Operative Eingriffe an den Gallenwegen können aus verschiedenen Gründen erforderlich sein. Am häufigsten sind Gallensteine und bösartige Tumore. Zudem können auch Anomalien in Lage oder Form der Gallenwege eine chirurgische Behandlung notwendig machen.
Eine Komplikation von Gallensteinen ist die Verstopfung des Gallengangs, was zu einem Aufstau der Gallenflüssigkeit führt. Dies kann eine Gelbfärbung der Haut (Gelbsucht) verursachen, da Bilirubin nicht richtig ausgeschieden wird. Der Galleaufstau kann die Leberzellen schädigen und ihre Funktionen, wie die Bildung von Produkten zur Blutgerinnung, beeinträchtigen. Eine erste Massnahme zur Behebung des Gallestaus ist eine ERCP (endoskopische Methode mit der mittels Röntgenkontrastmittel die Gallenwege, Gallenblase und der Bauchspeicheldrüsengang dargestellt werden kann). Dabei können auch Gallensteine aus dem Gallengang entfernt werden. Wäre dies nicht erfolgreich, kann eine Operation zur Entfernung der Gallenblase erforderlich sein.
Auch im Bereich der ableitenden Gallengänge können sich bösartige Tumoren ausbilden, welche je nach ihrer Lokalisation unterschiedlich chirurgisch angegangen werden (Im Bereich des Bauchspeicheldrüsenkopfs oder im Bereich der Leber.
Bei einem Tumor im Kopf der Bauchspeicheldrüse kann eine Whipple-Operation durchgeführt werden. Dabei wird der betroffene Teil des Gallengangs, der Bauchspeicheldrüsenkopf und der Zwölffingerdarm entfernt. Der verbleibende Bauchspeicheldrüsenkörper und der Gallengang werden dann mit einer Dünndarmschlinge verbunden. Die Operation dauert 4–8 Stunden und erfordert eine intensive Nachbehandlung, da sie mit Risiken wie Entzündungen und Nachblutungen verbunden ist. Nach einer erfolgreichen Operation dauert der Krankenhausaufenthalt etwa zwei bis drei Wochen.
Die Milz funktioniert als Teil des Lymphsystems und hat eine wichtige Aufgabe in der Infektabwehr. Milzerkrankungen resultieren meistens aus anderen Grunderkrankungen.
Wenn die operative Entfernung der Milz geplant ist und kein Notfall vorliegt, sollten die notwendigen Impfungen bereits 2–3 Wochen vor dem Eingriff erfolgen, um einen durchgehenden Abwehrschutz zu gewährleisten.
Ohne Milz ist man anfälliger für bestimmte Infektionen. Daher sind regelmässige Impfungen gegen Pneumokokken, Meningokokken, Lungenentzündung und Grippe notwendig. Bei Fieber über 38°C und beginnendem Infekt sollte sofort ein Antibiotikum eingenommen werden. Personen ohne Milz sollten immer ein Notfall-Antibiotikum dabeihaben und die Milzentfernung in einem Notfallpass vermerken.