Woraus schöpfst du Motivation und Inspiration für deinen Unterricht?
Manchmal gelingt es mir, meine Vorstellungen von einem «perfekten» Unterricht abzuschalten (lacht). Und wenn mir das gelingt, kommen mir plötzlich aus den unterschiedlichsten und auch unerwarteten Ecken Ideen, die ich dann mit grosser Neugier im Unterricht ausprobiere. Ausserdem schätze ich den Austausch mit meinen Kolleg*innen sehr und lasse mich von den unerschöpflichen Möglichkeiten unserer Vorstellungskraft inspirieren.
Ein Höhepunkt in deinem Alltag als Lehrperson?
Es ist immer sehr schön und berührend, wenn der Kontakt zwischen den Schüler*innen und mir mit der Zeit eine persönlichere Form annimmt. Es gibt viele Höhepunkte in meinem Arbeitsalltag, aber einer der wichtigsten ist das Vertrauensverhältnis und das Wohlgefühl, mit dem die Kinder zu mir in den Unterricht kommen. Das ist auf jeden Fall ein grosses Ziel für mich, das ich mit jeder einzelnen Schülerin und jedem einzelnen Schüler erreichen möchte. Der Prozess des Aufbaus dieses Vertrauens bereitet mir grosse Freude und hilft mir, die Herausforderungen, die jede Lehrperson kennt, mit einem leichteren Blick zu betrachten.
Was bedeuten Musik, Tanz und Theater für dich?
Das ist mein «Ikigai». Frei übersetzt bedeutet das «das, wofür es sich zu leben lohnt», «die Freude und das Lebensziel» oder «das Gefühl, etwas zu haben, für das es sich lohnt, morgens aufzustehen». Für diejenigen, die sich von diesem Thema angesprochen fühlen, kann ich sehr das Buch Ikigai von Ken Mogi empfehlen, das ich kürzlich gelesen habe und in dem ich viele inspirierende Gedanken entdeckt habe.
Welches ist dein Lieblingsort in Bezug auf Musik, Tanz und –Theater in Zürich?
Als jemand, der in Basel wohnt, muss ich gestehen, dass ich leider noch nicht genug Zeit hatte, um so viele Kulturorte in Zürich zu entdecken, wie ich es mir gewünscht hätte. Aber wann immer es die Gelegenheit zulässt, besuche ich gerne Konzerte in der Tonhalle und habe auch schon mehrmals im Kulturhaus Helferei gespielt. Besonders schätze ich die Tango-Szene in Zürich, die ich als sehr einladend empfinde.
Welche Art von Musik hörst du am liebsten?
Seitdem ich Tango tanze, kann ich nicht aufhören, mich auch mit Tango-Musik zu beschäftigen. Diese Musik ist vor allem von Sehnsucht, Leidenschaft, Schmerz und Liebe geprägt – Merkmale, die auch in der armenischen Musik sehr typisch sind. Im letzten Jahr habe ich mich intensiv mit armenischer Musik auseinandergesetzt, und da es mir immer ein grosses Anliegen war, die Musik aus meiner Heimat Armenien in der Schweiz, wo ich seit über 10 Jahren lebe, zum Klingen zu bringen, habe ich im Frühling 2024 meine Debüt-CD Armenische Miniaturen für Solo-Klavier unter dem Label Prospero veröffentlicht. Tonmeister Andreas Werner hat sie aufgenommen.
- Seit 2022 an MKZ
- Lehrperson: Klavier