Newsletter der Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich

In diesem Newsletter erfahren Sie mehr zum Start der Zürcher Cannabis-Studie «Züri Can» sowie unserem neuen Medienkompetenzangebot «Bildschirmwelten».

Weiter stellen wir Ihnen die frisch überarbeitete Elternbroschüre «Alkohol, Cannabis, Nikotin» vor und geben einen Überblick zu kürzlich veröffentlichten Factsheets und Informationsmaterialien rund um das Thema E-Zigaretten und Vapes.

Zudem stellen wir kurz die erste nationale Kampagne zur Prävention von Geldspielsucht vor und empfehlen eine faszinierende Ausstellung über das Phänomen «Rausch» im Bernischen Historischen Museum.

Mit herzlichen Grüssen
das Team der Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich

In verschiedenen Schweizer Städten sollen in den nächsten Jahren unterschiedliche Varianten erprobt werden, wie Cannabis reguliert abgegeben und in einem legalen Rahmen konsumiert werden kann. Nachdem die Pilotprojekte in Basel-Stadt und Lausanne bereits gestartet sind, hat das Bundesamt für Gesundheit nun auch für die Zürcher Studie «Züri Can – Cannabis mit Verantwortung» grünes Licht gegeben. Damit kann ab sofort mit dem Anbau von Studien-Cannabis begonnen werden, welches dann ab August 2023 den Studienteilnehmenden an ausgewählten Stellen verkauft werden soll.

Eine Besonderheit bei «Züri Can» sind die sogenannten Social Clubs – eigens gegründete Vereine, die innerhalb der Studie Cannabis kaufen und Teilnehmenden verkaufen können. Daneben kann das Cannabis aber auch über gewisse Apotheken sowie im Drogeninformationszentrum DIZ bezogen werden.

Die Stadt Zürich sucht weiterhin nach Cannabiskonsumierenden, die an «Züri Can» teilnehmen möchten. Alle Informationen zur Anmeldung und allem Weiteren gibt es auf der Studien-Website.

Bildschirme faszinieren die Menschen, ob jung oder alt. Kindern und Jugendlichen bietet die wachsende digitale Medienwelt vielfältige Chancen und Lernmöglichkeiten. Sie birgt aber auch Risiken und Stolpersteine – von der Überforderung mit der Informationsflut über problematisches Nutzungsverhalten bis zur Suchtentwicklung. Und auch für Eltern, Schulen und Lehrpersonen bedeutet die rasante Entwicklung im virtuellen Raum eine stetige Herausforderung.

Das neu entwickelte Angebot «Bildschirmwelten» unterstützt Schüler*innen sämtlicher Altersgruppen dabei, einen kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu entwickeln. Das Angebot umfasst altersgerechte Module mit fertig aufbereiteten Unterrichtslektionen, Elternabenden und bei Bedarf auch Weiterbildungen für Lehrpersonen. Die Unterrichtslektionen werden durch die Lehrpersonen umgesetzt, die Elternabende und Weiterbildungen werden von der Suchtpräventionsstelle durchgeführt.

Die Pubertät ist für Jugendliche und für Eltern anspruchsvoll. Die Jugendlichen sollen selbstständig werden, brauchen aber auch in vielem noch Unterstützung. Viele Eltern fragen sich: Lasse ich zu viel Freiheit? Sind wir zu streng? Wie kann ich mit meinem Teenager sprechen, ohne zu streiten?

Die neu überarbeitete Elternbroschüre «Alkohol, Cannabis, Nikotin» der Stellen für Suchtprävention im Kanton Zürich richtet sich an Eltern von 11- bis 16-Jährigen und nimmt genau solche Fragen auf. Die Broschüre enthält ganz konkrete Tipps und zeigt auf, wie man als Eltern Jugendliche an einen risikoarmen Umgang mit Suchtmitteln heranführen kann, wie man allfällige Probleme erkennt und was man dagegen tun kann.

Die Broschüre ist in mehreren Sprachen verfügbar und kann kostenlos als PDF heruntergeladen oder physisch bestellt werden.

Der Konsum von E-Zigaretten in der Schweiz nimmt zu, gerade unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Aktuell sind die sogenannten Puff Bars bei einem Teil der Jugendlichen besonders beliebt. Diese Einweg-Zigaretten sind nicht nur ein ökologischer Albtraum, sondern können schnell zu einer starken Nikotinabhängigkeit führen.

Die problematische Entwicklung des E-Zigaretten-Konsums ist für Präventionsfachstellen ein dringliches Thema. Entsprechend wurden in den letzten Monaten neben einer Vielzahl verschiedener Massnahmen eine Reihe spezifischer Factsheets dazu erstellt, die Unterstützung bieten sollen.

Sucht Schweiz hat ein Factsheet zu Puff Bars für Eltern herausgegeben. Es informiert über Details zum Produkt und zu den Risiken und zeigt auf, wie Jugendliche geschützt werden können.

Die Stellen für Suchtprävention im Kanton Zürich haben Factsheets zum Thema Vapen erstellt, eines für Eltern und eines für Jugendliche. Auch wurde ein Selbsttest zum E-Zigaretten-Konsum erarbeitet, der die bestehenden Selbsttests zu anderen Substanzen ergänzt. Auf ihrer Website sind zudem die wichtigsten Informationen zu E-Zigaretten/Vapes übersichtlich und verständlich zusammengestellt.

Im Februar ist die erste schweizweite Kampagne zur Prävention von Geldspielsucht gestartet. Getragen wird sie von sämtlichen Kantonen, die Koordination liegt bei den Schweizer Geldspielsuchtpräventionsstellen. Herzstück der Kampagne ist die Website gambling-checken.ch, wo die unterschiedlichen Motivationen, weshalb Menschen um Geld spielen, thematisiert werden. Ausserdem finden sich Tipps für ein gesundes Spielverhalten sowie Informationen zu spezialisierten Beratungsangeboten bei Problemen mit dem Geldspiel.

Das Bedürfnis, sich zu berauschen, scheint ein menschliches Urbedürfnis zu sein. Aber was genau ist Rausch? Warum streben wir nach ekstatischen Gefühlen, und was fasziniert uns so daran? Die Ausstellung «RAUSCH – EXTASE – RUSH» im Bernischen Historischen Museum beleuchtet das Phänomen «Rausch» und dessen Auswirkungen aus ganz verschiedenen Blickwinkeln. Auf einer interaktiven Reise erfahren die Besucher*innen mehr über die geschichtlichen Hintergründe sowie die Möglichkeiten und Risiken des Rausches.

Da sich die Ausstellung in erster Linie an Jugendliche richtet, gibt es spezielle Angebote für Schulen und Jugendgruppen, und Lehrpersonen stehen didaktische Unterlagen zur Vorbereitung eines Ausstellungsbesuchs kostenlos zur Verfügung. Weiter bietet das Museum Workshops zu Rausch- und Risikokompetenz an. 

Die Ausstellung läuft noch bis am 13. August 2023.