Was ist die Aufgabe des Rechtsdienstes?
Der Rechtsdienst ist die Anlaufstelle für alle juristischen Fragestellungen aus den Geschäfts- und Fachbereichen von Grün Stadt Zürich. Dabei kann es sich um kleine Anfragen handeln wie «Ab welchem Schwellenwert müssen Aufträge öffentlich ausgeschrieben werden?» bis hin zu grösseren Projektbegleitungen, etwa, wenn es um Kompensationen für Verluste von Fruchtfolgeflächen geht. Wir prüfen Stadtrats- und Gemeinderatsanträge sowie weitere offizielle Dokumente und stellen sicher, dass die rechtlichen Vorgaben eingehalten werden. Dazu gehört auch, ein gewisses Augenmass zu wahren. Sprich: die richtige Balance finden zwischen notwendiger Genauigkeit und zulässigem Pragmatismus.
Die Arbeit des Rechtsdienstes wird immer wichtiger. Warum?
Das Bewusstsein, sich rechtskonform verhalten zu wollen, hat zugenommen. Zudem sind die Anforderungen an Stadtratsanträge gestiegen. Heute dauert es oft lange, bis ein Geschäft durch alle involvierten Stellen durchgeht und vom Stadtrat verabschiedet wird. Daher ist es wichtig, dass wir als Rechtsdienst diese Anforderungen kennen und dazu beitragen, dass die Anträge schneller durchgehen.
Was ist dran am Vorurteil, juristische Stellen seien Verhinderer und kompliziert?
Eigentlich ist genau das Gegenteil der Fall. Wenn wir frühzeitig einbezogen werden, können wir die juristischen Stolperstellen umgehen und ein Projekt in die richtigen Bahnen lenken, um unnötige Projektverzögerungen zu verhindern. Wir möchten als kompetente und lösungsorientierte Partner wahrgenommen werden, die helfen, Projekte zu verwirklichen. Probleme möchte ich konstruktiv und pragmatisch lösen.
Was ist die grösste Herausforderung im Alltag?
Das vielfältige Themenportfolio von Grün Stadt Zürich ist sowohl spannend als auch anspruchsvoll. Es erfordert eine grosse Bandbreite an juristischem Wissen. Gleichzeitig gilt es, in allen Themen auf dem neuesten Stand zu bleiben. Als Team erfahren wir aber viel Wertschätzung. Das motiviert sehr. Dank meiner langjährigen Tätigkeit für die Stadt kenne ich inzwischen viele Jurist*innen und schätze den unkomplizierten departementsübergreifenden Austausch.
Du hast stadtintern gewechselt. Was hat dich dazu motiviert?
Den Rechtsdienst bei Grün Stadt Zürich aufzubauen, also Leitungsaufgaben übernehmen und ein Team führen, fand ich sehr reizvoll. Auch der Themenmix von Grün Stadt Zürich hat mich angesprochen. Und schliesslich haben sowohl der Zeitpunkt und auch das 80%-Pensum für mich als Mutter zweier kleiner Kinder perfekt gepasst.

Während ihres Jus-Studiums in Zürich hat die heute 43-Jährige einen Austausch an der Universität Lausanne gemacht und anschliessend ein LL.M.-Programm für ein Jahr in den USA absolviert. Danach war sie als Auditorin und Gerichtsschreiberin am Bezirksgericht Zürich tätig. 2013 legte sie die Anwaltsprüfung ab und wechselte in eine Kanzlei mit Spezialisierung auf Bau- und Vergaberecht. 2015 zog es die gebürtige Zürcherin zum Gesundheits- und Umweltdepartement der Stadt Zürich, wo sie als Stabsmitarbeiterin im Departementssekretariat acht Jahre blieb, bevor sie 2023 zu Grün Stadt Zürich wechselte.
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