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Steigender Trend bei den Geburten hält an

Medienmitteilung

«Züri-Baby» – neue Studie zur Entwicklung der Geburten in der Stadt Zürich

2013 kamen 4920 Kinder mit Wohnsitz in der Stadt Zürich zur Welt. So hoch war die Geburtenzahl letztmals vor 45 Jahren. Noch höher war sie seit Beginn des 20. Jahrhunderts während des Babybooms: Am meisten Kinder, nämlich 6147, wurden 1961 geboren. In den folgenden Jahren fiel die Geburtenzahl bis zum historischen Tiefststand von 2871 Kindern im Jahr 1977. Danach nahm die jährliche Geburtenzahl in der Stadt Zürich wieder zu.

10. Dezember 2014

Seit beinahe vierzig Jahren steigt die Geburtenziffer in der Stadt Zürich, die Anzahl Geburten pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner nimmt zu. Zwei Faktoren beeinflussten diese Entwicklung wesentlich: Zum einen hat der Anteil Frauen im Alter zwischen 15 und 49 Jahren an der Gesamtbevölkerung zugenommen. Zum anderen stieg auch die Fruchtbarkeit, die Anzahl Geburten pro 1000 Frauen im Alter zwischen 15 und 49 Jahren. Trotz steigender Geburtenzahlen lag 2013 in der Stadt Zürich die theoretische Anzahl Kinder, die eine Frau im Durchschnitt während ihres Lebens bekommt, bei rund 1,3 und damit deutlich unter dem Wert, der für den Generationenerhalt nötig wäre (2,1 Kinder).

Mütter bei Geburt immer älter

In der Stadt Zürich nahm das Alter der Eltern bei der Geburt ihres Kindes zwischen 1993 und 2013 um rund drei Jahre zu. Die Mütter waren 2013 im Mittel 32,4 Jahre alt, die Väter 35,5 Jahre. 1993 war in der Stadt Zürich noch die Hälfte der Mütter bei der Geburt jünger als 30, heute ist es nur noch etwa ein Viertel. In Zürich haben also mittlerweile drei Viertel aller Neugeborenen eine Mutter, die bei der Geburt 30 oder älter ist. Bei etwas mehr als einem Drittel der Geborenen war die Mutter mindestens 35 Jahre alt. Dieser Anteil hat sich seit 1993 mehr als verdoppelt. Mütter aus der Schweiz und aus Deutschland sind bei Geburt der Kinder am häufigsten rund 35 Jahre alt, während Mütter aus Sri Lanka oder Südosteuropa am häufigsten zwischen 20 und 25 Jahre alt sind. Das mittlere Alter der Mutter bei Geburt stieg aber für alle Herkunftsnationen.

Wieder häufiger Kinder von Schweizerinnen

Die Geburtenzahl von Schweizer Müttern ist seit 2002 wieder deutlich angestiegen: 2013 hatten in der Stadt Zürich 53 Prozent der Neugeborenen eine Schweizer Mutter. Zwei Drittel der Neugeborenen besassen die Schweizer Nationalität. Was die Kinder mit ausländischem Pass betrifft, so stammten von 1993 bis 2007 die meisten Babys von Müttern aus Südosteuropa; ab 2008 nahmen die Kinder deutscher Frauen den ersten Platz ein. Die Geburtenzahlen von deutschen Müttern stiegen seit 1993 besonders deutlich. Am stärksten zurückgegangen sind die Geburtenzahlen von Müttern aus Sri Lanka und aus Südosteuropa.

Kleinkinder «erobern» die Stadt

In allen Stadtquartieren nahm die Geburtenziffer seit 1993 deutlich zu. Die Geburtenzahlen übertreffen den negativen Wanderungssaldo der Kleinkinder bei Weitem. Die Gesamtzahl der Kinder unter sieben Jahren ist für jedes Altersjahr angewachsen: Am stärksten war die Zunahme bei den Kleinkindern unter einem Jahr (+40 %); bei den Sechsjährigen waren es +20 Prozent. Das ist eine vier- respektive zweimal so hohe Zunahme wie bei der Gesamtbevölkerung (+10 %). Sprunghafte Anstiege der Geburtenziffer fallen häufig mit der Fertigstellung grösserer Überbauungen zusammen. Die Neubautätigkeit begünstigte den Verbleib von Familien in der Stadt Zürich. Insbesondere von gemeinnützigen Bauträgern wurden in den letzten fünfzehn Jahren überdurchschnittlich viele Familienwohnungen erstellt.

Mehr Zwillinge, weniger Sonntagskinder

Zwischen 1993 und 2013 kamen im Mittel 10,5 Kinder pro Tag zur Welt. Am Wochenende waren es aber deutlich weniger: Im Vergleich mit den übrigen Wochentagen lag die Wahrscheinlichkeit, an einem Samstag oder Sonntag geboren zu werden, 14,5 respektive 18,0 Prozent tiefer. Dieser Unterschied nahm während der vergangenen Jahre zu. Im Winter kamen jeweils weniger Kinder zur Welt als im Sommer. Der Spitzenmonat ist der Juli. Anteilsmässig deutlich zugenommen hat die Zahl der Mehrlingsgeburten. Diese Entwicklung lässt sich teilweise durch das gestiegene Alter der Mütter bei der Geburt erklären. Über die Hälfte der Neugeborenen mit Wohnsitz in der Stadt Zürich wurden in der Frauenklinik des Universitätsspitals oder des Spitals Triemli entbunden. Nur drei Prozent der Geburten fanden im Geburtshaus Delphys oder in der eigenen Wohnung statt.