Flächendeckende Einführung von Tagesschulen

Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass der Stadtrat heute Morgen beschlossen hat, die freiwillige Tagesschule ab dem Schuljahr 2023/24 flächendeckend einzuführen. Eine entsprechende Medienmitteilung wird heute publiziert. Ich bin überzeugt, dass unser Tagesschulmodell sowohl für die Eltern als auch die Kinder und für die Schule selber einen grossen Gewinn darstellt.

Zudem möchte ich Sie noch kurz über die COVID-Lage an den Schulen und den Start der repetitiven Testungen an den Schulen ins Bild setzen.

Mit dem Stadtratsbeschluss hat die Stadtzürcher Volksschule einen wichtigen Meilenstein erreicht, der das Schulwesen in unserer Stadt in den kommenden Jahren stark prägen und verändern wird. Der Stadtratsbeschluss über die flächendeckende Einführung der freiwilligen Tagesschule wird im Gemeinderat debattiert und für 2022 ist die Volksabstimmung geplant

Seit 2016 erproben wir in der Stadt Zürich das Pilotprojekt «Tagesschule 2025». Gestartet sind wir mit sechs Schulen. Und nachdem sich 2018 über 77% der Stimmberechtigten für eine zweite Phase des Projekts ausgesprochen haben, werden bis nächstes Jahr weitere 24 Pilotschulen in eine Tagesschule überführt.

In der Tagesschule bleiben die Schülerinnen und Schüler ab dem zweiten Kindergartenjahr an Tagen mit Nachmittagsunterricht über Mittag in der Schule. Sie erhalten während der 80-minütigen Mittagspause eine warme, ausgewogene Mahlzeit, die auch gestaffelt eingenommen werden kann.

Eltern, Kinder und das Schulpersonal schätzen die Tagesschule

Das erprobte Tagesschulmodel hat sich bewährt. Die Eltern erachten es als sinnvoll, dass ihr Kind eine Tagesschule besucht und nennen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als wichtigsten Grund für den Besuch der Tagesschule. Die Schülerinnen und Schüler schätzen das Zusammensein mit ihren «Gspänli» sowie die vielfältigen Angebote über Mittag. Die Lehrpersonen beurteilen die neuen Möglichkeiten der Beziehungspflege in der Mittagsbetreuung und das Betreuungspersonal bewertet die vermehrte Einbindung in den Unterricht als sehr positiv. Zwei externe Evaluationen bestätigen hohe Zufriedenheitswerte bei allen Beteiligten.

Start ab dem Schuljahr 2023/24 mit neuem Tarifmodell

Damit die hohen Zusatzkosten für die Tagesschule begrenzt bleiben, wird der Einheitstarif angepasst. Für Familien mit geringem Einkommen beträgt der Mindesttarif für die gebundenen Mittage 4.50 Franken. Der Maximaltarif wird neu 9 Franken betragen. Dabei entfallen 7 Franken auf das Essen und 2 Franken werden für die Nutzung der Infrastruktur berechnet. Die Kosten für die Betreuungsleistung sind für die Eltern unentgeltlich und werden vollumfänglich von der Stadt Zürich übernommen. Neben den bereits bewährten Elementen sollen neu offene und unentgeltliche Betreuungsangebote am Nachmittag von Unterrichtsschluss bis 15:30 Uhr das Tagesschul-Programm ergänzen.

Mit den zusätzlichen Leistungen steigen die Betriebskosten für die Tagesschule bis 2030 auf jährlich 75 Millionen Franken.

Umsetzungsplan für den Einstieg ins Tagesschul-Modell

Ab Schuljahr 2022/23 werden 30 Schulen als Tagesschulen geführt. Viele Schulen können insbesondere aufgrund der räumlichen Situation noch nicht in das Tagesschulmodell überführt werden. Daher erfolgt die Umsetzung gestaffelt.

Eine Tabelle, wann der Einstieg in die Tagesschule für die Schule Ihrer Kinder geplant ist, sowie alle weiteren Informationen wie den Stadtratsbeschluss und die Evaluationsergebnisse finden Sie auf der Website des Schulamts:

Die von den Schulen gemeldeten Infektionsfälle sind seit den Sportferien angestiegen:

Kalenderwoche  9:  20 Fälle; davon 14 Schulkinder und 6 Schulpersonal
Kalenderwoche 10: 27 Fälle; davon 20 Schulkinder und 7 Schulpersonal
Kalenderwoche 11: 50 Fälle; davon 36 Schulkinder und 14 Schulpersonal
Kalenderwoche 12: 50 Fälle; davon 42 Schulkinder und 8 Schulpersonal
Kalenderwoche 13: 45 Fälle; davon 30 Schulkinder und 15 Schulpersonal
Kalenderwoche 14: 80 Fälle; davon 59 Schulkinder und 21 Schulpersonal

Wir haben an zwei Schulen mit freiwilligen repetitiven Testungen begonnen. Bei diesen Versuchen werden die Kinder und das Schulpersonal einer Schule jede Woche auf eine COVID-Infektion getestet. Wir werden diese Versuche an den zwei Schulen bis zu den Frühlingsferien weiterführen und dann auswerten.

Die vollständigen Resultate der ersten repetitiven Testung in einem Versuchs-Schulhaus liegen noch nicht vor. Es wurden zwei positive Pools festgestellt. Die Nachtestung des einen Pools brachte ausschliesslich negative Testresultate. Für den zweiten Pool liegen noch keine Ergebnisse vor.

Nach den Frühlingsferien ist eine Ausweitung der freiwilligen repetitiven Testungen auf weitere Schulen möglich.

Allfällige weitere Informationen erhalten Sie direkt von Ihrer Schule.

Ich hoffe mit Ihnen, dass sich die COVID-Lage dank der Impf- und Testoffensive in den kommenden Wochen verbessert und für Sie damit auch etwas entspanntere Frühlingsferien möglich werden.

Herzliche Grüsse

Filippo Leutenegger, Stadtrat
Vorsteher Schul- und Sportdepartement