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Stadt schafft mehr Platz für das moderne Gewerbe

Medienmitteilung

Die Stadt Zürich als «Werkplatz der Zukunft» zu positionieren, ist das Ziel eines Strategieschwerpunkts des Stadtrats. Nun hat die Baubewilligungsbehörde die Praxis für die Ansiedlung von Industrie und produzierendem Gewerbe in den entsprechenden Zonen angepasst.

13. Juni 2018

Die Flächen für die Industrie- und produzierende Gewerbebetriebe sind in den letzten Jahrzehnten in der Stadt Zürich massiv geschrumpft. Ein Ziel der Teilrevision der Bau- und Zonenordnung (BZO 2016) war es, diese verbleibenden Flächen für produzierende Betriebe gegenüber des punkto Wertschöpfung potenteren Dienstleistungsbereichs zu erhalten.

In den letzten Jahren ist deutlich geworden, dass sich die Struktur und das Wesen der sogenannten «Produktion» geändert haben. Dazu zählen nicht mehr nur die klassischen Produktionsbetriebe – von der Metallindustrie bis hin zur Schreinerei – sondern auch neue Branchen und Betriebe, zum Beispiel im Bereich von High- und Cleantech. In der Praxis hat sich gezeigt, dass solche Betriebe weniger Fläche für die eigentliche Produktion benötigen. Moderne Gewerbe- und Industrieunternehmen brauchen hingegen mehr Platz für Forschung und Entwicklung und oft auch für ein direkt angegliedertes Marketing.

Studie bestätigt den Trend

Bis anhin liess die Baubewilligungsbehörde der Stadt Zürich in den Industrie- und Gewerbezonen nur Betriebe als Produktionsbetriebe zu, die mindestens auf 55 Prozent der belegten Fläche tatsächlich auch im engeren Sinn «produziert»“ haben. Die von der Stadt in Auftrag gegebene INFRAS-Studie «Nutzungen in den Industrie- und Gewerbezonen der Stadt Zürich. Zeitgemässe Definitionen» hat jedoch aufgezeigt, dass diese Praxis nicht mehr zeitgemäss ist und die Ansiedelung moderner Produktionsbetriebe in den Industrie- und Gewerbezonen erschwert – was den Werkplatz Zürich letztlich schwächt.

Die Studie beleuchtet nicht nur die Entwicklung der Produktion, neue Trends und Betriebsformen. Sie hat auch die Bewilligungspraxis in verschiedenen Städten miteinander verglichen. Die Studie zeigt, dass eine präzise Definition der Industrie- und produzierenden Gewerbebetriebe letztlich kaum möglich ist. Es lässt sich aber eindeutig eine Verschiebung hin zu dienstleistungsorientierten und digitalen Betrieben feststellen. Dies führt zu einer Abnahme an Flächen, die effektiv für Herstellungsprozesse genutzt werden. Eine im Rahmen der Studie durchgeführte Felduntersuchung bei 30 Zürcher Unternehmungen bestätigt diesen Befund.

Zeitgemässe Bewilligungspraxis eröffnet neue Möglichkeiten

Die Bausektion des Stadtrats hat ihre Praxis den aktuellen Umständen angepasst. Neu muss nur noch auf einem Drittel der Betriebsfläche eines Produktionsunternehmens tatsächlich produziert werden, zwei Drittel stehen für andere Funktionen zur Verfügung; zum Beispiel Entwicklung oder Marketing. Gemäss Einschätzung des Amts für Baubewilligungen wird die neue Regelung eine positive Beurteilung vieler Baugesuche ermöglichen, die bis anhin abgelehnt wurden. Damit leistet diese neue Bewilligungspraxis einen wichtigen Beitrag zum Ziel des Stadtrats, den Werkplatz Zürich mit zusätzlichen innovativen Betrieben zu ergänzen und damit neue attraktive Arbeitsplätze für hochqualifizierte Mitarbeitende zu schaffen.