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Expertise bestätigt Handlungsbedarf bei der Hardbrücke

Medienmitteilung

Die Hardbrücke muss dringend saniert werden, ein Stimmrechtsrekurs blockiert dies zurzeit. Laut einer Sicherheitsexpertise bestehen aber Mängel, die kaum mehr Aufschub dulden. Sollte das Bundesgericht dem Rekurs stattgeben und die Totalsanierung 2009 damit verunmöglichen, werden Notmassnahmen nötig.

28. Januar 2008

Täglich fahren durchschnittlich gegen 70 000 Fahrzeuge über die Hardbrücke. Das 1350 Meter lange Bauwerk ist ein Kernstück der städtischen Mobilität und dient als innerstädtische Nord-Süd-Verbindung. Der Baubeginn für eine dringende Sanierung der 35 Jahre alten Brücke war vor fast einem Jahr vorgesehen. Zurzeit ist das Projekt jedoch durch einen beim Bundesgericht hängigen Stimmrechtsrekurs blockiert, die Ausführung verzögert sich um mindestens ein weiteres Jahr.

Da sich der Zustand der Brücke aber weiterhin verschlechtert, hat das Tiefbauamt die Ingenieurgemeinschaft Hardbrücke (IG Hardbrücke) beauftragt, eine Sicherheitsexpertise zu erstellen. Stadtrat Martin Waser, Projektleiter Jürg Pfyl und der beigezogene Experte Prof. Peter Marti stellten den Medien die Ergebnisse vor. Grundsätzlich kann die Betriebssicherheit der Brücke auch für die nächsten ein bis fünf Jahre gewährleistet werden. Allerdings bedarf es einer intensiven Überwachung und einiger vorgezogener Massahmen, falls das Tiefbauamt 2009 nicht mit der Totalsanierung beginnen kann.
 
Sicherheitsmängel fordern bauliche Sofortmassnahmen
An verschiedenen Stellen wurden gravierende Sicherheitsmängel festgestellt: Die Fahrbahnplatte weist deutliche Ermüdungserscheinungen auf. Das bedeutet, dass in den nächsten Jahren mit Ermüdungsbrüchen gerechnet werden muss - ein inakzeptables Sicherheitsrisiko. Auch für den Fall, dass ein Lastwagen in der Hardstrasse gegen eine Stütze prallt, ist die Sicherheit nicht gewährleistet. Die Expertise bekräftigt sodann die prekäre Lage auf dem Gleisfeld, die keinen weiteren Aufschub der Sanierung der dortigen Brückenpfeiler duldet. Und schliesslich haben der Belag und die Fahrbahnübergänge das Ende der Nutzungsdauer erreicht. Belagsausbrüche oder Schäden an den Übergängen könnten zu Unfällen führen.

Weiteres Vorgehen
Auf die Möglichkeit, die Pfeiler auf dem Gleisfeld und die gesamte Brücke gleichzeitig zu sanieren, wird nicht mehr gewartet. Stadtrat Martin Waser hat das Tiefbauamt beauftragt, sofort die Sanierung der Pfeiler auf dem Gleisfeld vorzuziehen. Dies ist ohne Weiteres möglich, denn diese Massnahme ist nicht Teil des blockierten Brückensanierungsprojekts.

Das Bundesgericht hat dem Stimmrechtsrekurs keine aufschiebende Wirkung erteilt. Der entsprechende Entscheid ist am 28. Januar 2008 beim Tiefbau- und Entsorgungsdepartement eingetroffen. Deshalb kann die Totalsanierung nun aufgegleist werden.

Ob das Projekt 2009 dann auch umgesetzt werden kann, entscheidet sich im Laufe von 2008, wenn das Bundesgericht auch inhaltlich über den Stimmrechtsrekurs entscheidet. Gibt das Bundesgericht der Beschwerde statt, verzögert sich die Totalsanierung noch länger. Jedoch müssten auch dann einzelne nicht mehr verantwortbare Sicherheitsrisiken schon 2009 behoben werden. Namentlich würden die Fahrbahnplatte im Bereich Limmat provisorisch verstärkt und die exponierten Stützen in der Hardstrasse saniert. Sollte sich herausstellen, dass eine provisorische Verstärkung der Fahrbahnplatte baulich nicht machbar wäre, müssten als letzte Möglichkeit Lastwagen und Busse auf die Hardstrasse umgeleitet werden. Dieses Szenario soll aber möglichst vermieden werden.

Das Tiefbauamt wird die Brücke intensiv überwachen, um bei weiteren unverantwortbaren Schäden rechtzeitig handeln zu können.

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