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Neubau Hort Ilgen

Der Hort beim Schulhaus Ilgen steht umgeben von Bäumen in einem Garten. Dass der Ersatzneubau Raum für 140 Kinder bietet, sieht man der Pavillonarchitektur aufgrund der geschickt konzipierten Gebäudeform und der leichten Holzfassade nicht an.

Aussenansicht Hort Ilgen (© Dominique Marc Wehrli, La Chaux-de-Fonds)
Aussenansicht Hort Ilgen (© Dominique Marc Wehrli, La Chaux-de-Fonds)

Der Minergie-ECO-Neubau Schulanlage in Zürich-Hottingen ersetzt einen eingeschossigen Pavillon aus dem Jahr 1908. Er steht zurückversetzt von der klassizistischen Schulanlage und spannt zwischen dieser und dem Kindergarten oben am Hang einen Grünraum auf welcher als luftige Terrassenlandschaft gestaltet wurde. Im Hort werden 140 Kinder auf vier Geschossen betreut. Mit der Gebäudeform und der Fassade wird die Baumasse jedoch subtil kaschiert. Die Grundfläche basiert auf einem Sechseck, das in die Länge gezogen wurde. Darüber führt das Satteldach die Schräge in der Vertikalen fort. Der Hort ruht auf einem massiven Untergeschoss mit einer Fassade aus vorfabrizierten Betonelementen. Darüber ist die Fassade mit grün gestrichenen Lärchenbrettern verschalt. Die Fenster wurden zu Bändern zusammengefasst, die in der Höhe variieren. Orange Stoffmarkisen beschatten die dahinterliegenden Räume und setzen im Sommer heitere Farbakzente.

Konstruktiv ist das Haus ein Hybridbau: Sockel, Treppenhaus und Decken sind in Beton gegossen und bilden das Rückgrat der Konstruktion. An der Fassade trägt ein Holzbau mit. Die Grundrisse folgen einem einfachen Prinzip. Zwei schräge Betonkörper teilen die Geschosse auf in zwei Zimmer und eine zentrale Erschliessungszone. Die Materialisierung ist direkt und robust: Sichtbeton, grüner Linoleum als Bodenbelag sowie lasierte Holzstützen und Sitzbänke. Die Technik verschwindet in einer weissen Scheibe, die unter der Decke hängt. Sie besorgt die Akustik, nimmt Sensoren und Lüftungsschlitze auf und trägt die runden Lampen. Im Sockelgeschoss greift das Volumen in den Hang aus, um Platz für den Speisesaal zu schaffen, der von der Strasse her separat erschlossen ist. Über die fast 11 Meter lange Sichtbetonwand im Speisesaal hat der Künstler Sebastian Sieber ein weisses Adermuster mit verschieden grossen Farbflecken gelegt.

Die Dachschräge inszeniert die Räume im obersten Geschoss: Die Decke verläuft von der überhohen Mittelzone steil bergab zum Kniestock, wo die Raumhöhe nur noch einen halben Meter beträgt. Wenn hier geschlafen wird, blinzeln die Kinder durch die Fenster, welche mit einem Rautenornament aus Holz geschmückt sind, in die Baumkronen, bevor sie in ihren Träumen versinken.

  • Bauherrschaft: Stadt Zürich
  • Eigentümervertretung: Immobilien Stadt Zürich
  • Bauherrenvertretung: Amt für Hochbauten
  • Betrieb: Stadt Zürich, Schul- und Sportdepartement
  • Architektur: Wolfgang Rossbauer Architekt ETH/SIA GmbH, Zürich
    mit Susanne Triller
  • Kunst und Bau: Sebastian Sieber
  • Landschaftsarchitektur: Mavo Landschaften, Zürich
  • Erstellungskosten: 10.6 Mio. Franken
  • Bauzeit: 2014 – 2015

Standort

Hort und Schulanlage Ilgen
Ilgenstrasse 15
8032 Zürich

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