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Stadt Zürich kauft Hardturm-Areal von der Stadion Zürich AG

Medienmitteilung

Die Stadt Zürich kauft von der Stadion Zürich AG (eine 100% Tochtergesellschaft der Credit Suisse AG) das Hardturm-Areal zum Preis von 50 Millionen Franken. Die Stadt Zürich und die Credit Suisse sind überzeugt, dass die Projektfriktionen um den Stadionneubau so behoben werden können und damit der Start für ein neues Stadionprojekt auf dem Hardturm-Areal ermöglicht wird.

12. Februar 2010

Die eingehende Prüfung der im letzten Sommer von der Stadt Zürich und von der Credit Suisse beschlossenen neuen Projektvariante mit einer Separierung von Stadion (ohne Mantelnutzung) und kommerzieller Nutzung (Wohnungen, Büros) auf dem Hardturm-Areal haben verschiedene Erschwernisse aufgezeigt. Insbesondere wären weder ein Fussballstadion der Stadt noch Dienstleistungs- und Wohnbauten der Credit Suisse in einem vernünftigen Kosten-Nutzen-Verhältnis realisierbar gewesen. Schwierigkeiten hätten sich auch aus städtebaulicher Sicht ergeben. In dieser Situation sind Stadt Zürich und Credit Suisse zum Schluss gekommen, dass eine neue Stadion-Lösung nur auf einem einheitlichen Grundstück möglich wird.

Aufgrund dieser Erkenntnisse hat die Stadt Zürich Verhandlungen mit der Credit Suisse über einen möglichen Kauf des Areals durch die Stadt aufgenommen. Das Ergebnis: Die Credit Suisse bzw. die Stadion Zürich AG verkauft der Stadt Zürich ihren Landanteil zu einem Preis von 50 Millionen Franken. «Der Kauf vereinfacht eine politische Lösung. Damit sind wir dem auch von unseren Fussballclubs verlangten Stadion einen deutlichen Schritt näher gekommen», ist Stadtrat Martin Vollenwyder, Vorsteher des Finanzdepartements, überzeugt.

«Wir haben uns seit rund zehn Jahren für ein Fussballstadion engagiert und bieten auch hier Hand für eine neue, konstruktive Lösung, die hoffentlich allen Beteiligten hilft und schliesslich dazu beiträgt, dass in Zürich ein reines Fussballstadion realisiert werden kann», betont der Projektleiter der Credit Suisse, Conradin Stiffler. Mit dem Landverkauf der rund 40 000 m² an die Stadt verzichtet die Credit Suisse auf die Realisation der geplanten kommerziellen Nutzung. Für die Credit Suisse resultiert nach dem Landverkauf aus diesem langjährigen Projekt ein Abschreibungsbedarf in zweistelliger Millionenhöhe. Die Stadt Zürich hat die Verpflichtung übernommen, auf dem Grundstück Hardturm ein Sportstadion zu bauen. Wird dieses Ziel nicht erreicht, hat die Bank das Recht, die Grundstücke zu denselben Konditionen wieder zurück zu kaufen. Die Eigentumsübertragung muss gemäss Vereinbarung bis Ende März 2010 erfolgen.

Durch den Erwerb des zusätzlichen Landanteils kann die Stadt ihren aktuellen Landbesitz im Hardturm von 16 311 m² auf rund 56 243 m² ausweiten. «Der Standort ist städtebaulich prädestiniert für eine prägnante Nutzung wie diejenige eines Stadions», hält Stadträtin Kathrin Martelli, Vorsteherin des Hochbaudepartements, fest. Der Landkauf bringt der Stadt mehr Raum. Dies würde ihr zum Beispiel erlauben, die nötigen Infrastrukturflächen (u.a. obligatorische Aufstellflächen für TV-Übertragungswagen und Parkierungsmöglichkeiten) neben und nicht unter dem Stadion zu erstellen. Dadurch können beim Bau wesentliche Kosten gespart werden. Die nicht für den Stadionneubau benötigten Landflächen sind für andere geeignete Nutzungen wie Wohnungsbau und Dienstleistungen oder Angebote für die Quartierversorgung vorgesehen, was einer städtebaulich wesentlich kleineren und somit verträglicheren Lösung gleichkommt.

Weiterhin festhalten wird der Stadtrat an den Standorten Hardturm für das Fussballstadion und Zürich Altstetten für das Eisstadion. «Die beiden Standorte sind für die jeweiligen Vereine ideal», sagt Stadtrat Gerold Lauber, Vorsteher des Schul- und Sportdepartements. Wichtig aus Sicht des Sports sei, dass die Umsetzung beider Projekte schnell vorangetrieben werde, so Lauber weiter.

Angesichts der veränderten Ausgangslage hat der Stadtrat den Auftrag für die bestehende städtische Taskforce Stadion Zürich angepasst. Dieser beinhaltet unter anderem eine Überarbeitung der bereits erstellten Machbarkeitsstudie mit Berücksichtigung der neuen Wohn- und Stadionnutzung, letztere unter alleiniger Federführung der Stadt. Die Machbarkeitsstudien sollen bis im zweiten Quartal 2010 abgeschlossen sein und dienen als Basis für das weitere Vorgehen.