Zürich hat als selbständige Stadt eine lange Geschichte. Rückblickend ist das Jahr 1218 ein besonderer Moment im historischen Geschehen: Die Bürgerinnen und Bürger Zürichs schliessen sich zusammen und beanspruchen für sich, eine handlungsfähige Gemeinschaft zu sein. Der Weg dorthin dauert länger als ein Jahrtausend und führt über verschiedene Gesellschaften und Machtkonstellationen. Das Zentrum der Macht bleibt dabei stets der Hügel, dessen Kuppe heute den Lindenhof trägt. Dem Lindenhof als freien Platz gingen monumentale Bauten voraus: ein Kastell aus der Römerzeit, zwei mittelalterliche Palastanlagen und am Ende eine Stadtburg. Das Jahr 1218 gilt als der wahrscheinlichste Zeitpunkt für die Zerstörung dieser herrschaftlichen und damit letzten Bebauung des Lindenhofs.
Das Amt für Städtebau der Stadt Zürich realisiert zusammen mit dem kantonalen Staatsarchiv und dem Münzkabinett Winterthur eine Ausstellung zu diesem wichtigen Abschnitt der Zürcher Stadtgeschichte, vom Mittelalter bis heute. Vier grosse Lebensbilder visualisieren die imposanten Bauten, die Zürich dominierten, bis die Stunde des Bürgertums schlug. Vergessene Medien der Macht und der Selbstermächtigung veranschaulichen die Anfänge der Bürgerstadt vor 800 Jahren: Urkunden und Siegel, Münzen, Bildwerke und Rituale.