Am 13. November 2025 wurde das frühere SRF Radiostudio 2 mit vielfältiger Kompetenz beseelt: Bildungsforscherin Katharina Maag Merki von der Universität Zürich referierte zum Thema «Bildungsbenachteiligung im Bildungssystem». Den Fachpersonen des Sozialzentrums, der schulärztlichen und schulpsychologischen Dienste, Schulleiter*innen und Leiter*innen Betreuung des Schulkreises Waidberg wurden spannende wissenschaftliche Erkenntnisse präsentiert. Es wurde aufgezeigt, dass der Lernerfolg unserer Schüler*innen auch heute noch mit leistungsfremden Merkmalen wie z.B. familiärem Bildungshintergrund und Geschlecht gekoppelt ist.
Fotos: Brigitte Warth
Die Entstehung dieser Bildungsungerechtigkeit ist vielfältig und reicht von der Systemebene (Gesellschaft, Bildungspolitik und -administration) über die Bildungsregionen bis hin zur Schule und zu den einzelnen Klassen. Ein prägender Satz von Maag Merki lautete: «Bildungssysteme werden von Menschen gebaut und können durch Menschen verändert werden». Damit meint sie die Veränderung von Strukturen und Reglementen (z.B. die Selektion nach der 6. Klasse zu den Schulformen der Sekundarstufe I) oder auch die Veränderung von Handlungen, Haltungen, Motivationen und Kompetenzen der Menschen, die im Bildungssystem arbeiten. Anhand wissenschaftlicher Daten konnte sie zeigen, dass 70% aller Zuteilungen zur Sekundarstufe I durch Zufälligkeiten geprägt sind. Diese Themen wurden von Fachpersonen des Schulkreises Waidberg im Anschluss an das Referat auf die eigene Arbeit bezogen, wobei der Fokus auf konkreten Lösungsansätzen lag.
Das Fazit des Austauschs in interdisziplinären Gruppen: Im Schulkreis Waidberg wird schon vieles umgesetzt, das den verschiedenen Formen von Bildungsbenachteiligung entgegenwirkt. Einen gebührenden Abschluss fand der spannende und zukunftsweisende Nachmittag beim Netzwerken am Apéro.