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Asbestvorfall im Stadtzürcher Zivilschutz - Ergebnisse des Untersuchungsberichtes liegen vor

Medienmitteilung

Im Rahmen einer Zivilschutzübung sind im September 2012 auf dem Familiengartenareal Pfingstweid geringe Mengen Asbest freigesetzt worden. Die Ergebnisse des von Schutz & Rettung in Auftrag gegebenen, unabhängigen Untersuchungsberichtes liegen nun vor. Entsprechende organisatorische Massnahmen wurden bereits umgesetzt.

3. September 2013,11.15 Uhr

Im September 2012 führte der Zivilschutz von Schutz & Rettung Zürich eine Übung durch. Im Sinne einer realitätsnahen Übungsanlage wurden auf dem Familiengartenareal Pfingstweid alte Gartenhäuschen abgebrochen und zerlegt. Dabei wurden Dachplatten aus Eternit teilweise mit einem Bagger abgebrochen und Eternitelemente durch Plattwalzen oder anderweitig in Stücke gerissen. Dadurch wurde auch Asbest in geringen Mengen freigesetzt.

Eine von Schutz & Rettung veranlasste Untersuchung durch die SUVA ergab, dass aufgrund der freigesetzten Mengen eine asbestbedingte Erkrankung der betroffenen Zivilschutzangehörigen als sehr unwahrscheinlich einzustufen ist. Die betroffenen Angehörigen des Zivilschutzes wurden über das Ergebnis dieses Gutachtens informiert. Es wurde ihnen auch die Möglichkeit eingeräumt, sich ärztlich untersuchen zu lassen. Davon wurde jedoch nur vereinzelt Gebrauch gemacht.

Zudem veranlasste Schutz & Rettung eine externe Untersuchung (sogenannte Administrativuntersuchung) des Vorfalles. Dies deshalb, um einerseits den Einsatzverlauf genau zu prüfen und anderseits, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden. Inzwischen liegt das Gutachten einer unabhängigen Rechtsanwältin vor. Es kommt im Wesentlichen zum Schluss, dass die zuständigen Kader des Zivilschutzes die Gefahrenlage für einen in der Grundidee praxisorientierten Wiederholungskurs teilweise falsch eingeschätzt hatten. So wurden zu wenig Abklärungen zur Frage von möglichen Asbestvorkommen und zum Umgang mit asbesthaltigen Materialien getroffen und teilweise nicht genügend geeignete Arbeitsmittel eingesetzt. Im Rahmen der Übung zeigten sich auch organisatorische Mängel und Schwächen in der Führung, die teilweise bedingt waren durch nicht eingerückte Zivilschutzkader aus dem Kreis der Zivilschutzpflichtigen.

Schon bevor das Gutachten vorlag, leitete Schutz & Rettung im Rahmen struktureller Anpassungen der Gesamtorganisation entscheidende Schritte ein, um den Zivilschutz in der Stadt Zürich auf eine bessere Grundlage zu stellen. Mit der per 1. Oktober 2012 erfolgten Ernennung des stellvertretenden Direktors und Feuerwehrkommandanten Peter Wullschleger zum Zivilschutzkommandanten wird eine Professionalisierung des Kommandos der Zivilschutzorganisation und eine bessere Einbindung in die Gesamtorganisation von SRZ angestrebt. Diese umfasst die Berufsfeuerwehr und Milizfeuerwehr, den Rettungsdienst, die Einsatzleitzentralen (Notrufe 118 / 144) und eben den Zivilschutz. Mit dem verstärkten Einbezug des Zivilschutzes in die Arbeit der grössten Rettungsorganisation der Schweiz kann gewährleistet werden, dass Einsätze durch Fachpersonen insbesondere der Feuerwehr besser auf mögliche Risiken geprüft werden. Zudem wird mehr Gewicht auf praxisbezogene Zivilschutzeinsätze und eine sorgfältige Planung und Begleitung gelegt.

In der Zwischenzeit hat eine spezialisierte Firma die Räumung des Areals vollzogen. Bezüglich Kostenübernahme werden sich die Stadt Zürich und der Verein für Familiengärten nach Vorliegen der Bauabrechnung verständigen.

 

Weitere Informationen

Ansprechperson

Urs Eberle
Schutz & Rettung
Kommunikation
Telefon 044 / 411 24 44