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Zürich erhält erstes Open-Government-Data-Portal der Schweiz

Medienmitteilung

Positive Zwischenbilanz für den Legislaturschwerpunkt eZürich. Seit der Lancierung im Herbst 2010 konnten bereits verschiedene Projekte realisiert werden. Ein Höhepunkt ist das Open-Government-Data-Portal: Als erste Schweizer Behörde stellt die Stadt Zürich der Öffentlichkeit kostenlos ein Datenportal zur freien Nutzung zur Verfügung.

21. Juni 2012

«Mit eZürich haben wir einen starken Impuls gesetzt, um Zürich zum europäischen Top-ICT-Standort zu machen», sagt Stadtrat Martin Vollenwyder. Es sei gelungen, innerhalb der ICT-Branche den Schulterschluss zu stärken und den Anliegen des ICT-Standorts Zürich bei einer breiteren Öffentlichkeit Gehör zu verschaffen. Seit dem Startschuss für den Legislaturschwerpunkt eZürich vor eineinhalb Jahren  konnte der Stadtrat innerhalb der Verwaltung und in Kooperation mit Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zahlreiche Projekte anstossen und umsetzen.

Behördendaten für die Öffentlichkeit zugänglich

Eines dieser Projekte wird am 28. Juni lanciert: Die Stadt Zürich startet das schweizweit erste Open-Government-Data-Portal (OGD-Portal). Die Online-Plattform wird im Rahmen der zweiten schweizerischen Opendata-Konferenz «opendata.ch 2012» freigeschaltet, welche die Stadt Zürich gemeinsam mit dem Verein opendata.ch veranstaltet. Ziel des Projekts sind der offene Zugang zu Behördendaten und deren freie Verwendung. Der Stadtrat lädt interessierte Kreise ein, auf Basis dieser Daten innovative Informationsdienstleistungen zu entwickeln und dadurch zur Attraktivität und zum Wachstum des ICT-Standortes Zürich beizutragen. 

In einem ersten Schritt werden am 28. Juni Daten aus den Bereichen Soziodemografie und Bauen freigegeben, z.B. Gebäude- und Wohnungsstatistik, dazu zahlreiche Geoinformationen wie die Basiskarte Stadtplan, ein Auszug aus der Point of Interest-Datenbank und das Strassennamenverzeichnis. Ausserdem werden die Resultate aller Abstimmungen seit 1933 auf kommunaler, kantonaler und eidgenössischer Ebene zugänglich gemacht. Das OGD-Portal wird künftig von Statistik Stadt Zürich betreut und weiter ausgebaut.

Startup-Förderung als wichtiges Anliegen von eZürich

Ein weiteres, bereits realisiertes eZürich-Projekt ist «Zeeder», eine Finanzierungsplattform für Internet-Jungunternehmen in der Anfangsphase. Sie wurde von vier erfolgreichen Zürcher Startup-Gründern lanciert und erweitert das Angebot der Stiftung «Blue Lion» zur Förderung von Jungunternehmen.

In der Realisierungsphase befindet sich zudem das Kooperationsprojekt «Data Purse» – ein hochsicherer Dienst für die Speicherung und Verwaltung von persönlichen und schützenswerten Daten und Dokumenten. Zürcherinnen und Zürcher erhalten so die Möglichkeit, ihre Daten mit Bank, Steueramt, Polizei oder Versicherung über ein einziges Konto bequem und sicher elektronisch auszutauschen. Das Projekt ist in Zusammenarbeit mit den Zürcher ICT-Unternehmen DSwiss, Netcetera und Adnovum sowie der Universität Zürich entstanden; es wird vom Bund mit einem Beitrag unterstützt. 

Informatikkurse für Schulklassen und Lehrkräfte

Verschiedene Aktivitäten laufen in der Nachwuchsförderung: So wird in zwei Stadtzürcher Schulklassen die Projektwoche «Informatik ist spannend» durchgeführt, an der sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler teilnehmen. Die Kurse, die von der Stadt Zürich in Kooperation mit der ETH entwickelt wurden, sollen in einem zweiten Schritt im ganzen Kanton angeboten werden. Ein zweiter Kurs, «Hack an App in one Week», gehört ebenfalls zum neuen Angebot.

Stadtverwaltung erweitert Online-Angebote

Auch von den verwaltungsinternen E-Government-Projekten sind bereits zahlreiche realisiert. So werden in den städtischen Altersheimen betreute Internetcorner angeboten, temporäre Verkehrsvorschriften sind online einsehbar, eine kostenlose App der Zürcher Stadtpolizei erleichtert die Alarmierung im Notfall, im eBaumkataster werden die von Grün Stadt Zürich bewirtschafteten Bäume digital in einer Software erfasst und über den Stadtplan für die Öffentlichkeit publiziert, Katasterinformationen sind neu im Internet zugänglich, und Inhalte der Website der Stadt Zürich stehen für Smartphones in angepasster Form zur Verfügung.

Ebenfalls bereits in Umsetzung befinden sich mehrere der 29 sogenannten «Labelprojekte» – Projekte, die nicht direkt von eZürich umgesetzt werden, jedoch dieselben Ziele verfolgen. So führen die Elektrizitätswerke Zürich zurzeit eine Studie durch, um den möglichen Einsatz von Smart-Meter-Technologien zur Senkung des Energieverbrauchs zu testen.

Die städtischen Gesundheitsdienste arbeiten an einem Online-Modul für Neuzuzüger, mit dem die obligatorische Krankenversicherung über das Internet deklariert werden kann.

Die Stadtspitäler Triemli und Waid sind daran, durch medienbruchfreie medizinische Dokumentationsprozesse einen effizienteren Informationsaustausch zwischen Gesundheitsinstitutionen sicher zu stellen.

Breite Trägerschaft für eZürich ausserhalb der Verwaltung

Mit dem Legislaturschwerpunkt eZürich 2010–2014 hat die Stadt Zürich in verschiedener Hinsicht Neuland betreten. So wurde mit dem Online-Ideenwettbewerb im Jahr 2010 auf der Webseite von eZürich von Beginn weg die Bevölkerung an der Ausgestaltung der Ziele und Projekte beteiligt. Die rund 600 eingegangenen Ideen wurden ausgewertet und in die Konzeption des eZürich-Grobkonzepts eingearbeitet. Ein weiteres Novum stellt das bewusste Überqueren der Verwaltungsgrenzen dar: Den Grundstein für Kooperationspartnerschaften legten mehrere Workshops mit Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und anderen Anspruchsgruppen. Über 50 Firmen, Institutionen und Verbände beteiligen sich aktuell an der Kooperation eZürich in Form von Projekten, Sponsoring oder mit anderweitiger Unterstützung.