffentliche Bauten zu. Diese Teilrevision der Bau- und Zonenordnung (BZO) war nötig, um auf dem Grundstück einen Neubau realisieren zu können. Gegen die Umzonung legte der benachbarte Seeclub Zürich Rekurs ein, weil ein Teil des Landes aufgrund einer Sondernutzungskonzession dem Seeclub zur Nutzung übertragen worden ist. Mit Entscheid vom 1. Februar 2013 hiess das Baurekursgericht den Rekurs gut und hob den Gemeinderatsbeschluss auf. Die übrigen, insbesondere planungs- und wasserrechtlichen Einwände sowie die Kritik des Seeclubs, wonach der geplante Neubau überdimensioniert sei und das Erscheinungsbild der historischen Bootshäuser störe, entschied das Baurekursgericht nicht. Gegen den Entscheid legte die Stadt Zürich am 6. März 2013 beim Verwaltungsgericht Beschwerde ein.

Bisher keine vergleichbaren Urteile

Mit seinem Urteil vom 12. Juni 2014 hat das Verwaltungsgericht den Entscheid des Baurekursgerichts nun umgestossen und die Beschwerde der Stadt Zürich teilweise gutgeheissen. In diesem Urteil bejaht das Gericht die Zulässigkeit der Zuweisung in eine Zone für öffentliche Bauten, obwohl ein Teil des Perimeters mit einer Sonderkonzession dem Seeclub zur Nutzung übertragen ist. Die Stadt Zürich ist erfreut über diesen Entscheid, vor allem auch weil vergleichbare Gerichtsentscheide bisher fehlten.

Das Verwaltungsgericht hat jedoch nicht alle strittigen Punkte entschieden, sondern hat das Geschäft zum Entscheid über die restlichen Einwände ans Baurekursgericht zurückgewiesen. Dem Seeclub Zürich steht die Möglichkeit offen, einen Weiterzug ans Bundesgericht zu prüfen. Sollte der Seeclub darauf verzichten, bleibt der Entscheid des Baurekursgerichts zu den noch offenen Punkten abzuwarten.

Polizeiliche und zivile Bereiche trennen

Die heutige Wache der Wasserschutzpolizei stammt aus den 1950er-Jahren und ist in einem schlechten Zustand. Die Platzverhältnisse sind eng, in den letzten Jahren musste die Stadt zusätzliche Containerprovisorien aufstellen. Die Wasserschutzpolizei Mythenquai ist auf dem in der Stadt Zürich liegenden Teil des Zürichsees und auf der Limmat für die polizeilichen Aufgaben, die Seerettung und die Bewältigung von Öl- und Chemiewehr zuständig. Zukünftig sollen der polizeiliche und der zivile Bereich der Wasserschutzpolizei entflochten und auf zwei Standorte aufgeteilt werden. Der zivile Bereich wird dabei am Standort Tiefenbrunnen verbleiben.

Aus einem Wettbewerb ging als Siegerprojekt «Coray» des Teams von e2a eckert eckert architekten ag aus Zürich hervor. Eine wichtige Vorgabe des Wettbewerbs war, dass das stimmige Erscheinungsbild des Seebeckenbereichs zwischen Strandbad Mythenquai und Polytechnischem Ruderclub (PRC) beibehalten wird. Dem Siegerteam ist es zudem gelungen, das kompakte Raumprogramm der Wasserschutzpolizei auf einer kleinstmöglichen Fläche unterzubringen.