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Öko-Kompass-Zmorge: Kultur und Nachhaltigkeit

Am Öko-Kompass-Zmorge vom 21. November stand die Nachhaltigkeit im Kulturbereich im Fokus. Über 50 Kulturschaffende aus rund 40 Institutionen tauschten sich aus über Herausforderungen und Erfahrungen. Spannende Inputs boten das Material-Archiv, Mining-Map, das Tanzhaus Zürich und Kultur Stadt Zürich.

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Nach der Begrüssung durch Rene Estermann, Direktor Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich, stellte Ulrike Schröder, Leitung Projekte Kultur, Kultur Stadt Zürich, das neue Kulturleitbild 2024-2027 vor. Zwei Massnahmen stehen im Zentrum: Die Förderung von Situationsanalyse und Wissenstransfer sowie die Festlegung von Förderkriterien und Anforderungen. 

Ganz konkret präsentierte Yvonne Radecker, Geschäftsleiterin vom Material-Archiv, die Wichtigkeit der Auseinandersetzung mit Materialien zu Beginn eines Designs. Verschiedene Sammlungen mit Mustern sowie eine Online-Plattform ermöglichen durch das Erleben, Anfassen und Informieren eine Auseinandersetzung und einen bewussteren Umgang mit  Werkstoffen. Auch im Denken an Kreislaufwirtschaftssysteme sei der Designprozess ein essenzieller Hebel. Dieser Hebel dürfe nicht als Option, sondern sollte vielmehr als Muss gelten.

Materialien weitergeben und weiterverwenden

Weitere Aspekte der Kreislaufwirtschaft nimmt das Projekt MINING MAP auf. Auf einer interaktiven Karte mit Filtermöglichkeiten können Orte gefunden werden, wo überschüssige oder bereits gebrauchte Materialien gesucht, gefunden und weiterverwendet werden können. Die Initiantinnen Nadia Fistarol und Sarah Burger riefen dazu auf, sich zu melden, wenn Materialien nicht mehr gebraucht und anderen zur Verfügung gestellt werden können, sodass das Projekt zu einer wertvollen Mine für Zürich wird. Vernetzt wurde das Projekt gleich am Anlass mit dem Centrallager, einer durch die Kooperationen der Stadt Zürich unterstützten Idee zur Schaffung eines physischen Ortes, an dem Gegenstände oder Materialien deponiert und abgeholt werden können. 

No-Go-Liste und eine eigene Werkstatt  

Den Abschluss machten Catja Loepfe, Künstlerische Leitung und Geschäftsführung, Bettina Gigon, Produktionsleitung, und Matthias Brunner, Technische Leitung vom Tanzhaus Zürich. Übergeordnet sei die Verankerung der Nachhaltigkeit in der Strategie wichtig, ebenso wie der systemische Ansatz, miteinander eine grosse Hebelwirkung zu erreichen, neue Narrative zur Zusammenarbeit. In diesem Umdenken kann die Kultur einen wichtigen Beitrag leisten. Hilfestellung boten dem Tanzhaus unter anderen der Öko-Kompass, der Guide Technik von Reflector und das Arbeitspapier zur Kreativität für ein regeneratives Morgen der Stiftung Mercator. Ganz konkret sieht das Tanzhaus Zürich grosse Hebel beim Einsatz von Energie und Materialien, bei der (Künstler*innen)-Mobilität und der Verpflegung. In der Beschaffung werden gewisse Bedingungen wie die nachhaltigste Anreise, eine No-Go-Liste in der Verwendung von Materialien oder nachhaltiges Gastronomieangebot vertraglich kommuniziert und aufgenommen. Und nicht zuletzt wird im Betrieb stetig auf einen ressourcenschonenden Einsatz der Geräte und Materialien geachtet. Auch führt das Tanzhaus selber eine Werkstatt, um Reparaturen selbst tätigen zu können. 

Networking und klimafreundliche Gastronomie

Lebhaft weiterdiskutiert wurde im Anschluss beim Zmorgebuffet im Nude. Mit der Stärkung von Getränken lokaler Hersteller*innen und einer Variation an süssen und salzigen, veganen Snacks konnten viele Verbindungen geknüpft und innovative und inspirierende Ideen ausgetauscht werden. Vielen Dank an alle Beteiligten.

© Nico Valsangiacomo

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