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Fortsetzung der NahReisen zur Biodiversität in der Stadt

Medienmitteilung

Die letzten drei Veranstaltungen des diesjährigen NahReisen-Programms widmen sich dem Stadtklang und den Ultraschallsignalen der Fledermäuse, laden ein zu einem «Zwätschgefäscht» im Obstgarten Burghölzli und führen nach Wallisellen in ein Naturschutzgebiet und zum instandgestellten Wasserrad der ehemaligen Spinnerei Herzogenmühle. Alle Veranstaltungen sind kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

18. August 2010

Schall und Ultraschall, Donnerstag/Freitag, 26./27. August, 20.15 Uhr, Treffpunkt Utobrücke
Die 1974 gebaute Sihlhochstrasse steht für die damalige Geringschätzung des Flussraums, der dem Individualverkehr geopfert wurde. Die Stadtautobahn prägt diesen Abschnitt der Sihl nicht nur visuell, sondern auch akustisch. Der Musiker Andres Bosshard, Autor des Buchs «Stadt hören, Klangspaziergänge durch Zürich», öffnet auf einem Abendspaziergang die Ohren für die Klangräume, die im Umfeld von Sihl, Strasse, Wald und Hügel erlebbar sind. Der Wildtierbiologe Fabio Bontadina macht die Ultraschallsignale der Fledermäuse hörbar und stellt die Flugsäuger vor, die in den speziell für sie gefertigten Kästen unter der Sihlhochstrasse hausen und über dem Fluss ein attraktives Jagdgebiet finden.

Zwetschgen, Schnaps und Zwerge, Samstag, 28. August, 14.00-17.00 Uhr, Obstgarten Burghölzli
Zwetschge ist nicht gleich Zwetschge: Am «Zwätschgefäscht» präsentiert Fructus, die Vereinigung zur Erhaltung alter Obstsorten, 100 verschiedene Sorten Zwetschgen, Pflaumen, Mirabellen und Reineclauden. David Szalatnay von der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW stellt die Vielfalt der Zwetschgensorten vor. Während Früchte degustiert werden und in Gulaschkanonen Konfitüren vor sich hin brodeln, destilliert Sonia Petignat-Keller (ACW) im Brennhafen Zwetschgen zu Zwetschgenwasser. Kurt Zurbrügg, Leiter Gärtnerei und Landschaft der Psychiatrischen Universitätsklinik Burghölzli führt durch den spätsommerlichen Obstgarten. Lukas Handschin, Leiter Kommunikation von Grün Stadt Zürich, stellt den Psychiater und Pionier der Sexualwissenschaft Auguste Forel vor, der im 19. Jahrhundert die damalige Irrenanstalt Burghölzli leitete, ein preisgekröntes Buch über die Ameisen in der Schweiz verfasste und sich in der Abstinenzbewegung engagierte. Der Schriftsteller Stefan Ineichen erklärt, wie aus Zibarten, einer uralten Pflaumensorte, «Zirbelisturm» hergestellt wird – die Lieblingsspeise der zwergenartigen Erdleute, die auch in der Region Zürich gelebt haben sollen.

Wasserrad und Wassertiere, Sonntag, 29. August, 15.00 Uhr, Treffpunkt: Tram 9 Luchswiesen
Wer auf der A1 vom Brüttiseller Kreuz Richtung Dreieck Zürich-Ost fährt, ahnt nicht, dass sich unmittelbar neben der achtspurigen Autobahn eine malerische Landschaft befindet mit Feuchtwiesen, Gehölzen und einem von einem Flussarm der Glatt durchflossenen Teich. Im Naturschutzgebiet «Hinterm Grindel» stellt der Gewässerbiologe Patrick Steinmann die Tierwelt im und am Wasser vor, u. a. Eisvögel, Grauschnäpper und Prachtlibellen. Vor einigen Jahren hielt sich auch ein Biber in dem Gebiet auf. Gelegentlich folgte er dem Glattkanal bis zu den Gebäuden der ehemaligen Spinnerei Herzogenmühle, wo er vom Baum heruntergefallene Quitten verzehrte und über den Platz vor der Schlosserei spazierte. Im Kanal zwischen den Fabrikgebäuden dreht sich seit einem Jahr wieder ein Wasserrad, das Strom für über 30 Haushalte liefert. Wie es dazu gekommen ist, erzählt Bernhard Krismer, Geschäftsführer der Schlosserei in der Herzogenmühle, Walliseller Gemeinderat, Initiator und treibende Kraft hinter dem wieder in Stand gestellten Zeugen der Industriegeschichte.

Mehr zu den von Grün Stadt Zürich und Migros Kulturprozent alljährlich durchgeführten NahReisen und Programmbestellung unter www.nahreisen.ch.