Ich hoffe, Sie können den Sommer geniessen und haben trotz den wechselnden Temperaturen viel Energie. Ich diskutiere mit Freund*innen und Bekannt*innen auch in den Ferien oft und lebhaft über Themen, welche die Stadt Zürich betreffen. Zum Beispiel die Energieversorgung. Denn eigentlich haben wir in der Schweiz über das ganze Jahr gesehen genug Strom. Unsere Kraftwerke produzieren im Jahresverlauf sogar mehr Strom, als wir verbrauchen.

Aber auch wenn man im Sommer nicht dran denken mag: Eine Herausforderung bleibt der Winter. Dann leeren sich die Stauseen langsam, wir brauchen viel Energie zum Heizen und Beleuchten, und wir müssen auf Importe zurückgreifen. Diese Abhängigkeit wollen wir reduzieren, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Nebenbei dient das auch dem Ausstieg aus fossilen Energieträgern. Auf diesem Weg sind wir als Stadt Zürich nun einen Schritt weitergekommen. Das ewz plant nebst unserer innerstädtischen Solaroffensive auch im Kanton Graubünden hochalpine Solar-Grossanlagen. Photovoltaik-Kraftwerke oberhalb des Nebelmeers produzieren im Winter besonders viel Strom. Und sie arbeiten dort am effizientesten, wo die Temperaturen niedrig sind. Auch im Bereich der Windenergie geht es voran. Ewz, EKZ und Stadtwerk Winterthur spannen zusammen und treiben die Planung und Realisierung von Windenergieprojekten voran. Trotz der Unwägbarkeiten und der grossen Hürden wollen wir den Bau von Windanlagen gemeinsam mit der Bevölkerung auch im Kanton Zürich prüfen. Mit dieser Kooperation teilen wir die hohen Planungsrisiken. Denn Windenergie ist wichtig: Wie aktuelle Auswertungen zeigen, produzieren Windstrom-Anlagen in den Wintermonaten bis zu zwei Drittel ihrer gesamten Jahresproduktion.

Mit diesen Vorhaben leistet die Stadt Zürich mit dem ewz einen wichtigen Beitrag, um die Versorgungssicherheit weiter zu erhöhen und die Netto-Null-Ziele zu erreichen. Und sie haben das Ziel, dass wir auch im Winter viel Energie haben!

Michael Baumer
Vorsteher Departement der Industriellen Betriebe