Das Amtshaus Walche wurde 1932/33 erbaut. Die äussere Erscheinung des Gebäudes blieb original erhalten, und es ist im Inventar der Denkmalpflege eingetragen. Im Jahr 2015 entschieden Stadt- und Gemeinderat, das Gebäude instand zu setzen und um ein Stockwerk zu erhöhen, um es für weitere dreissig Jahre zu nutzen. In diesem Zug wurde auch die Sanierung der Wache Zentrum beschlossen. Ursprünglich hatte das Projektteam geplant, die Wache unter laufendem Betrieb umzubauen. Aufgrund von Staub, Lärm und baulichen Einschränkungen erwies sich dies jedoch als unmöglich. Daher suchte man nach einem provisorischen Standort. Die Lösung fand man in Form eines Provisoriums auf der Limmat.
Während der Bauzeit blieben die Einsatzfahrzeuge in der Fahrzeughalle des Amtshauses, die schrittweise umgebaut wurde. Das Provisorium diente den Mitarbeitenden fast vier Jahre lang als «Zuhause». Erste Zwischenetappen waren die Inbetriebnahme der umgebauten Retablierungsstelle und der Fahrzeughalle. Am 7. März 2025 kehrte die Sanität in die sanierte Wache zurück. Punkt 8.00 Uhr überführte Sanish Parapurathu, Teamleiter Support & Infrastruktur ICT, den Alarmdrucker vom Provisorium in die umgebaute Wache. Wenige Minuten später bezog der diensthabende Schichtleiter Pascal Widmer das neue Schichtleitungsbüro auf der anderen Seite des Neumühlequais. Im April folgten die Mitarbeitenden von Immobilien Stadt Zürich (IMMO) und des Amts für Hochbauten (AHB) und bezogen ihre Büros in den oberen Stockwerken. Mit dem Wiedereinzug änderte sich die Adresse der Wache: Aus dem Neumühlequai 40 wurde die Walchestrasse 33.
Die Räume der Sanität erstrecken sich nun über das Erdgeschoss und das erste Untergeschoss (inkl. Fahrzeughalle) sowie über einzelne Räume im zweiten Untergeschoss. Sie befinden sich in einem geschlossenen Perimeter, damit die betrieblichen Abläufe ohne Kreuzung mit anderen Nutzenden erfolgen. Das Erd- und das erste Untergeschoss sind durch eine interne Treppe und eine Rutschstange verbunden. Der gesamte Bereich Sanität ist somit an einem Ort vereint, was kurze Wege und spontane Begegnungen ermöglicht.
Die Wache verfügt über verschiedene Räume, die in der einsatzfreien Zeit vielfältig genutzt werden. Neu stehen eine Lernwerkstatt und eine Mediothek zur Verfügung. Sie sind mit Übungsmodellen, Phantomen, Lehrmitteln und weiteren Arbeitsmitteln ausgestattet und werden vor allem von den Studierenden für Übungssequenzen und Ausbildungseinheiten genutzt. Während sich der Aufenthalts- und Verpflegungsbereich im Provisorium in zwei separaten Räumen befanden, sind sie in der sanierten Wache in einem grossen, einladenden Raum zusammengefasst. Im Relaxraum können sich die Rettungssanität*innen nach einem intensiven Einsatz ausruhen. Zudem gibt es zwei offene Kommunikationsbereiche für Ad-hoc-Sitzungen und einen kleinen Besprechungsraum für vertrauliche Gespräche.
Die Elektroarbeiten in der Fahrzeughalle und die Belagsarbeiten rund um die Wache dauern noch bis Herbst 2025 an. Mit dem Rückbau des Provisoriums stehen voraussichtlich ab Oktober auch die verbleibenden drei Ausfahrtstore wieder zur Verfügung. Rückblickend auf die intensive Bauzeit und den Umzug zeigte sich, dass es entscheidend war, seitens SRZ von Beginn weg Verbindungspersonen für die Kommunikation zwischen dem AHB, der IMMO und den Nutzenden vor Ort festzulegen. Dank des grossen Engagements aller Beteiligten funktionierten der Umzug und die Inbetriebnahme derart reibungslos.
Wir haben bei drei Mitarbeitenden von Schutz & Rettung Zürich nachgefragt, was für sie der Wiedereinzug in die sanierte Wache Zentrum bedeutet.
«Ich freue mich sehr, dass der Bezug erfolgreich ablief, sich die Prozesse rasch einspielten und wir nun über zeitgemässe Räumlichkeiten und ausreichend Platz verfügen. Die Bauarbeiten erforderten viel Flexibilität und Toleranz, der Umzug war mit Arbeit und Aufwand verbunden. Für das Engagement danke ich allen Projektbeteiligten und Mitarbeitenden herzlich.»
Michael Schumann, Bereichsleiter Sanität
«Die Bauarbeiten fanden unter dem laufenden Sanitätsbetrieb statt und brachten teils grosse Einschränkungen mit sich. Die Sanitätsmitarbeitenden trugen diese mit und zeigten sich sehr flexibel. Mit Immobilien Stadt Zürich (IMMO) und dem Amt für Hochbauten (AHB) pflegen wir eine sehr gute Zusammenarbeit. Einzelne Themen und Anforderungen diskutierten wir sehr intensiv, aber stets fair und immer mit dem Ziel, für alle Beteiligten sinnvolle Lösungen zu finden.»
Christoph Schaaf, Projektleiter Bau
«Die sanierte Wache Zentrum ist neu und doch so vertraut. Ich schätze die kurzen Wege und dass nun alles wieder beieinander ist. Die neuen Räume sind funktional ausgestattet und dennoch einladend für den Aufenthalt in der einsatzfreien Zeit.»
Odette Gerber, dipl. Rettungssanitäterin HF