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Stadt und Kanton Zürich wollen gemeinsam das Projekt Rosengartentram und Rosengartentunnel

Medienmitteilung

Nach dem Willen des Regierungsrates des Kantons Zürich und des Stadtrates von Zürich soll die Rosengartenstrasse ab 2032 eine neue Funktion erhalten. Der motorisierte Individualverkehr wird durch einen grösstenteils vierspurigen Tunnel fliessen und auf der Rosengartenstrasse wird das Rosengartentram Zürich-Nord und Zürich-West und damit das Glatt- und das Limmattal vernetzen. Die Regierungsräte Ernst Stocker und Markus Kägi sowie die Stadtratsmitglieder Ruth Genner und Andres Türler haben an der heutigen Medienkonferenz eine Vereinbarung zur gemeinsamen Planung des Projekts unterzeichnet.

1. Oktober 2013

An einer gemeinsamen Medienkonferenz haben die Regierungsräte Ernst Stocker, Volkswirtschaftsdirektor, und Markus Kägi, Baudirektor, sowie die Stadtratsmitglieder Ruth Genner, Vorsteherin des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements, und Andres Türler, Vorsteher des Departements der Industriellen Betriebe, das Projekt «Rosengartentram & Rosengartentunnel» vorgestellt. Dabei soll ein Tunnel zwischen Irchel und Wipkingerplatz die Rosengartenstrasse vom grössten Teil des heutigen Strassenverkehrs entlasten. Zwischen dem Anschluss beim Bucheggplatz und dem Wipkingerplatz wird der Tunnel vierspurig geführt. Auf der Rosengartenstrasse wird eine neue Tramlinie eine direkte Verbindung zwischen dem Bahnhof Hardbrücke und der Haltestelle Milchbuck schaffen.

Für Volkswirtschaftsdirektor Ernst Stocker ist es wichtig, dass die Entwicklungsgebiete in der Stadt Zürich und im Glatt- und Limmattal mit allen Verkehrsträgern optimal erschlossen werden können. Das erwartete Mobilitätswachstum aufgrund des wirtschaftlichen Wachstums und der geplanten neuen Wohngebiete soll nicht mit Mehrverkehr auf der Strasse, sondern gemäss dem Gesamtverkehrskonzept des Regierungsrats vor allem mit dem öffentlichen Verkehr abgewickelt werden. «Uns fehlt in der Agglomeration der Platz für neue Verkehrsinfrastrukturen. Auch wollen wir die Bevölkerung vor den Auswirkungen des Verkehrs schützen. Mit dem Rosengartentunnel und dem Rosengartentram haben wir gemeinsam mit der Stadt die optimale Lösung erarbeitet.»

Die Herausforderungen für den Bau des Projekts im dichtbesiedelten Stadtraum seien gross, aber zu bewältigen, so Baudirektor Markus Kägi. «Grossprojekte wie die Durchmesserlinie oder der Bau des Sicherheitsstollens beim Milchbucktunnel haben bewiesen, dass solche Vorhaben möglich sind und die Beeinträchtigung für die Bevölkerung und den Verkehr gering gehalten werden können», so Kägi weiter. Er rechnet mit einer Bauzeit von sieben Jahren für den Rosengartentunnel und anschliessend, wenn der Verkehr durch den Tunnel fliesst, mit zwei Jahren für das Tram. Da noch verschiedene Hürden genommen werden müssen (Kantonsratsbeschluss, eventuell kantonale Volksabstimmung, mögliche Rechtsmittelergreifung), geht er von einem Baubeginn frühestens im Jahr 2024 aus. Eine grobe Kostenschätzung beträgt 860 Millionen Franken (+/- 30 Prozent) für das Gesamtprojekt, wovon drei Viertel auf die Strassenprojekte und ein Viertel auf das Tram entfallen.

Zürcher Stadtrat steht hinter dem Projekt

Mit dem Projekt will der Regierungsrat auch eine im August 2012 vom Kantonsrat überwiesene Motion für die Vorlage eines Baukredits für den Waidhaldetunnel erfüllen. Ernst Stocker betont: «Ein Projekt in diesem Umfeld kann aber nur gemeinsam mit der Stadt angegangen werden.» Stadtrat Andres Türler zeigt sich erfreut über das gemeinsame Vorgehen: «Die beiden Projekte können nur realisiert werden, weil für beide Verkehrsträger – Strasse wie Schiene – eine optimale Lösung gefunden werden konnte.» Das Tram Zürich-West habe bewiesen, dass nur die Gesamtsicht zum Erfolg führe. Das Rosengartentram ist für die zukünftige Stadtentwicklung gemäss Türler von zentraler Bedeutung als direkte Verbindung der Entwicklungsgebiete Zürich-Nord und Zürich-West. Zudem entlastet die tangentiale Verbindung das heute schon überlastete Stadtzentrum.

Stadträtin Ruth Genner sieht in dem Projekt eine grosse Aufwertung: «Der jahrzehntelang übermässig belastete Stadtteil erhält markant mehr Lebensqualität und eine Chance, sich zu entwickeln.» Die Trennwirkung der Strasse wird deutlich reduziert, die dringend notwendige Lärmsanierung auf einer der mit rund 56 000 Fahrzeugen täglich meistbelasteten Strassen der Schweiz in einem Wohnquartier ist nur mit dem Tunnel möglich, um gleichzeitig die Erschliessung der Wirtschaftszentren Glattal, Limmattal und Zürich West sicher zu stellen. Da der zukünftige Mehrverkehr mit dem öffentlichen Verkehr abgewickelt wird, entspricht das Projekt auch den Zielen des Programms «Stadtverkehr 2025».

Stadt und Kanton unterzeichnen Vereinbarung

In einer Vereinbarung haben die Stadt und der Kanton Zürich die weiteren Schritte zur Planung des Rosengartentrams und Rosengartentunnels festgelegt. Darin werden die Grundsätze für die Projektierung festgelegt. Der Anschluss Bucheggplatz an den Rosengartentunnel macht es möglich, auch den lokalen Verkehr im Tunnel abzuwickeln und somit die Rosengartenstrasse als Quartierstrasse bis auf den reinen Erschliessungsverkehr zu entlasten. So kann nebst dem Bau der Tramlinie auch eine Umgestaltung der Rosengartenstrasse und des Bucheggplatzes geplant werden. Als Bestandteil des Gesamtprojekts sollen flankierende Massnahmen weiträumig die Wohnquartiere vom ortsfremden Verkehr entlasten und den motorisierten Individualverkehr im Rosengartentunnel kanalisieren. Zudem wurde die Finanzierung festgelegt, nach der die Strassenprojekte durch den Strassenfonds und das Tramprojekt durch den Verkehrsfonds finanziert werden. Die Stadt trägt die auf rund 15 Millionen veranschlagten Kosten für die Aufwertungsmassnahmen auf der Rosengartenstrasse und am Bucheggplatz.