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Kunstbetrieb auf dem Löwenbräu Kunstareal langfristig gesichert

Medienmitteilung

Stadt Zürich beteiligt sich an der «Löwenbräu-Kunst AG»

Der Stadtrat beantragt dem Zürcher Gemeinderat, gemeinsam mit der Trägerin des migros museum für gegenwartskunst, dem Migros-Genossenschafts-Bund, und der Stiftung Kunsthalle Zürich die «Löwenbräu-Kunst AG» zu gründen. Die Löwenbräu-Kunst AG wird Teile des Löwenbräuareals mit Alt- und Neubauten für die langfristige Sicherung des Kunstbetriebs auf dem Löwenbräuareal erwerben. Die AG vermietet die Flächen langfristig an bestehende und neue Mieterinnen und Mieter aus dem Kunstbereich. Der Stadtrat ist überzeugt, dass die Stadt Zürich mit diesem Etappenziel ihre führende Rolle in der internationalen Kunstszene und im Kunsthandel wahren kann.

4. November 2010

1995 entschieden sich die Kunsthalle Zürich, das migros museum für gegenwartskunst und eine kleine Anzahl privater Galerien für das traditionsreiche Löwenbräuareal als neuen Standort. Damit wurde der Grundstein für die heutige Erfolgsgeschichte gelegt. Im Kontext der weltweit boomenden Kunstmärkte der neunziger Jahre entwickelte sich das Löwenbräu Kunstareal innert kürzester Zeit zu einem Zentrum für Gegenwartskunst von internationalem Renommee. Ein wichtiger Faktor für den Erfolg war dabei die Potenzierung der Wirkung durch die Zusammenarbeit zwischen nicht-kommerziellen Kulturinstitutionen und privaten Galerien unter einem Dach. Die kulturpolitische Bedeutung sowie das Ziel der langfristigen Sicherung des Löwenbräu Kunstareals ist entsprechend bereits seit 2004 im «Leitbild der städtischen Kulturförderung» festgehalten.

Löwenbräu-Kunst AG als optimale Trägerschaft
Häufige Eigentümerwechsel in den vergangenen Jahren hatten die Zukunft des Kulturbetriebs im Löwenbräuareal wiederholt gefährdet. 2005 hatten Vertretende der Kunsthalle die Stadt Zürich um Unterstützung zur Erhaltung der Kunst im Kunstareal Löwenbräu gebeten. In der Folge wurde ein Projekt zur «langfristigen Sicherung des Kunst- und Kulturbetriebs Löwenbräu» initiiert. Die im Februar 2008 den Medien vorgestellte Lösungsoption des Kaufs des für den Kulturbetrieb vorgesehenen Geländes durch eine Stockwerkeigentümerschaft konnte aufgrund der angespannten Situation der Finanzmärkte nicht realisiert werden.

Unter der Leitung von Stadtpräsidentin Corine Mauch und Finanzvorstand Martin Vollenwyder wurden in den vergangenen Monaten andere Trägerschaftsvarianten weiter ausgearbeitet. Die Evaluation hat zum Ergebnis geführt, dass die Stadt Zürich mit dem Migros-Genossenschaftsbund (vertreten durch die LiB-AG) und der Stiftung Kunsthalle Zürich die Löwenbräu-Kunst AG gründet. Die beiden Organisationen vertreten dabei die Interessen der nicht-kommerziellen Kulturinstitutionen Verein Kunsthalle Zürich und migros museum für gegenwartskunst. Die AG wird einen Teil des Areals zusammen mit sanierten Alt- und Neubauten im Edelrohbau von der Eigentümerin PSP Swiss Property AG erwerben.

Aktionäre beteiligen sich mit je einem Drittel
Beim Kaufobjekt handelt es sich um ein 4351 m2 grosses Grundstück sowie die darauf bestehende Gebäudesubstanz. Der Preis für das Kaufobjekt, bestehend aus dem Landanteil, einem Teil der denkmalgeschützten Gebäude, der neuen Erschliessung, dem Neubau-West sowie den Kosten für die Sanierung beläuft sich auf 65,7 Millionen Franken. Die Anlagekosten werden mit rund 40 Prozent Eigenkapital der drei Partner und 60 Prozent Fremdkapital finanziert.

Die drei Aktionäre beteiligen sich im Umfang je eines Drittels am Aktienkapital von 27 Millionen Franken. Das migros museum für gegenwartskunst und die Kunsthalle Zürich profitieren dabei von einer vorteilhafteren Mietzinsgestaltung und langfristigen Mietverträgen von bis zu 25 Jahren.

Aktuelle und künftige Mieterschaft
Die künftige Mieterschaft setzt sich aus den Kunstinstitutionen Kunsthalle Zürich, migros museum für gegenwartskunst, Daros Collection, Artuma Holding, der Buchhandlung Kunstgriff sowie den Galerien Hauser & Wirth und Bob van Orsouw zusammen. Zusätzlich steht Raum für ein bis drei neue Mieter zur Verfügung.

Löwenbräu, Kunsthaus und Museum Rietberg als internationales Top-Trio
Zürich gehört heute – in einer Reihe mit New York und London – zu den bedeutendsten Standorten im Bereich der Gegenwartskunst. Der Name «Löwenbräu» ist in der internationalen Kunstwelt seit über zehn Jahren ein etablierter Begriff. Ein Zentrum für Gegenwartskunst im Löwenbräu Kunstareal ist eine überzeugende Ergänzung der Zürcher Museumslandschaft. Zusammen mit dem Erweiterungsbau des Kunsthauses stärkt die Stadt Zürich ihre führende Rolle in der internationalen Kunstwelt – zusätzlich gestützt durch das Museum Rietberg, das mit seinem Neubau die Präsentation international renommierter Ausstellungen von Kunstschätzen erster Güte ermöglicht.

Kunst und Kultur in Zürich: Einnahmequelle und Lebensqualität
Das Löwenbräu Kunstareal ist nicht nur ein Leuchtturmprojekt für den Kreis 5, sondern ein wichtiger Impulsgeber für die Zürcher Kreativwirtschaft. Diese ist sowohl ein wichtiger Standortfaktor, als auch ein nicht mehr wegzudenkender, wachsender Bestandteil der Zürcher Wirtschaft. Der Cluster Kreativwirtschaft erwirtschaftet mit einer Bruttowertschöpfung von 3,2 Milliarden einen Anteil von 7,7 Prozent am Zürcher BIP . Die Förderung von Kultur und Kreativwirtschaft ist sowohl im Strategiepapier «Strategien Zürich 2025», als auch in der aktuellen Legislaturplanung (Schwerpunkt «Kultur- und Kreativstadt Zürich») verankert.

Die Sicherung des Kunstbetriebs auf dem Löwenbräu Kunstareal trägt zur Festigung von Zürichs Ruf als Kulturstandort und Stadt mit ausgezeichneter Lebensqualität bei.