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Projekte gegen Jugendgewalt

Medienmitteilung

Legislaturschwerpunkt 3 «Jugend in Zürich»: Taskforce Jugendgewalt

Der Stadtrat hat vor einem Jahr ein Massnahmenpaket zur Verminderung der Jugendgewalt lanciert und die Taskforce Jugendgewalt eingesetzt. Neben kleineren Projekten hat die Taskforce Jugendgewalt insbesondere drei Grossprojekte «VRZ Plus», «Dienstleistungsangebot für Vereine» und «ZüriCourage» initiiert und vorangetrieben.

1. Juli 2009

Jugendgewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, von dem auch die Stadt Zürich betroffen ist. Der Stadtrat misst dem Problem Jugendgewalt im öffentlichen Raum im Legislaturschwerpunkt 3 «Jugend in Zürich: Freiräume, Arbeit und Sicherheit» die nötige Bedeutung zu. Im Themenschwerpunkt «Sicherheit durch Vorbeugen und Grenzen setzen» hat er einen Massnahmenkatalog und klare Ziele definiert: Gewalt von und unter Jugendlichen wird nicht toleriert. «Ein Grossteil der Jugendlichen in Zürich sind nicht gewalttätig. Diese Jugendliche gilt es zu schützen und in ihrem Handeln zu stärken», sagt Stadtrat Gerold Lauber, Leiter der stadträtlichen Delegation Jugend. Zur Umsetzung dieser Zielsetzung hat der Stadtrat vor einem Jahr die Taskforce Jugendgewalt ins Leben gerufen. Die Taskforce unter Leitung von Andres Oehler setzt sich aus Fachpersonen der Polizei, Schule, Gesundheitswesen und Sozialdiensten zusammen. In der Bekämpfung der Jugendgewalt setzt der Stadtrat auf das Zusammenspiel von Prävention, Konfliktbewältigung und Repression.  

VRZ Plus: Grenzen setzen im öffentlichen Raum
Das Projekt «VRZ Plus» verfolgt das Ziel, Jugendliche und erwachsene Personen, die aufgrund ihres Zustandes sich selbst oder andere gefährden, konsequent in Gewahrsam zu nehmen. Die Ausnüchterung erfolgt unter der notwendigen medizinischen Betreuung und die Sicherheit der in Gewahrsam genommenen Personen ist gewährleistet. Die entstandenen Kosten des Polizeieinsatzes werden den fehlbaren Personen beziehungsweise ihren Eltern in Rechnung gestellt. Die Eltern oder die Erziehungsberechtigten werden kontaktiert und aufgefordert ihren Sohn, ihre Tochter im Vermittlungs- und Rückführungszentrum (VRZ) abzuholen. «Wir planen den Betrieb des VRZ Plus im Rahmen eines dreijährigen Pilotbetriebs im Frühjahr 2010 aufzunehmen», so Stadträtin Esther Maurer, Vorsteherin des Polizeidepartements.

ZüriCourage: Intervention gegen Jugendgewalt
Im Rahmen des Pilotprojekts «ZüriCourage» intervenieren sip züri-Patrouillen (sip züri: Sicherheit, Intervention, Prävention) gezielt gegen Jugendgewalt und exzessiven Alkoholkonsum im öffentlichen Raum. Das Pilotprojekt wurde im November 2007 gestartet und ist bis Ende 2009 befristet. «Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass eine Verbesserung erzielt werden konnte sowohl bezüglich des exzessiven Verhaltens hinsichtlich Gewalt und Alkoholkonsum als auch bezüglich der Abfallentsorgung», betont Stadtrat Martin Waser, Vorsteher des Sozialdepartements. Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat, die Mittel für die unbefristete Weiterführung von ZüriCourage zu bewilligen.  

Dienstleistungsangebot für Vereine: Prävention und Intervention
Die Stadt Zürich weist eine hohe Dichte und Fülle an Vereinen und Organisationen für Jugendliche auf, die wesentlich zu deren Sozialisation beitragen. Als Teil der Gesellschaft sind aber auch Vereine, Jugendtreffs und -organisationen nicht vor negativen Einflüssen und Problemen gefeit. In diesem Punkt setzt das neu geplante «Dienstleistungsangebot für Vereine» an. «Die Idee ist, dass die Stadt Zürich mit ihren Fachpersonen Vereine und Jugendorganisationen im Umgang mit Gewalt unterstützt, sei es mit konkreten Interventionen oder mit präventiven Angeboten», so Stadtrat Gerold Lauber. Vereine können das kostenlose Angebot der Stadt Zürich in Anspruch nehmen, wenn sie eine Erklärung mit den wesentlichen Grundsätzen zur gewaltfreien Konfliktlösung unterzeichnen. Der Startschuss erfolgt nach den Sommerferien. «Möglichst viele Vereine und Jugendorganisationen der Stadt Zürich sollen mitmachen», so Gerold Lauber.  

Zwischenbilanz Taskforce Jugendgewalt
Die Taskforce Jugendgewalt hat im vergangenen Jahr zusätzlich zu den drei Grossprojekten mehrerer kleinere Projekte initiiert und begleitet. Dies unter anderem in den Bereichen Opferschutz, Kriminalprävention, Jugendschutz, Sicherstellen von Handys und Waffen, übermässigem Alkoholkonsum. Zudem wurde die Zusammenarbeit mit dem Kanton intensiviert. Andres Oehler, Leiter der Taskforce Jugendgewalt, erkennt in der hohen Vernetzung und guten Zusammenarbeit sowohl innerhalb der Stadt als auch mit anderen Institutionen einen wichtigen Erfolgsfaktor für die Bekämpfung der Jugendgewalt: «Die Stadt kann gesamtgesellschaftliche Herausforderungen nicht alleine lösen. Unsere Stadt hat ein grosses Einzuggebiet und ist Anziehungspunkt für viele Jugendliche, die ausserhalb der Stadt Zürich wohnen. Nicht nur die Stadt, sondern auch die umliegenden Gemeinden, der Kanton und der Bund sind gefordert.»