Global Navigation

Breites Spektrum von Ideen für Zürichs digitale Zukunft

Medienmitteilung

Überdurchschnittliche Beteiligung am Ideenwettbewerb eZürich

Die Zürcher Bevölkerung wünscht sich politische Mitgestaltungsmöglichkeiten im Internet, ein digital unterstütztes Alltagsleben, mehr Ökologie und Standortförderung mit einem starken sozialen Aspekt.

19. Januar 2011

Vom 4. November bis 12. Dezember 2010 führte die Stadt Zürich einen Ideenwettbewerb durch zur digitalen Zukunft von Zürich. Hintergrund ist der Legislaturschwerpunkt eZürich des Zürcher Stadtrats. Innerhalb von knapp sechs Wochen besuchten fast 15 000 Menschen die Webseite des Ideenwettbewerbs. 1223 davon registrierten sich, 612 Ideen wurden eingereicht und in 1013 Kommentaren diskutiert. Die Beteiligung am Ideenwettbewerb eZürich ist - im Vergleich mit ähnlichen Verfahren im deutschsprachigen Raum - als überdurchschnittlich einzustufen.

Die Gewinner wurden von den registrierten Teilnehmenden selbst gewählt. Ein Blick auf die Top-3-Ideen ist bereits ein erster Hinweis darauf, was die jetzt vorliegende Auswertung darlegt: Alle drei Gewinnerideen sind Antworten auf soziale Herausforderungen. «Compisternli» (Rang 1) will den «digitalen Graben» überwinden helfen, indem Kinder älteren Menschen Computer und Internet erklären. Mit «DynabookZ» (Rang 2) sollen den Schulen mobile Lerngeräte zur Verfügung gestellt werden, die von Zürcher Hochschulen und lokalen IT-Firmen entwickelt werden könnten. Damit sollen die Schulkinder den kompetenten und selbstverständlichen Umgang mit neuen Medien lernen. «eZürich in Politik und Verwaltung verankern» (Rang 3) strebt nach mehr digitaler Bürgerbeteiligung in kommunalen Fragen – der Ideenwettbewerb soll als ständige Plattform etabliert werden, auf der die Bevölkerung nicht nur Ideen eingeben, sondern auch über deren Realisierung mitbestimmen kann.

Die Resultate des Wettbewerbs zeigen, dass eZürich für die Teilnehmenden nicht nur gratis W-LAN für alle bedeutet und auch kein reines Wirtschaftsstandort-Projekt ist. Die Themenfelder, zu denen die meisten Ideen eingebracht wurden, haben viel mit dem Alltag der Zürcherinnen und Zürcher zu tun: sie wünschen sich digitale Verwaltungsprozesse, Verbesserungen im Verkehr, politische Mitgestaltungsmöglichkeiten, eine umweltfreundliche Stadt und die Mitnahme möglichst aller ins digitale Zeitalter. Als Mittel zum Zweck sehen sie vor allem neue Internet-Plattformen, mobile Geräte und flächendeckenden Netzzugang.

Zahlreiche Ideen zur Standortförderung beschreiben, wie sich Zürich im internationalen Wettbewerb noch besser positionieren kann: ICT-Kräfte fördern und bilden, Marketing und Vernetzung stärken, auch Open Source in den Blick nehmen.

Bei all diesen Ideen bleibt ein Punkt wenig erwähnt: Datenschutzfragen und die Diskussion von Risiken im Umgang mit digitalen Daten tauchten innerhalb des Wettbewerbs sehr selten auf.

Insgesamt decken sich viele dieser Ansatzpunkte mit den Zielen des Legislaturschwerpunkts eZürich. Kurz gesagt: Die Zürcher Bevölkerung wünscht sich ein digital unterstütztes Alltagsleben und Standortförderung mit einem starken sozialen Aspekt.

Wettbewerbsresultate als Input für den eZürich-Workshop
Alle Ideen werden evaluiert und unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit ins eZürich-Grobkonzept eingearbeitet (liegt im 4. Quartal 2011 vor). Die Stadtverwaltung Zürich wird aus den eingereichten Ideen bis zu drei auswählen, die sie weiterverfolgen und fördern will.

Vom 20. bis 22. Januar treffen sich auf Einladung des Zürcher Stadtrats namhafte Vertreter der Schweizer und Zürcher ICT-Branche zu einem dreitägigen Workshop mit der Fragestellung, welche Schritte unternommen werden müssen, um Zürich international als Top-Standort für Informations- und Kommunikationstechnologie zu positionieren. Der nun vorliegende Bericht über den Ideenwettbewerb dient als Grundlage und Ausgangspunkt für die Entwicklung von entsprechenden Strategien und Projekten, die Ideengeber der Top-3-Ideen werden ihre Idee am Workshop präsentieren. Die Resultate des Workshops sowie die Ideen, welche die Stadt Zürich ausgewählt hat, werden Ende Januar den Medien vorgestellt.

Weitere Informationen sowie der vollständige Bericht zum Herunterladen:
www.ezuerich.ch/media

Folgende Firmen/Organisationen/Personen nehmen am eZürich-Workshop teil:
KMU
Michael Näf (Doodle), Marc Bernegger (Amiando), Luzius Meisser (Wuala), Beat Knecht (Zattoo), Ruedi Wipf (Adnovum), Patrick Burkhalter (Ergon), Michael Kägi (Bitforge), Jürg Stuker (Namics)

Grosse ICT-Unternehmen
Peter Waser (Microsoft), Isabelle Welton (IBM), Hauke Stars (Hewlett-Packard), Samuel Widmann (Google), Eric Waltert (Cisco), Andreas Wetter (Orange), Markus Naegeli (Canon), Daniel Ritz (Swisscom)

Banken-/Versicherungsbranche
Karl Landert (Credit Suisse), Stefan Arn (UBS), Toni Allemann (Zürcher Kantonalbank), Francisco Fernandez (Avaloq), Markus Schmid (SwissRe)

Verbände (und dergleichen)
Ruedi Noser (ICT Switzerland), Thomas Flatt (SwissICT), Stefan Metzger (Swico), Dominique Reber (Economiesuisse - digitale Agenda Schweiz), Hans Noser (WIN LINK), Marcel Bernet (Swiss Open System User Group), Paul Kleiner (Hasler Stiftung), Andrej Vckovski (simsa)

Wissenschaft
Prof. Friedemann Mattern (ETH), Prof. Abraham Bernstein (Uni Zürich), Prof. Gerd Schwabe (Uni Zürich), Prof. Martin Künzli (ZHAW) , Prof. Bernhard Katzy (CETIM)

Beraterbranche
Oliver Vaterlaus (awk group)

Politik und Verwaltung
Stadtrat Martin Vollenwyder, Stadtrat Martin Waser, Stadträtin Claudia Nielsen , Stadtrat Daniel Leupi, Peter Fischer (Delegierter Informatikstrategie Bund), Norbert Müller (Stabschef der Stadtpräsidentin), Daniel Heinzmann (Direktor Organisation und Informatik Stadt Zürich), Erika Bachmann (Direktorin Support Sozialdepartement), Andreas Nemeth (eGovernment-Verantwortlicher der Stadt Zürich)