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Herzstück der Weiterbildung: Dozent*innen im Porträt – Heike Reschenhofer

Über ein Jahrzehnt war Heike Reschenhofer als Dozentin am SGZ Campus tätig. Sie führte die Weiterbildungen zum SVEB-Zertifikat ein und prägte sie entscheidend. Ende Oktober 2023 hatte sie ihren letzten Unterrichtstag. Mit diesem Interview möchten wir Heikes Engagement für den SGZ Campus würdigen. Gleichzeitig markiert es den Auftakt einer fortlaufenden Serie, in der wir unsere Dozent*innen, das Herzstück einer Weiterbildungsstätte, porträtieren. Ziel ist es herauszufinden, wer die Menschen sind, die Wissen vermitteln und welchen Bezug sie zu ihren Themen haben.

In einem Interview mit Sabrina Simili, Kommunikation SGZ Campus, blicken beide gemeinsam auf die Zeit von Heike Reschenhofer zurück. Das Treffen findet virtuell statt, obwohl Heike keine Freundin der digitalen Medien ist, aber dazu später mehr.

Warum bist du dem SGZ Campus so lange verbunden geblieben?

Am SGZ Campus habe ich mich immer geschätzt und wohl gefühlt. Man gab mir viel Freiraum beim Gestalten des Unterrichts. Auch als ich wegen einer schweren Krankheit längere Zeit ausfiel, hat mir das Team den Platz freigehalten. Ich wurde immer unterstützt.

Was waren die grössten Herausforderungen in deiner Zeit als Dozentin am SGZ Campus?

Meine Aufgabe war es, die SVEB-Zertifikat Ausbildungen aufzubauen und zu etablieren. Immer wieder gab es Änderungen seitens des Verbandes, die teilweise zu Verwirrungen bezüglich der Kursbezeichnungen führten. Manchmal wurden die Kompetenznachweise der Module 2 und 3, nachdem ich sie bewertet hatte, noch einmal vom SVEB beurteilt und somit meine Bewertung in Frage gestellt – das war für mich nicht sehr wertschätzend und letztlich eine Infragestellung meiner Kompetenz. Auch für die Teilnehmenden war es eine schwierige Zeit. Zudem habe ich den Umzug des SGZ Campus an die Räffelstrasse bedauert. Am alten Standort war die Aussicht wunderschön.

Sie beginnt von der Aussicht auf dem Käferberg zu schwärmen, wo sich bis 2017 der SGZ Campus an der Emil-Klöti-Strasse befand.

Eine weitere Herausforderung war die Corona-Zeit mit der Umstellung auf den Online-Unterricht. Von Tag eins an habe ich mich darauf eingestellt und mit dem SGZ-Team im Rücken, für den Fall, das etwas schiefläuft, die Kurse virtuell gehalten. Darauf bin ich schon ein wenig stolz.

Wie ich später erfuhr, war Heike die erste Person am SGZ Campus, die virtuell unterrichtete. Sozusagen unsere Pionierin während des Lockdowns.

Gab es aussergewöhnliche oder besondere Momente, die du erlebt hast?

Das Teamteaching am Anfang war sehr schön. Wir hatten zu Beginn immer zu zweit unterrichtet, der Austausch untereinander war eine grosse Bereicherung. Auch hatten wir ca. 20 Teilnehmende vierzehn Tage lang begleitet. In dieser Zeit haben wir eine Beziehung zu ihnen aufgebaut. Man konnte die Veränderungen, Entwicklungen und Erfolge sehen. Sozusagen das Ergebnis einer intensiven Lernphase. Manchmal wurden mir auch Aha-Momente mitgeteilt oder es wurde mir erzählt, wie Teilnehmende das Gelernte in die Praxis umsetzen konnten. Das hat mich immer sehr gefreut.

Heike Reschenhofer

«Ich habe gelernt, ohne Medien zu unterrichten. Als Dozentin stand ich im Vordergrund und es war mir wichtig, dass sich die Teilnehmenden auf mich konzentrieren und nicht auf eine Präsentation.»

Heike Reschenhofer

Du hast SVEB-Kurse mit verschiedenen Menschen aus unterschiedlichen Branchen durchgeführt. Wie war es für dich, Teilnehmende aus dem Gesundheitsbereich zu unterrichten?

Am SGZ Campus waren die Teilnehmenden meist aus ähnlichen Berufen. Mit der Zeit habe ich grossen Respekt vor der Leistung der Menschen aus dem Gesundheitsbereich bekommen. Die Kursteilnehmenden kamen oft direkt nach einer Nachtschicht in den Unterricht und waren dementsprechend müde. In den Institutionen herrscht Personal- und Zeitmangel, dieser starke Druck wurde auch für mich spürbar.

Was hast du in den vielen Jahren der Zusammenarbeit mit und von deinen Kursteilnehmenden gelernt?

Ich habe gelernt, ohne Medien zu unterrichten. Als Dozentin stand ich im Vordergrund und es war mir wichtig, dass sich die Teilnehmenden auf mich konzentrieren und nicht auf eine Präsentation. Fast bis zum Schluss habe ich so unterrichtet und dafür oft positives Feedback bekommen. Ich musste auch lernen, flexibel zu sein. Wenn ich merkte, dass die Gruppe etwas anderes brauchte, als ich es geplant hatte, musste ich die Reihenfolge oder den Inhalt anpassen. Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, den Unterricht an die Gruppe und ihre Bedürfnisse anzupassen. Dies wurde oft geschätzt. Von meinen Kurteilnehmenden habe ich viel im Umgang mit den digitalen Medien gelernt, wofür ich sehr dankbar bin.

Welche Botschaft möchtest du zukünftigen Ausbilder*innen mit auf den Weg geben?

Wichtig ist der Respekt vor dem Menschen. Zu überlegen, wie möchte ich selbst behandelt werden, eine gute Fehlerkultur und offene Kommunikation sind zentral. Im Mittelpunkt muss die Frage stehen: Warum mache ich diese Weiterbildung zum SVEB-Zertifikat? Das Interesse am Auszubildenden muss klar im Vordergrund stehen.

Weiterbildung zum SVEB-Zertifikat

Interview durch:

Sabrina Simili ist Koordinatorin für Fachforen und für die Kommunikation am SGZ Campus verantwortlich.

Schulungszentrum Gesundheit
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