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Die AOZ und die Fluchtmigration aus der Ukraine

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Fast drei Monate dauert der Krieg in der Ukraine bereits und ein Ende der gewaltsamen Auseinandersetzung ist noch nicht in Sicht. Die AOZ ist weiterhin in vielen Tätigkeitsbereichen stark gefordert. Während in einer ersten Phase die Beschaffung temporärer Unterbringungsmöglichkeiten im Vordergrund stand, stehen aktuell die Sozialberatung sowie die Suche nach langfristigem Wohnraum und passenden Integrationsprogrammen im Fokus.

13. Mai 2022

Erhöhte Aufnahmequote: Wohnraumbeschaffung und Finanzielle Unterstützung

Bereits zu Beginn des Krieges reisten viele Ukrainer/innen in die Schweiz ein. In dieser ersten Phase ging es prioritär darum, für Personen ohne private Unterbringung eine temporäre Unterkunft zur Verfügung zu stellen. In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Zürich und dem Zivilschutz hat die AOZ während dieser Zeit mehrere Kollektivunterbringungen auf die Beine gestellt, unter anderem in einem Personalhaus des Triemli Stadtspitals und in der Saalsporthalle.

Mit der Erteilung des Status S werden die Geflüchteten einer Gemeinde zugewiesen. Im April 2022 erreichten diese in der Stadt Zürich mit 1‘480 Zuweisungen historische Dimensionen. Vor dem Ukrainekrieg nahm die Sozialberatung im Monat durchschnittlich 60 Personen in die Asylfürsorge auf. Auch in den weiteren rund 30 Gemeinden im Kanton Zürich, in denen die AOZ für die Sozialhilfe von Geflüchteten zuständig ist, wurden im letzten Monat über 800 Personen in die Asylfürsorge aufgenommen. Um die immense Anzahl an neuen Asylfürsorgegesuchen bewältigen zu können, hat die Sozialberatung ihre Aufnahmestrukturen angepasst. Neu können ukrainische Geflüchtete in der Stadt Zürich ihr Gesuch auf finanzielle Unterstützung auch über ein Onlineformular stellen. Zudem ist die Sozialberatung daran, ihre Personalressourcen laufend auszubauen. Alle ausgeschriebenen Stellen sind auf unserem Stellenportal zu finden.

Auch die längerfristige Unterbringung rückt in den Vordergrund. Personen mit Status S, die nicht privat untergebracht sind, werden seit anfangs Mai in den Wohnraum der AOZ zugewiesen. Die AOZ ist laufend daran, die Anzahl Unterbringungsplätze in der Stadt Zürich aufzustocken, um das erhöhte städtische Kontingent von 0,9% der Wohnbevölkerung (3‘800 Personen) erfüllen zu können. Das gelingt mit zusätzlichen Angeboten von öffentlichen Institutionen und privaten Eigentümerschaften. Die Planung der Kapazitäten erfolgt in Zusammenarbeit mit der Stadt Zürich.

Möglichst rasche Teilnahme an Sprachkursen und Integrationsprogrammen

Die hohe Zuweisungsquote fordert auch bei der Zuteilung in Integrationsprogramme innovative Lösungen. Anstatt der Standortgespräche zwischen Berater/in und Klient/in, füllen die Personen neu in einem ersten Schritt eine Online-Selbsteinschätzung aus. Anhand der Ergebnisse meldet die AOZ die Geflüchteten in passende Angebote an oder klärt bei Bedarf in einem Gespräch die weiteren Integrationsschritte. Neben Deutschkursen und weiteren Bildungsangeboten können dies auch branchenqualifizierende Ausbildungen, Arbeitseinsätze oder Job-Coachings sein. Dank diesen schlanken Prozessen und der Unterstützung der Mitarbeitenden aus der beruflichen Integrationsförderung kann gewährleitet werden, dass die geflüchteten Personen trotz des erhöhten Aufnahmekontingents möglichst schnell von Integrationsangeboten profitieren können.

Wertvoller Einsatz von Freiwilligen

Nach wie vor ist das Engagement der Zivilbevölkerung sehr gross und auch bewundernswert. In den Monaten März und April gingen bei der Fachstelle Freiwilligenarbeit gegen 1'000 Anmeldungen ein. Eine enorme Steigerung im Vergleich zu den monatlich rund 30 Anmeldungen in regulären Zeiten. Seit Beginn der Krise wurden insgesamt 1'800 Kurzeinsätze von je zwei bis drei Stunden vermittelt. Die vielen Freiwilligen leisten wertvolle Unterstützung bei diversen Angeboten, von der Erstinformation über die Unterstützung in Übergangszentren bis zu Dolmetschenden-Einsätze. Weitere Informationen sind auf unserer Website zu finden unter www.aoz.ch/freiwilligenarbeit.

Allgemeine Informationen zu Themen rund um die Ukraine sind unter www.aoz.ch/ukraine-info zu finden.