Warum habt Ihr speziell dieses Werk ausgewählt?
Das Werk von Karoline Schreiber soll im Caféraum, der als Ort der Erholung dient, einen Gegenpol zur täglichen Büroarbeit ins Spiel bringen. Während man bei der Arbeit oft nach Effizienz und Struktur strebt, schafft das Bild Momente von Ruhe, lädt zur Kontemplation und zur Distanzierung vom gewohnten Arbeitsrhythmus ein. In einem Umfeld, das oft von Hektik und Leistungsdruck geprägt ist, erinnert das Bild subtil daran, dass es jenseits der Arbeit noch andere Fragen gibt, dass das Leben aus mehr besteht als nur der Arbeit.
Was ist besonders an einer Begegnungszone und was soll hier beachtet werden?
Begegnungszonen werden von uns gemäss dem neuen Bürokonzept «worksmart@zürich» bespielt. Wir haben uns entschieden, in Begegnungszonen Kunstwerke zu platzieren, die sofort ins Auge fallen, ohne jedoch den gesamten Raum zu dominieren. Es sind Werke, die sichtbar und einladend sein sollen, nicht versteckt oder im Hintergrund. Unser Ziel ist es, einen inspirierenden Raum zu schaffen, der Kreativität fördert, neue Sichtweisen aufzeigt und eine Verbindung zu den Menschen herstellt. Wir möchten, dass diese Kunstwerke einen Dialog anregen.
Welche Art von Kunst hättet Ihr keinesfalls in diesem Raum haben wollen?
Wir von der Kunstsammlung würden keine Werke auswählen, die dunkel und düster wirken oder zu abstrakt und unauffällig sind, sodass sie kaum wahrgenommen werden. Stattdessen soll die Kunst leicht, farbig und/oder aussergewöhnlich sein, um so eine lebendige Atmosphäre zu schaffen und die Vielfalt der verschiedenen Arbeitsbereiche zu unterstreichen. Kunst, die belastend wirkt oder zu dezent ist, würde den Raum nicht auf die gewünschte Weise bereichern.
Wie beeinflusst das ausgewählte Werk das Arbeitsklima?
Kunstwerke, die absichtlich ein wenig surreal oder skurril wirken, haben das Potenzial, den Arbeitsalltag aufzulockern. Das Bild von Karoline Schreiber stellt durch seine seltsamen, stäbchenhaften Figuren einen humorvollen Kontrast zum gewöhnlichen Büroalltag her und bringt die Menschen wohl auch zum Schmunzeln.
- Künstlerin: Karoline Schreiber (*1969)
- Werk: «One Morning» aus der fortlaufenden Serie «Drawing Account», 2023, Bleistift auf Papier, Blatt 97 x 147 cm
- Das Werk befindet sich seit 2023 in der Kunstsammlung Stadt Zürich
- Foto: Serge Hasenböhler