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Kein Corona-Babyboom, aber ...

Im Jahr 2021 wurden 5261 Babys mit Wohnsitz in der Stadt Zürich geboren, zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Da kann nicht von einem Babyboom gesprochen werden. Aber die Fertilitätsrate, die Anzahl Geburten pro Frau, hat im Jahr 2021 vor allem bei den 30- bis 39-Jährigen deutlich zugenommen. (17. Februar 2022 – Klemens Rosin)

In den 1990er-Jahren wurden pro Jahr knapp 3500 Babys mit Wohnsitz in der Stadt Zürich geboren (Grafik 1). Ab dem Jahr 2000 stieg die Geburtenzahl stark an: 2015 wurden etwa 5200 Kinder geboren. Das entspricht einem Anstieg um 45 Prozent. Dieser Babyboom hatte zwei Gründe: Erstens gab es mehr 15- bis 49-jährige Frauen (+18 %). Zweitens nahm die Fertilitätsrate, die Anzahl Geburten pro Frau, zu (+23 %). Das Zusammenwirken beider Faktoren führte in der Zeit von 2000 bis 2015 zu einem Babyboom. Seit 2016 stagnierte die Geburtenzahl. Bis 2019 nahm die Anzahl Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren zwar zu, doch die Fertilitätsrate sank. Erstmals seit 2017 stieg 2021 die Geburtenzahl wieder. Bei einer Zunahme um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr kann aber nicht von einem Babyboom gesprochen werden.

Grafik 1: Geburten, 15- bis 49-jährige Frauen, Fertilitätsrate

Im Jahr 2021 stieg die Fertilitätsrate bei 35- bis 39-Jährigen besonders stark

In der Stadt Zürich weisen die 35- bis 39-Jährigen die höchste Fertilitätsrate auf, knapp vor den 30- bis 34-Jährigen (Grafik 2). Bei diesen beiden Gruppen sind die Fertilitätsraten im Jahr 2021 angestiegen. Bei den 35- bis 39-jährigen Frauen war die Zunahme im letzten Jahr besonders hoch. Bei den unter 30- und den über 40-Jährigen hat die Fertilitätsrate im Jahr 2021 nicht zugenommen. Der in den letzten zwanzig Jahren rückläufige Trend bei den Frauen unter 30 setzte sich auch 2021 fort.

Grafik 2: Fertilitätsrate nach Altersklasse

Fertilitätsraten der Schweizerinnen und Ausländerinnen

Sind die Fertilitätsraten bei Schweizerinnen und Ausländerinnen unterschiedlich? Gab es verschiedene Entwicklungen während der Corona-Pandemie? Grundsätzlich ist die Fertilitätsrate der Ausländerinnen höher als diejenige der Schweizerinnen (Grafik 3, Total). Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass sie bei den unter 30-jährigen Ausländerinnen jene der Schweizerinnen klar übertrifft. Bei den 30- bis 39-Jährigen unterscheidet sich die Fertilitätsrate jedoch nicht nach Herkunft. Die Zunahme der Fertilitätsrate der 35- bis 39-Jährigen im Jahr 2021 ist sowohl bei den Schweizerinnen als auch bei den Ausländerinnen zu beobachten. Bei den über 40-jährigen Ausländerinnen übersteigt sie jene der Schweizerinnen. Der Geburtenanstieg 2021 ist vor allem auf die Gruppe der 35- bis 39-jährigen Frauen zurückführen, und zwar auf die Schweizerinnen wie auf die Ausländerinnen.

Grafik 3: Fertilitätsrate nach Herkunft und Altersklasse

Junge somalische und ältere spanische Mütter

Bei den unter 30-Jährigen sowie den 40-Jährigen und Älteren ist die Fertilitätsrate der Ausländerinnen höher als diejenige der Schweizerinnen. Mütter aus Somalia, dem Kosovo und Eritrea sind zum Zeitpunkt der Geburt ihrer Kinder besonders oft jung (Grafik 4, «Anteil»). Der Anteil 40- bis 49-Jähriger ist bei Müttern mit Nationalitäten Spanien, Grossbritannien, Österreich und Deutschland besonders hoch: Mehr als jede zehnte Mutter aus diesen Ländern ist bei der Geburt ihres Kindes mindestens 40 Jahre alt. Bezüglich der Anzahl Geburten machen die Schweizerinnen den mit Abstand grössten Teil aus (52 Prozent), gefolgt von den Deutschen und den Italienerinnen (12 respektive 3 %).

Grafik 4: Geburten nach Alter der Mütter (zwanzig ausländische Nationalitäten mit höchsten Geburtenzahlen; Mittel der letzten fünf Jahre)

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