Häufige Fragen zur Asiatischen Tigermücke
Die Tigermücke hat auf ihren schwarzen Hinterbeinen fünf weisse Ringe und auf ihrem Rücken, hinter dem Stechrüssel, eine weisse Linie. Das Insekt ist nicht grösser als ein 5-Rappenstück. Die im Mittelland bereits weit verbreitete Japanische Buschmücke sieht der Tigermücke äusserst ähnlich, ist aber bedeutend grösser.
Die Tigermücke ist auch tagsüber aktiv, während unsere einheimischen Mücken vor allem in der Dämmerung und nachts stechen.
Im September 2016 wurden auf dem Gelände der Fernbus-Station beim HB Zürich die ersten Tigermückeneier gefunden. Seitdem beobachtet der Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich das Gebiet systematisch und bekämpft gefundene Tigermücken, deren Eier und Larven. Im Herbst 2018 wurde die Tigermücke auch im Quartier Wollishofen nachgewiesen. Es ist davon auszugehen, dass die Tigermücke an beiden Orten durch Reisende eingeschleppt wurde.
In Wollishofen hat die Tigermücke die Wintermonate 2018/2019 überlebt. Dank geeigneter Massnahmen konnte die Population aber getilgt werden. Im Jahr 2020 wurden weder Tigermücken noch deren Eier gefunden (Stand November 2020). Bei der Fernbus-Station handelt es sich um wiederholte Neueinschleppungen mit den Fernbussen. Im Jahr 2020 wurden bei der Fernbus-Station lediglich eine Tigermücke und zwei Tigermückeneier gefunden. Es ist davon auszugehen, dass dies auf den eingeschränkten Fahrplan zurückzuführen ist.
Für die Bevölkerung besteht gegenwärtig kein Anlass, sich Sorgen zu machen. Die Tigermücke kann zwar das tropische Dengue-, Chikungunya- und Zika-Virus von einer infizierten auf eine noch nicht-infizierte Person übertragen. Die Gefahr ist jedoch klein. In der Schweiz (und auch in Deutschland) gab es bisher noch nie einen solchen Fall. Alle registrierten Krankheitsfälle waren im Ausland erkrankte Reiserückkehrer. In der Schweiz sind auch noch keine mit Viren infizierten Tigermücken aufgetreten. Die Tigermücken sind jedoch sehr lästig, da sie auch tagsüber stechen, was einheimische Mücken nicht tun.
Bis heute gibt es keine Hinweise auf eine Übertragung von SARS-CoV-2 durch Mücken. Eine solche Übertragung wird auch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als extrem unwahrscheinlich angesehen. Das neuartige Coronavirus ist ein Atemwegsvirus, das sich vor allem per Tröpfcheninfektion verbreitet, wenn ein infizierter Mensch hustet oder niest.
Am besten beugen Sie der Ansiedlung von Mücken vor, indem Sie verhindern, dass sich Larven entwickeln können. Unser Flyer zeigt Ihnen, was Sie im Garten und Haus tun können. Zum Beispiel sollten Sie alle Gefässe im Freien, die Wasser enthalten, wöchentlich leeren oder umdrehen.
Allgemein gilt, um nicht von Mücken gestochen zu werden: Weite, lange Kleidung tragen, die mit Mückenspray behandelt ist.
Ursprünglich stammt die Tigermücke aus Südostasien. Die hauptsächliche Ausbreitung findet durch den Menschen statt. Die Mücken werden als «blinde Passagiere» mit dem Personen- und Güterverkehr in die Schweiz gebracht. Die Mücke selbst fliegt nicht weit und nur, wenn sie unbedingt muss, zum Beispiel um einen günstigen Brutplatz zu finden. Sie legt selten mehr als 100 Meter an einem Tag zurück.
Auf dem Stadtgebiet kommen überwiegend die einheimische Gemeine Stechmücke und die Japanische Buschmücke vor. Letztere sieht der Asiatischen Tigermücke äusserst ähnlich, ist aber bedeutend grösser als diese. Falls nachfolgende Fragen mit Ja beantwortet werden, könnte es sich um eine Tigermücke handeln:
- Ist das Insekt nicht grösser als ein 5-Rappenstück?
- Besitzt das Insekt einen schwarzen Körper und eine weisse Musterung?
- Hat das Insekt 5 weisse Ringe am hintersten Beinpaar?
Sind Sie der Meinung, eine Tigermücke gesehen zu haben? Dann machen Sie eine scharfe Nahaufnahme vom Rücken und von den Hinterbeinen des Insektes und lassen Sie es uns über die App «Züri wie neu» wissen. Wir werden Ihrer Meldung nachgehen und falls nötig Massnahmen ergreifen. Falls Sie das Insekt einfangen können, legen Sie es bitte in einen mit Watte gepolsterten Deckel einer PET-Flasche, verschliessen Sie diesen mit Klarsichtfolie, nicht Klebstreifen, und senden ihn unter Angabe Ihrer Adresse, Telefonnummer und Mailadresse an die Schädlingsprävention des Umwelt- und Gesundheitsschutzes Zürich. Unsere Adresse finden Sie weiter unten auf dieser Seite.
Wenn Sie die Mücke ausserhalb der Stadt Zürich gefunden haben, melden Sie die Mücke bitte über das Schweizerische Mückennetzwerk: www.muecken-schweiz.ch › Meldung einer Tigermücke. Dort können Sie die Meldestelle anhand des Fundortes der Mücke auswählen.
Bestimmungsschlüssel zur Identifizierung von Stechmückenarten anhand von Bildern
Dieser Bestimmungsschlüssel des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) bietet Nichtfachleuten ein einfaches Instrument zur Unterscheidung zwischen invasiven und einheimischen Mückenarten anhand von Bildern. Er wurde mit Einverständnis des ECDC von Mitarbeitenden der Fachstelle Schädlingsprävention der Stadt Zürich aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.
Auf den Übersichtsseiten (S. 4, 5 und 6) können Sie die Art auswählen, die Ihrem Exemplar am ähnlichsten ist. Auf den artspezifischen Seiten finden Sie zusätzliche Informationen zu den Arten, die leicht mit der ausgewählten Art verwechselt werden können, so dass Sie auch diese zusätzlichen Seiten prüfen können.
Tigermückenmonitoring
Das Monitoring der invasiven Tigermücke wird bei der Fernbus-Station am Hauptbahnhof Zürich auch 2021 weitergeführt. Dort wird die Tigermücke mit Fernreisebussen regelmässig eingeschleppt – hat sich aber noch nicht angesiedelt. Wie das Monitoring umgesetzt wird, zeigt die Leiterin Schädlingsprävention im Video:
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Schädlingsprävention