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Zwei Maler auf der Suche nach den richtigen Bildern

Medienmitteilung

Neue Ausstellung im Helmhaus Zürich

Das Helmhaus zeigt zwei Schweizer Maler: Albrecht Schnider (*1958) und Giacomo Santiago Rogado (*1979). Eine Generation trennt sie – eine fast kindliche Neugier und Entdeckerfreude haben sich beide erhalten. Passioniert gehen sie ihrer Berufung nach: Bilder zu machen. Mit allen Schwierigkeiten, die das in unserer bildertrunkenen Welt mit sich bringt. Zumal, wenn der Anspruch besteht, Schönheit zu schaffen, die Bestand hat vor dem, was war und was kommen wird.

3. September 2014

Jungfräuliche Malerei kann es heute nicht mehr geben. Und doch träufelt Giacomo Santiago Rogado die unverdünnte Farbe auf seine Leinwände aus, wie wenn das erste Bild entstehen würde, das je gemalt wurde. Im Helmhaus zeigt er ein Bild von fast sechzig Metern Länge, das sich über alle vier Wände eines grossen Saals hinzieht. Und auch über die Fenster: In wechselnder Stärke schimmert das Sonnenlicht durch die Leinwand. Wer sich das Bild von Rogado besieht, steht selber im Bild, wird von ihm umfangen, wird Teil der Malerei.

Malerei über Malerei

Ist diese Arbeit von Rogado nahezu 180 Quadratmeter gross, gibt es bei Albrecht Schnider (Landschafts-)Bilder, die kleiner als ein A4-Blatt sind. Doch gerade in diesem Kleinformat öffnen sich unermessliche Tiefen und Dimensionen. Die Landschaften sind Schlüsselwerke dieses bildkritischen Künstlers. Sein Weg führt seit 25 Jahren zwischen Gestalten und Zerstören vor und zurück. Stilisierte Figurenbilder, zerbrochene Spiegel, Gitter, leere Köpfe, Arabesken, neokonstruktivistische Kompositionen (in den neusten Arbeiten) – die Suche dieses Intellektualität und Sinnlichkeit teilenden Malers nach Bildern, die heute noch Sinn machen, hört nicht auf.

Bis ins Letzte reizen die zwei Künstler, die beide in Luzern geboren sind und heute in Berlin leben, die Malerei aus. Was dabei entsteht, ist auch «Malerei über Malerei», die sich aus prominenten Bezugsfeldern nährt: der Kunst und der Natur. Und: eine Ausstellung, die fast schmerzlich schön ist.

Ausstellungsdauer: 26. September bis 16. November 2014
Pressevorbesichtigung: Donnerstag, 25. September 2014, 11 Uhr
Vernissage: Donnerstag, 25. September 2014, 18 Uhr

Die Ausstellung wird von einem reichhaltigen Veranstaltungsprogramm begleitet:

Im Verlag für moderne Kunst in Nürnberg erscheint Mitte Oktober ein von Peter Zimmermann gestaltetes Buch mit einem Essay des Ausstellungskurators Simon Maurer. Anlässlich eines Künstlergesprächs mit Albrecht Schnider wird der Band vorgestellt (23. Oktober, 18.30 Uhr). In der Reihe 5-Uhr-These bespricht Daniel Morgenthaler Thesen zur Ausstellung mit der Kunsthistorikerin Julia Gelshorn (15. Oktober, 17 Uhr) und mit dem Künstler und Kurator Livio Baumgartner (5. November, 17 Uhr). Zwei Konzerte erweitern die Kunst akustisch: Die Geigerin Bettina Boller tritt mit dem Pianisten Walter Prossnitz auf (29. Oktober, 20.30 Uhr); der Jazzpianist Colin Vallon gibt ein Solokonzert (12. November, 20.30 Uhr). Zwei Mal ist auch das «Festival Zürich liest’14» zu Gast: Saša Stanišić liest aus seinem Buch «Vor dem Fest» (24. Oktober, 20 Uhr); Thomas Meyer trägt aus seiner Neuerscheinung «Rechnung über meine Dukaten» vor (25. Oktober, 20 Uhr). Öffentliche Führungen sowie Workshops für Kinder ergänzen das Programm.