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Stadt stärkt Pflege- und Betreuungsberufe

Medienmitteilung

Das Gesundheits- und Umweltdepartement hat die Verbesserungsmöglichkeiten für Mitarbeitende in Pflege- und Betreuungsberufen im Stadtspital Zürich und in den Gesundheitszentren für das Alter überprüft und ein umfassendes Programm zur Stärkung dieser Berufe lanciert. Neben Anpassungen bei den Funktionsstufen liegt der Schwerpunkt auf Massnahmen, welche den Mitarbeitenden mehr Flexibilität und Selbstbestimmung bringen sowie den Umgang mit Belastungen verbessern.

24. Mai 2022

Die städtischen Gesundheitsinstitutionen sind auf engagierte, gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewiesen. Obwohl die Stadt Zürich bereits heute attraktive Anstellungsbedingungen bietet mit branchengerechten Löhnen und guten Sozialleistungen wie auch familienfreundlichen Arbeits- und Teilzeitmodellen, hat sich während der Corona-Pandemie nochmals akzentuiert, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Pflege- und Betreuungsberufen im Stadtspital Zürich und in den Gesundheitszentren für das Alter grossen physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt sind. Zusätzlich spitzt sich der Fachkräftemangel weiter zu. Die Stadt will die Pflege- und Betreuungsberufe stärken und hat ein Programm mit verschiedenen Verbesserungsmassnahmen gestartet. «Mit dem «Programm Stärkung Pflege» wollen wir dafür sorgen, dass der Pflege- und Betreuungsberuf attraktiv bleibt. Denn nur mit genügend, gut qualifizierten und zufriedenen Mitarbeitenden können die städtischen Gesundheitsinstitutionen ihre Leistungen in gewohnter Qualität erbringen und die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen.», so Stadtrat Andreas Hauri.

Stärkung und Förderung von Mitarbeitenden in Pflege und Betreuung

Das Programm «Stärkung Pflege» soll die Anstellungsbedingungen verbessern, Führungs- und Mitarbeiterkompetenzen stärken und die städtischen Gesundheitsorganisationen als attraktive Arbeitgeberin für Ausbildung und Fachkräfte positionieren. Das Programm konzentriert sich dabei auf Massnahmen, welche die Flexibilität und Autonomie der Mitarbeitenden erhöhen. Dazu gehört unter anderem die Optimierung der Einsatzpläne und Dienstplanung, die stärkere Ausrichtung von Teilzeitmodellen auf individuelle Bedürfnisse, die Einführung von 30 Minuten Gleitzeit sowie die vermehrte Selbstorganisation innerhalb von Teams. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Massnahmen, welche es den Mitarbeitenden ermöglichen, sich auf ihre Kernaufgaben zu fokussieren und sie von anderen Aufgaben entlasten. Dazu gehören zum Beispiel die Schaffung von Pflegepools, welche kurzfristige Ausfälle kompensieren, die systematische Überprüfung der Aufgabenverteilung (Skill‑Grade‑Mix) sowie der vereinfachte Wiedereinstieg in Pflege- und Betreuungsberufe. Weiter sollen im Rahmen des Programms die Führungskompetenz sowie Aus- und Weiterbildungen gestärkt werden. Die einzelnen Massnahmen werden in den Betrieben zum Teil bereits umgesetzt oder pilotiert.

Höhere Löhne aufgrund Anpassung der Funktionsstufen

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Programms «Stärkung Pflege» ist die Überprüfung der Funktionszuordnungen der Pflege-, Betreuungs- und weiteren nicht-ärztlichen Funktionen im städtischen Lohnsystem. In den evaluierten Funktionen arbeiten rund 4000 Personen. 70 Prozent dieser Mitarbeitenden werden höher eingestuft. Bei 30 Prozent ist die bisherige Funktionsstufe korrekt. Die Höherstufungen begründen sich hauptsächlich darin, dass die Anforderungen an Pflege und Betreuung sich verändert haben: erhöhte Ansprüche an die Ausbildung, vertieftes Know-how, höherer Grad an Autonomie, Arbeit in interprofessionellen Teams. Die Höherstufung wirkt sich unmittelbar auf die individuellen Löhne aus. Die Kosten für die Höherstufungen belaufen sich jährlich auf insgesamt rund 27,6 Millionen Franken. Die Anpassungen erfolgen auf den 1. August 2022. Die Stadt Zürich zahlt damit noch attraktivere Löhne in der Pflege.

Mit der Lancierung des «Programms Stärkung Pflege» setzt die Stadt ein wichtiges Zeichen, anerkennt die Forderungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pflege- und Betreuungsberufen und setzt einen wichtigen Anteil der Anliegen der nationalen Pflegeinitiative sowie zweier Motionen des Gemeinderats (GR Nr. 2020/156 und GR Nr. 2020/178) um.

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