Newsletter der Integrationsförderung Stadt Zürich

Im Juli 2017 genehmigte der Stadtrat das ab 2019 geltende neue Sprachförderkonzept der Stadt Zürich. Ende November bewilligte der Gemeinderat die zu dessen Umsetzung nötigen Finanzkredite. Inklusive der ergänzenden Gelder aus dem Kantonalen Integrationsprogramm KIP kann die zukünftige städtische Sprachförderung somit im vorgesehenen Umfang realisiert werden. Die Submissionen und Ausschreibungen erfolgen 2018.
 

Am diesjährigen Arbeitstreffen zwischen dem Stadtrat und dem Ausländerinnen- und Ausländerbeirat wurden Fragen des Zusammenlebens innerhalb der ausländischen Bevölkerung, der Informationsdefizite über bestehende Rechte und der politischen Partizipation thematisiert. Der Beirat regte unter anderem ein konsultatives Stimm- und Wahlrecht für AusländerInnen an.

Vorgestellt wurden am Arbeitstreffen auch Ergebnisse einer Studie der Universität Zürich zur Qualität der Medienberichterstattung über Muslime in der Schweiz. Dazu der Hinweis, dass die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus die Referate einer Fachtagung zum Thema Muslimfeindlichkeit in der neuen Ausgabe von Tangram publiziert hat.

Korrigendum: Das nächste Informations- und Austauschtreffen der IF und des Beirats mit den in der Stadt Zürich aktiven Migrantenorganisationen und Religionsgemeinschaften findet am Abend des 8. Februars 2017 statt, Anmeldungen sind bereits möglich.
 

• In den vergangenen eineinhalb Jahren fanden erstmals Qualitätszirkel zum «Umgang mit Vielfalt» statt. Mitarbeitende der Stadt und von stadtnahen Organisationen reflektierten gemeinsam und lernten voneinander. Aufgrund der guten Erfahrungen ermöglicht die IF eine weitere Durchführung, mit Start im Mai 2018 und einem Abschluss Ende 2019.
• Die Ausstellung «Zürcher!nnen machen» geht in sechs thematischen Stationen den Fragen von Zugehörigkeit und Ausgrenzung nach. Vernissage und Podiumsgespräch finden am 9. bzw. am 18. Januar 2018 an der Universität Zürich statt.
• Am Abend des 22. Januars 2018 organisiert der Verein Secondas Zürich im Zentrum Karl der Grosse drei Podiumsdiskussionen, an denen sich (fast) alle KandidatInnen für die Wahl des zukünftigen Stadtrats zu integrationsrelevanten Themen äussern.
• Die Integrationsarbeit im Kanton Zürich ist dank der Zusammenarbeit von Privaten und dem Staat eine Erfolgsgeschichte, muss aber laufend weiterentwickelt werden. Am Gemeindeforum 2017 wurden dazu Herausforderungen und Erfolgsrezepte diskutiert.
• Mit sieben Leitsätzen zum Verhältnis zwischen Staat und Religion lädt der Regierungsrat des Kantons Zürich zur vertieften Diskussion der gegebenen religiösen Pluralisierung.
• Das Konzept der Kita-integrierten Deutschförderung bezweckt, den Deutscherwerb von 3- bis 4-jährigen Kindern in den Kitas gezielt zu unterstützen. Es wurde für das Projekt «Gut vorbereitet in den Kindergarten» entwickelt und wird nach der erfolgreichen Erprobung auf weitere Schulkreise übertragen. Durch die Stadt publiziert wurde zudem eine aktuelle Analyse der Deutschkenntnisse von Zürcher Vorschulkindern.
  
   

• Da Straftaten sich nicht durch den Pass eines Täters oder einer Täterin erklären lassen, hat die Stadtpolizei Zürich entschieden, die Nationalität einer tatverdächtigen Person nicht mehr automatisch zu nennen, sondern nur noch auf Anfrage. Zudem hat sie zur Verminderung des Risikos von Racial Profiling Standards für Personenkontrollen definiert.
• Die Stadt Leipzig hat aufgrund eines Rechtsgutachtens ihre bisherige Praxis aufgegeben, den Zugang zu einer dezentralen Unterbringung von einer Sozialprognose abhängig zu machen. Das Gutachten sieht eine Diskriminierung wegen der Sprache, eine mittelbare rassistische Diskriminierung sowie Verstösse gegen das allgemeine Persönlichkeitsrecht.
• Da (Chancen-) Gerechtigkeit ein wichtiges Anliegen jeder Integrationsarbeit ist, lohnt sich die Lektüre eines Kommentars des Schriftstellers Jonas Lüscher. Er plädiert unter anderem dafür, vermehrt die individuelle Erfahrung von Ungerechtigkeit in den Blick zu nehmen.
• Jede vierte Person erlebt Diskriminierung. Dies zeigen sowohl aktuelle Daten der Europäischen Grundrechtsagentur (FRA) als auch eine auf die Schweiz bezogene Erhebung des Bundesamts für Statistik. Noch nicht publiziert ist die Auswertung entsprechender Fragestellungen aus dem Modul ESRK der Volkszählung. Was aber vorliegt, ist eine aktuelle Studie der ZHAW zu Rassismus gegenüber schwarzen Menschen.
• Was tun bei Hetze gegen Minderheiten im Netz? Eine Veranstaltung der GRA vom 11. Januar 2018 erörtert Lösungsansätze und Handlungsbedarf.
   

• Die TH Köln hat die Studie «Impulse für Innovationen in der Migrations- und Integrationsarbeit» vorgestellt. Sie berücksichtigt insbesondere Fragen der Steuerung, der Flucht und der Antidiskriminierungsarbeit. In der Langfassung finden sich Beschriebe der im Vorfeld untersuchten Städte, auch zu Zürich.
• Ebenfalls einen Beitrag zur Stadt Zürich (wenn auch nicht einen aktuellen) findet sich in der Ausgabe 05/17 des deutschen Forums «Wohnen und Stadtentwicklung», das «Vielfalt und Integration» als Schwerpunktthema hat.
• Das neu lancierte «Migration Data Portal» bietet einen einzigartigen Zugang zu aktuellen und umfassenden Migrationsstatistiken sowie Informationen zu globalen Migrationsdaten.
• Die Eidgenössische Migrationskommission hat unter dem Titel «Die Gesellschaft integrationsfit machen» Empfehlungen publiziert. Sie spricht sich dabei gegen ein Integrationsverständnis aus, das sich lediglich als Messinstrument versteht, sondern dafür, Integration als gesamtgesellschaftliche Aufgabe neu zu beleben und weiterzuentwickeln.
• Die praxisbezogenen Erfahrungen zur gesellschaftlichen Entwicklung in Wohngebieten aus acht Jahren Programm «Projets urbains» wurden durch das Bundesamt für Raumentwicklung in einem Handbuch Quartierentwicklung zusammengestellt.