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Neue Akzente für die Literaturstadt Zürich

Medienmitteilung

Strauhof wird zum jungen Literaturlabor, Bärengasse zum Archiv-Zentrum

Die Stadt Zürich wandelt das Museum Strauhof in ein literarisches Laboratorium für Jugendliche um und stärkt damit die Kulturförderung und -vermittlung. Literaturausstellungen sollen künftig an verschiedenen Orten stattfinden. Parallel soll das Museum Bärengasse künftig das Max-Frisch-Archiv und das Thomas-Mann-Archiv der ETH sowie auch das James-Joyce-Archiv beherbergen und ein offenes Literaturarchiv-Zentrum werden.

6. November 2013

Zürich ist ein wichtiges literarisches Zentrum: Autorinnen und Autoren, Verlage und Agenturen haben hier ihren Sitz. In der Literaturstadt Zürich werden jetzt zwei neue Akzente gesetzt, um die Förderung der aktiven Teilnahme von Jugendlichen im Bereich Literatur zu stärken und den Zugang zur Literaturgeschichte und -forschung zu verbessern.

Fokus auf Jugendliche im Strauhof

Ab 2015 soll das Literaturmuseum Strauhof in ein literarisches Laboratorium für Jugendliche umgewandelt werden. JULL, das junge Literaturlabor Strauhof, ist auf 10- bis 18-Jährige  zugeschnitten. Der Strauhof wird kreativer Raum für breit angelegte Schulprojekte: School-in-Residence, Workshops, Lesungen, Diskussionen. Ganze Klassen und auch kleinere Gruppen arbeiten an einem inspirierenden Ort eng mit Schriftstellerinnen und Schriftstellern zusammen. Für die Leitung des zweijährigen Pilotbetriebs konnten Richard Reich und Gerda Wurzenberger gewonnen werden, die über ausgewiesene Erfahrung im Bereich der partizipativen Literaturvermittlung und der Veranstaltungskonzeption verfügen (u. a. im Rahmen des Projekts Schulhausroman). Sie haben auch das Konzept für das junge Literaturlabor Strauhof erstellt.

Der Strauhof wird von der Kulturförderung der Stadt Zürich seit gut zehn Jahren als Literaturmuseum betrieben. Auch zukünftig sollen in Zürich Literaturausstellungen stattfinden: Die Zentralbibliothek Zürich, das Literaturhaus Zürich, das Landesmuseum Zürich und das Schweizerische Institut für Kinder- und Jugendmedien beabsichtigen, künftig an wechselnden Orten aktuelle Literaturausstellungen durchzuführen. Die Aktivitäten werden von der städtischen Kulturförderung begleitet.

Bärengasse wird zum Literaturarchiv-Zentrum

Nachdem das Projekt «Moneyworld» im Museum Bärengasse aufgrund fehlender finanzieller Ressourcen nicht zustande kam, ergaben sich neue Möglichkeiten für die künftige Nutzung des Hauses. Da die ETH Zürich für das Max Frisch- und das Thomas Mann-Archiv neue Räumlichkeiten sucht, die auch eine bessere Präsentation der Archive erlauben, prüft sie die Nutzung des Museum Bärengasse ab 2015 als offenes Archiv-Zentrum für Literaturinteressierte und -forschende. Weiter wird abgeklärt, das aktuell im Strauhof beheimatete James-Joyce-Archiv ebenfalls ins Museum Bärengasse zu verlegen. Im Parterre des neuen Literaturarchiv-Zentrums ist zudem eine Ausstellung zu Zürich als Literaturstadt geplant.

2014 wird das Museum Bärengasse für eine Zwischennutzung zur Verfügung gestellt, die sich an der Schnittstelle von Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft mit Fragen der Gegenwart und der Zukunft Zürichs beschäftigt. Die externen Projektpartner dafür sind der Think Tank W.I.R.E. und der «Curating Hub» der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK und der Zeitschrift «On Curating».

Finanzierung der beiden neuen Akzente

Für den Pilotbetrieb des Literaturlabors JULL hat der Stadtrat für die Jahre 2015 bis 2017 einen Betrag von 1,58 Millionen Franken (inklusive Mietkosten) gesprochen. Dies entspricht einer Reduktion von jährlich rund 0,5 Millionen Franken gegenüber dem heutigen Betrieb des Strauhofs als Literaturmuseum. Beim Museum Bärengasse wird die Stadt durch den geplanten Einzug der beiden Archive der ETH einen Mietertrag erzielen.

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