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Fachstelle für Gleichstellung nimmt sich der Anliegen von lesbischen, schwulen, bi-, trans- und intersexuellen Menschen an

Medienmitteilung

Als erste Stadtverwaltung in der Schweiz bezeichnet Zürich eine Fachstelle, die sich ausdrücklich den spezifischen Anliegen von lesbischen, schwulen, bi-, trans- und intersexuellen Menschen (LGBTI) annimmt. Im EU-Raum haben dies bisher Städte wie Berlin, Wien oder München getan. Die Stadt Zürich setzt mit der Auftragsergänzung der Fachstelle für Gleichstellung ein klares Zeichen für ein diskriminierungsfreies Zusammenleben in einer weltoffenen Stadt. Die Fachstelle für Gleichstellung wird die Auftragsergänzung mit den bestehenden finanziellen und personellen Ressourcen übernehmen.

21. März 2013

In einer den Menschenrechten verpflichteten Demokratie müssen vielfältige Formen von sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität gelebt werden können. Lesbische, schwule, bi , trans- und intersexuelle Menschen (LGBTI) werden jedoch oftmals noch immer marginalisiert und ihre Anliegen nicht genügend wahrgenommen. Bis anhin existierte in keiner Schweizer Stadtverwaltung – auch nicht in Zürich – eine Fachstelle, die sich explizit und umfassend mit LGBTI-Themen befasste. In diesem Bereich bereits tätig ist das Stadtspital Triemli, das eine gynäkologische Sprechstunde für transsexuelle Menschen anbietet. Ein Postulat aus dem Gemeinderat forderte den Stadtrat nun letztes Jahr auf, den Handlungsbedarf in diesem Bereich zu eruieren und die Grundlagen für eine mögliche Ausweitung der Tätigkeit der Fachstelle für Gleichstellung zu prüfen.

Bericht der Fachstelle für Gleichstellung zeigt Handlungsbedarf auf

Dazu führte die Fachstelle für Gleichstellung im Auftrag des Stadtrats Gespräche mit den im LGBTI-Bereich tätigen Nichtregierungsorganisationen und Vereinen in der Stadt Zürich. In einem Bericht kommt die Fachstelle für Gleichstellung zum Schluss, dass die im LGBTI-Bereich tätigen Nichtregierungsorganisationen und Vereine in der Stadt Zürich untereinander zwar gut vernetzt sind und eng zusammen arbeiten. Handlungsbedarf orten sowohl die Fachstelle für Gleichstellung als auch die befragten Institutionen hingegen in der Sensibilisierung von Bewohnerinnen und Bewohnern der Stadt Zürich zu LGBTI-Themen, in der Beratung von städtischen Angestellten in Fällen von Diskriminierungen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität, im Austausch mit der Stadtverwaltung sowie im Aufbau von Fachwissen im Umgang mit LGBTI-Themen in Abteilungen der Stadtverwaltung mit Publikumskontakt. Mit dem Ziel, neben der rechtlichen und tatsächlichen Gleichstellung von Frau und Mann auch die Gleichstellung von lesbischen, schwulen, bi-, trans- und intersexuellen Menschen in allen Lebensbereichen und in der Stadtverwaltung Zürich zu fördern, hat der Stadtrat nun den Auftrag der Fachstelle für Gleichstellung ergänzt. Die Integration von Themen der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität in den bestehenden Auftrag der Fachstelle bietet sich sowohl thematisch als auch organisatorisch an.

Mandatsergänzung erfolgt mit bestehenden finanziellen und personellen Ressourcen

Die Stadtzürcher Fachstelle für Gleichstellung wird damit zum Kompetenzzentrum innerhalb der Stadtverwaltung, das neben dem bisherigen Auftrag auch Themen der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität bearbeitet. Die Auftragsergänzung erfolgt ohne zusätzliche finanzielle und personelle Ressourcen. Die Fachstelle für Gleichstellung wird deshalb mittels eines jährlichen Arbeitsprogramms Prioritäten in den zu bearbeitenden LGBTI-Themen und  Aktivitäten setzen.

Mit der Fachstelle für Gleichstellung als neuem Kompetenzzentrum für LGBTI-Themen übernimmt die Stadt Zürich eine Pionierrolle in der Schweiz.