Newsletter «Zürich International»

Am ersten Webinar nahmen neben der Stadt Zürich eine Regierungsvertreterin der Stadt Wien (Eva Kail – Beauftragte für geschlechtergerechte Stadtentwicklung und Qualitätskontrolle) und der Stadt Mailand (Piero Pelizzaro – Chief Resilience Officer) teil. Die Leitfrage lautete: «Wie können wir eine neue Normalität schaffen, in der das Virus eingedämmt werden kann, während gleichzeitig soziale und wirtschaftliche Aktivitäten stattfinden können?». In diesem Webinar lag der Schwerpunkt auf Einzel- und Grosshandel, Restaurants und Bars, öffentlichen Räumen und öffentlichen Verkehrsmitteln sowie Home Office und Kinderbetreuung. Die drei Städte diskutierten die individuell umgesetzten Massnahmen und wo sie in all den genannten Bereichen aktuell standen. Die Stadt Zürich hat wertvolle Inputs erhalten, während wir den anderen Städten Denkanstösse geben konnten.

Für das zweite Webinar führte Lee Orberson, der Direktor des obligatorischen Schulsystems in Stockholm, ein Gespräch mit Michael Anders, Direktor des Schulamts der Stadt Zürich. Beide gaben Antworten auf Fragen wie «Wie können Schulen ihren Auftrag erfüllen?», «Wie kann eine gerechte Bildung für alle gewährleistet werden, insbesondere in der Zeit des Lockdowns?» und «Welche Fähigkeiten sind wichtig für die Schulen in einer digitalisierten Zukunft?». In Stockholm blieben die Primarschulen offen, die Sekundarschulen wurden jedoch geschlossen. Dies aufgrund der Annahme, dass ältere Schülerinnen und Schüler besser in der Lage sind, ihre Lerngewohnheiten anzupassen. Die Pandemie hat die bestehenden Ungleichheiten insgesamt verschärft. Speziell getroffen hat es jene Kinder, die bereits zuvor auf zusätzliche pädagogische Unterstützung angewiesen waren. Ähnliches gilt für Zürich.

Für das dritte Webinar reflektierten Angelika Winkler, Projektleiterin der Stadtentwicklung Wien, und Antoine Schnegg, Projektleiter der Stadtentwicklung Zürich, darüber, wie sich die Mobilitätsmuster aufgrund der Pandemie verändert haben und welche Lehren daraus gezogen werden können. Beide Städte haben während des Lockdowns einen drastischen Rückgang der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel erlebt. Seither haben sich diese Zahlen fast wieder normalisiert. Dagegen ist die Zahl der Pendlerinnen und Pendler im Individualverkehr gestiegen und bleibt derzeit auf einem höheren Niveau als vor dem Lockdown. In allen Städten scheint es besonders wichtig, Fuss- und Veloverkehr zu fördern und eine Nahversorgung zu ermöglichen, die nicht auf motorisierte Verkehrsmittel angewiesen ist.

Für das vierte und letzte Webinar kamen Michael Donaldson, verantwortlich für digitale Innovation, e-Government und Good Governance in Barcelona, Werner Tomsik, Projektbeauftragter in der Strategiegruppe Prozessmanagement und IKT der Stadt Wien, und Maximilian Stern, Projektleiter bei Smart City Zürich, zusammen, um Digitalisierungsprojekte, die aufgrund der Pandemie entstanden sind sowie deren Nachhaltigkeit in ihrer jeweiligen Stadt zu diskutieren. Dank der Pandemie hat die Digitalisierung überall einen dringend benötigten Schub erfahren. Dabei wurde deutlich, dass Städte, die bereits über eine fortschrittliche digitale Infrastruktur verfügten, sich schneller an die neue Situation anpassen konnten. Alle Vertreter/innen der drei Städte waren sich einig, dass die Digitalisierung weiter gezielt gefördert werden muss. Gegenwärtig wird in jeder Stadt eine Vielzahl von Projekten getestet.