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Wie Kunstschaffende mit Geschichte umgehen

Medienmitteilung

Neue Ausstellung im Helmhaus Zürich

«Geschichte in Geschichten». Unter diesem Titel setzen sich im Helmhaus ab 13. Februar 2015 zehn Kunstschaffende und zwei Künstlerpaare in einer von Daniel Morgenthaler kuratierten Ausstellung mit dem Begriff und dem Verständnis von Geschichte auseinander. Die dabei aufgeworfenen Themen und Fragen zu «History» und deren Stories werden vertieft mit Führungen, Gesprächen, Performances und Konzerten.

21. Januar 2015

Das Ende der Geschichte ist noch nicht erzählt! Obwohl sie vor rund zwanzig Jahren für beendet erklärt wurde, wird heute wieder Geschichte «gemacht»: Auf den verschiedenen Plätzen des arabischen Frühlings, durch Occupy auf der Wall Street oder in Hongkong – und in der Kunst. Die Schweizer Künstlerinnen und Künstler der Gruppenausstellung «Geschichte in Geschichten» machen buchstäblich Geschichte, indem sie sich in sie einschreiben, sie umschreiben oder sogar neu schreiben. Dabei spannt sich das gesamte Spektrum auf, das im Begriff «Geschichte» angelegt ist: von Historie zu Erzählung, von Fakt zu Fiktion, von der Geschichte bis zu irgendeinem Geschichtchen. Wobei: Die Geschichte ist auch immer nur eine Geschichte, erzählt von einem vermeintlich allwissenden Erzähler, aus einer gewissen Perspektive – meist die der Macht –, mit einer bestimmten narrativen Strategie. Die vornehmlich jüngeren Teilnehmerinnen und Teilnehmer von «Geschichte in Geschichten» graben vergessene Geschichte(n) aus, entlarven Erzähleridentitäten, erforschen ihr Geschichtsunterbewusstsein – und haben dabei selbst viel zu erzählen.

  • Ausstellungsdauer: 13. Februar bis 12. April 2015
  • Pressevorbesichtigung: 12. Februar 2014, 11 Uhr, in Anwesenheit der KünstlerInnen
  • Vernissage: Donnerstag, 12. Februar 2014, 18 Uhr

Vielfältige Veranstaltungen als Begleitprogramm

Jeden Donnerstag vom 19. Februar bis 9. April 2015 finden jeweils um 18.30 Uhr Performances und Gespräche mit Kunstschaffenden und Expertinnen und Experten statt. So unterhält sich zum Beispiel der weltweit tätige Architekt Roger Diener mit der Künstlerin Françoise Caraco über den (Un-)Sinn von Denkmälern (2. April). Oder das Teatro Matto gibt eine Aufführung, die sich an ein Projekt der Künstlerin Marina Belobrovaja zur Thematik einer vermuteten jüdischen DNA anlehnt (12. März, 20 Uhr). In der Reihe 5-Uhr-Thesen thematisiert Kurator Daniel Morgenthaler die Fiktionalität von Geschichte gemeinsam mit Roger M. Buergel, Direktor des Zürcher Johann Jacobs Museums, anhand der These «Die Geschichte ist auch eine Geschichte» (25. Februar). Im Gespräch mit dem Historiker Erich Keller lautet die These sodann «Das Ende der Geschichte ist noch nicht erzählt» (25. März). Auch zwei Konzerte stehen an: Die Gruppe «Doomenfels» bringt geheimnisvolle Mundarttexte mit eigentümlichen Klängen zusammen (11. März). Beim Auftritt der Autorin Melinda Nadj Abonji mit den Musikern Balts Nill und Mich Gerber wird dann die Wirkung von dichterischen Geschichten durch reflektierte Musik auf eindringliche Weise verstärkt (1. April). Und schliesslich vertiefen wie immer im Helmhaus Führungen für Erwachsene die Themen der Ausstellung, während sich Kinder in Workshops unter Anleitung einer ausgebildeten Kindergärtnerin spielerisch einzelnen Kunstwerken nähern.