Durch die Bahnhofstrasse führen acht Tramlinien, deren Gleise aufgrund der hohen Belastung ersetzt werden mussten. Aber auch der Strassenbelag und etliche Werkleitungen waren in die Jahre gekommen und mussten erneuert werden. Gleichzeitig wurde das Glasfasernetz verlegt. 2013 begannen die Arbeiten zwischen Paradeplatz und Uraniastrasse. Sie dauerten von April bis November. Im laufenden Jahr wurde der Abschnitt zwischen Paradeplatz und Talstrasse (März bis Juli) saniert und neu gestaltet, und am 20. Oktober 2014 werden auch die Arbeiten zwischen Uraniastrasse und Bahnhofplatz abgeschlossen. Dies ist zwei Wochen früher als geplant. Ab diesem Datum verkehren alle Tramlinien wieder nach Fahrplan durch die Bahnhofstrasse; die Nachtbuslinien bereits ab dem 17. Oktober. Die budgetierten Kosten von 35,98 Millionen Franken werden voraussichtlich um rund drei Millionen unterschritten.

«Operation am offenen Herzen»

Die Umsetzung eines derart umfangreichen Projekts bei vollem Betrieb war eine logistische Herausforderung für alle am Bau beteiligten Parteien. Insbesondere auch deshalb, weil die Bauarbeiten aufgrund von Veranstaltungen wie dem Sechseläuten, der Streetparade oder der Leichtathletik-Europameisterschaft unterbrochen werden mussten. Aus Sicherheitsgründen wurde der Hauptteil der Arbeiten in der Nacht ausgeführt. Von abends ab 21 Uhr bis morgens um 5 Uhr war die Bahnhofstrasse für den Tramverkehr gesperrt. Tagsüber standen den Pas-santinnen und Passanten zwischen Schaufenstern und Bauabschrankungen im Schnitt drei Meter Platz zur Verfügung. Die Zusammenarbeit mit den betroffenen Geschäften und Hotels an der Bahnhofstrasse war nach Einschätzung des Tiefbauamts ausgezeichnet.

Durch eine frühzeitige Information konnten sie sich auf die Arbeiten einstellen, und auch private Bauprojekte konnten trotz der Tiefbauarbeiten umgesetzt werden.

Die Linden an der Bahnhofstrasse

Besonderes Augenmerk galt den 177 Linden an der Bahnhofstrasse. Die meisten von ihnen waren in einem schlechten Zustand und hätten in den nächsten Jahren ersetzt werden müssen. Um den neuen Linden bessere Lebensbedingungen zu ermöglichen, hat die Stadt ein neuartiges Baumschutzsystem entwickelt. Es besteht aus einer mit Substrat gefüllten Baumgrube, die den Wurzeln einen besseren Gasaustausch ermöglicht, einer gusseisernen Rundscheibe, die sie vor mechanischen Belastungen schützt, sowie einer Schutzvorrichtung für die noch jungen Baumstämme. Auch diejenigen Bäume, deren Lebensdauer noch nicht erreicht ist, erhielten einen besseren Schutz für ihre Wurzeln. Die letzten von insgesamt 119 neuen Linden in der Bahnhofstrasse werden im Frühjahr 2015 gesetzt.