Der 1. Dezember 2023 war ein entscheidender Moment im Leben von Anaïs Nowik, 20. Die Gesangsschülerin von MKZ nahm am Finale des MKZ Förderpreises Pop/Rock/Jazz im Club «Moods» teil, dem wichtigsten Wettbewerb für talentierte MKZ-Schüler*innen. Anaïs fühlte sich krank, nahm trotzdem teil – und gewann. Daraus entwickelte die junge Frau eine neue Denkweise: «Wenn ich das geschafft habe, dann kann ich noch viel mehr schaffen.» Eine Erkenntnis, die Anaïs bis heute antreibt.
Mit Unterricht in Sologesang an MKZ hatte Anaïs bereits in der 6. Klasse begonnen. Ihrer Gesangslehrerin Helen Iten, die neben ihrer Lehrtätigkeit auch Jazz- und Popmusikerin ist, verdankt Anaïs viel: «Sie hat mir sehr viel beigebracht in Bezug auf meine Stimme und Technik». Später wurde Anaïs im Pre-College an MKZ von der bekannten Sängerin und Songwriterin Anna Känzig unterstützt. Anaïs' musikalische Leidenschaft wurde auch stark durch ihre Familie geprägt: «Mein Vater hat mich ins Klavierspielen eingeführt, spielte aber selbst Gitarre, und meine einige Jahre ältere Schwester hat ununterbrochen Musik gehört, was mich ebenfalls sehr geprägt und inspiriert hat».
Produzent auf eigene Faust gesucht
Nach dem Gewinn des MKZ Förderpreises galt es, einen Produzenten zu suchen, um mit dem Preisgeld zwei Songs und ein Musikvideo zu realisieren. Dabei erhielt Anaïs wertvolle Unterstützung von Niklaus Gehring, Koordinator Pop/Rock/Jazz an MKZ. Den Zürcher Produzenten Mykel Costa, mit dem Anaïs schliesslich zusammenarbeitete, fand sie jedoch auf eigene Faust. Über Instagram nahm sie mit ihm Kontakt auf. Mykel Costa, bekannt für seine Arbeit mit dem Zürcher Rapper EAZ und der Zürcher R&B-Sängerin Naomi Lareine, war begeistert von Anaïs' Demos. Die Zusammenarbeit kam schnell ins Rollen. Ein Schlüsselmoment in der Karriere der jungen Sängerin.
Musikvideo mit Freunden gedreht
Die Produktion von Anaïs' neuem Song, «Mais Linda», erfolgte in nur zwei Terminen. Zuerst entstanden die Melodie und der Text, später wurde der Song aufgenommen. Das Musikvideo – ihr erstes eigenes – drehte Anaïs an nur zwei Tagen mit einem engen Freundeskreis. Sie organisierte Drehbuch, Choreografie und Locations eigenständig. Das Video verzeichnet auf YouTube mittlerweile über 13'700 Aufrufe. Anaïs ist sehr happy mit dem Resultat: «Für mich ist das ein grosser Erfolg, und ich bin stolz auf das, was ich da geschafft habe.» Aufs Video gab es viele positive Rückmeldungen: Es komme sehr professionell daher, die Musik animiere zum Tanzen und der Song sei ein Ohrwurm.
Ein Song über Selbstliebe
Der Song, veröffentlicht unter dem renommierten Label Sony Music, behandelt Themen wie Selbstliebe und Selbstbewusstsein. Inspiriert von einer Freundin in Brasilien, beschreibt Anaïs eine Frau, die nach einer toxischen Beziehung ihre innere Stärke wiederfindet. Die portugiesischen Textpassagen verstärken die emotionale Tiefe des Songs und verleihen ihm eine besondere Atmosphäre. Mittlerweile sei sie auch selbst in Brasilien gewesen. Ihre eigenen Wurzeln hat sie jedoch in Argentinien. Sie fühle sich wohl, Englisch zu singen. Inzwischen versucht es Anaïs auch mit Schweizerdeutsch.
Vorbild Amy Winehouse
Aktuell plant Anaïs eine EP mit vier bis fünf Songs. Ihr Traum ist es, von ihrer Musik leben zu können, auf Tour zu gehen und in einer Band zu spielen. Musikalisch inspirieren sie die Soul- und Jazzsängerin Amy Winehouse, die Soul-Sängerin Erykah Badu, der R&B-Sänger D'Angelo sowie der Rapper Lil Wayne.
Es bleibt noch die Frage nach ihrem Künstlernamen. Was hat es mit «Ambraze» auf sich? «Weil ich so gern Menschen umarme, gefällt mir das englische Wort für Umarmung, embrace. Das A aus meinem Namen sollte an den Anfang kommen, und das Z anstelle des C fand ich irgendwie spannend.» Auch das Wort Amber sei in ihrem Künstlernamen enthalten: «Es erinnert mich an die Duftnote Amber, die meine Mutter trägt».
Anaïs Nowik ist 20 Jahre alt und lebt in Zürich. An MKZ besuchte sie den Unterricht in Sologesang und anschliessend das Pre-College. Heute studiert sie Gesang an der ZHdK.