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Ungleiche Balance – Der Süden erhält flächendeckend mehr Fluglärm

Medienmitteilung

Allianzgemeinden haben Einsprache gegen das neue Betriebsreglement erhoben

Das neue Betriebsreglement des Flughafens Zürich belastet das dichtest besiedelte Gebiet um den Flughafen unverhältnismässig. Gleich mehrere Änderungen zu Gunsten von Kapazitätserhöhungen bringen zusätzlichen Lärm für die Gemeinden im Süden des Flughafens. Die betroffenen Allianzgemeinden haben Einsprache gegen das neue Reglement erhoben.

2. Oktober 2018

Die Allianz Ballungsraum Flughafen Süd setzt sich dafür ein, dass durch den Flugbetrieb am Flughafen Zürich möglichst wenige Menschen und diese mit möglichst wenig Fluglärm belastet werden. Das neue Betriebsreglement des Flughafens Zürich entspricht keineswegs diesem Grundsatz. Im Gegenteil, es bringt noch mehr Fluglärm in die dichtest besiedelte Region um den Flughafen. Die zukünftige Verdichtung und das Bevölkerungswachstum in diesen Gebieten wird das Problem zusätzlich verschärfen. Die direktbetroffenen Gemeinden der Allianz Ballungsraum Flughafen Süd haben gegen das neue Betriebsreglement Einsprache erhoben.

Kapazitätsausbau auf Kosten der Bevölkerung

Gleich mehrere Änderungen im Rahmen des neuen Betriebsreglements belasten die Gemeinden im Süden des Flughafens mit zusätzlichem Lärm. Letztendlich dienen sie vor allem dem Kapazitätsausbau – zu Lasten der lärmgeplagten Bevölkerung.

  • Alleine der Südstart geradeaus bringt über 7500 zusätzliche Flugbewegungen in den Ballungsraum im Süden. Dabei ist insbesondere der Südstart mit Rechtskurve über den Stadtzürcher Kreis 11 nicht nachvollziehbar: Um den Bedürfnissen der Luftwaffe nachzukommen und zur weiteren Steigerung der Kapazität sollen die Abflugrouten in den Süden nach dem Start separiert werden. Mit der Rechtskurve werden über 70 000 Personen in Opfikon, Seebach, Oerlikon und Affoltern neu Fluglärm ausgesetzt.
  • Auch in der Gemeinde Dietlikon werden durch die erweiterte Linkskurve bei Abflug ab Piste 16 neue Gebiete der Gemeinde täglich mit Fluglärm belastet.
  • Ebenso bringt die veränderte Flugroute ab Piste 28 zurück über die Stadt Zürich zusätzlichen Lärm in der Zürcher Innenstadt.

Interessensabwägung fehlt

Durch die vorgesehenen Massnahmen wird der Süden des Flughafens über grosse Teile mit zusätzlichem Fluglärm belastet. Bereits heute trägt der Süden des Flughafens über einen Viertel am Lärm. Es ist unverständlich, dass immer mehr Flugbewegungen über eines der am schnellsten wachsenden Entwicklungsgebiete im Kanton Zürich führen. Eine nachhaltige Entwicklung des Flugbetriebs ist im Interessen aller. Sie bedingt die sorgfältige Abwägung der wirtschaftlichen Interessen mit den Lärmschutzinteressen der Bevölkerung. Der Flughafen kann nur mit gutem Rückhalt in der Bevölkerung erfolgreich sein. Mit den geplanten Massnahmen verspielt sich der Flughafen diesen Rückhalt im Süden. 

Die Allianz Ballungsraum Flughafen Süd vertritt die Interessen der Bevölkerung in den lärmbelasteten Städten und Gemeinden Opfikon, Dietlikon, Wangen-Brüttisellen, Dübendorf, Wallisellen und der Stadt Zürich, also das Gebiet im unmittelbaren Süden des Flughafens Zürich. Hier leben rund 180 000 Menschen und noch mehr arbeiten hier tagsüber. Der Ballungsraum ist damit eines der dichtest besiedelten Gebiete um den Flughafen Zürich und in der ganzen Schweiz. Die Allianz setzt sich für sechs gemeinsame Interessen ein, die im Positionspapier zusammengefasst sind.