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Deutlicher Anstieg der Leerwohnungszahl in einzelnen Gemeinden

Medienmitteilung

Ergebnisse der Leerwohnungszählung vom 1. Juni 2017

Am 1. Juni 2017 standen im Kanton Zürich etwa 6600 Wohnungen leer – rund 450 mehr als im Vorjahr. Die Leerwohnungsziffer stieg damit weiter von 0,84 auf 0,90 Prozent. Während in der Stadt Zürich die Zahl leerer Wohnungen trotz grosser Bautätigkeit leicht sank, stieg sie im Rest des Kantons spürbar an. In weiten Teilen des Kantons ist die Situation jedoch praktisch unverändert geblieben, da sich in vielen Gemeinden die Leerwohnungszahl nur gering verändert hat.

17. August 2017

Mit der Leerwohnungszählung wird jährlich die Zahl der Wohnungen ermittelt, die per 1. Juni leer stehen. Die Leerwohnungszahl bildet nur einen Teil der Wohnungen ab, die auf den Markt kommen. Der Grossteil der Wohnungen wird unmittelbar nach einem Auszug wieder vermietet oder verkauft. So werden etwa in der Stadt Zürich in einem durchschnittlichen Monat rund 1800 Wohnungen (wieder-)bezogen, was etwa dem Vierfachen des aktuellen städtischen Leerwohnungsbestandes entspricht. Damit herrscht am Wohnungsmarkt mehr Bewegung, als in der Leerwohnungszahl zum Ausdruck kommt. Die Leerwohnungsziffer bezeichnet den Anteil leerer Wohnungen am Gesamtwohnungsbestand.

Trotz allgemeinem Anstieg vielfach stabile Leerstandszahlen

Seit 2012 nimmt die Zahl leerstehender Wohnungen im Kanton deutlich zu. Die aktuelle Zunahme liegt jedoch merklich unterhalb derjenigen des Jahres 2014, als gegenüber dem Vorjahr knapp 1200 zusätzliche Wohnungen verzeichnet wurden. Insgesamt ist die Zahl leerstehender Wohnungen seit 2012 immerhin um rund 2300 angestiegen. Im gleichen Zeitraum wurden jedoch auch deutlich über 50 000 neue Wohnungen erstellt – diese werden aber nicht überall im Kanton gleich schnell vom Markt absorbiert. In etwa 100 der 168 Zürcher Gemeinden macht die Veränderung der Leerwohnungen gegenüber dem Vorjahr fünf oder weniger Wohnungen aus. Dagegen trägt eine kleine Anzahl von mittelgrossen Gemeinden aufgrund starker Bautätigkeit zur Gesamtbilanz gemeinsam mehr als 400 zusätzlich leere Wohnungen bei. Schliesslich sind in einzelnen Gemeinden auch markante Rückgänge zu beobachten. Beispielsweise sind die grossen Wohnungsreserven, die in Wetzikon in der Vergangenheit durch die rege Bautätigkeit geschaffen wurden, nun zu wesentlichen Teilen abgebaut worden.

Steigende Leerstandszahlen haben alle Wohnungsgrössen zu verzeichnen. Mit mehr als 60 Prozent nehmen die 3- und 4-Zimmerwohnungen insgesamt den grössten Anteil ein. Der grösste Anstieg der Leerstandsquote ist hingegen bei den 2-Zimmerwohnungen zu vermelden.

In der Region Pfannenstiel liegt die Leerwohnungsquote 2017 erneut am höchsten. Die Leerwohnungsziffer ist hier um ca. 0,25 Prozentpunkte auf 2,08 Prozent angestiegen. Ebenfalls auf hohem Niveau liegen die Regionen Zürcher Oberland, das Knonaueramt und das Weinland mit jeweils mehr als 1,5 Prozent. Letzteres verzeichnete im letzten Jahr noch als einzige Region einen spürbaren Rückgang.

In der Stadt Zürich bleibt die Leerwohnungsziffer trotz hoher Bautätigkeit tief

Im Gegensatz zum Kanton Zürich ist in der Stadt Zürich ein leichter Rückgang der Leerwohnungszahl zu beobachten: Trotz hoher Bautätigkeit sinkt die Leerwohnungsziffer von 0,22 auf 0,21 Prozent (Tabelle 2). Dies zeigt, wie gross die Nachfrage nach Wohnraum in der Stadt ist. Auch grosse Neubauprojekte wie das Freilager in Albisrieden wurden rasch vom Markt absorbiert. In weiten Teilen des übrigen Kantonsgebietes führt eine hohe Bautätigkeit in der Regel zu einem vorübergehenden Anstieg der Leerwohnungsziffer. In der Stadt Zürich ist die Nachfrage nach Wohnungen offenbar derart gross, dass trotz eines Nettozuwachses von über 2500 Wohnungen im vergangenen Jahr nur wenige leerblieben.

Von den 454 Wohnungen, die am 1. Juni 2017 leer standen, sind die meisten im höheren Preissegment angesiedelt. Während Mietverträge in der Stadt Zürich in den letzten beiden Jahren im Median zu einer Nettomonatsmiete von 24 Franken pro Quadratmeter abgeschlossen wurden (Grafik 2), liegt der Quadratmeterpreis bei den Leerwohnungen mit 32 Franken um rund einen Drittel höher. Entsprechend sind leere Wohnungen innerhalb der Stadt am ehesten dort zu finden, wo in den vergangenen Jahren grössere Neubauprojekte im oberen Preissegment erstellt worden sind (Langstrasse, Enge). Besonders tiefe Leerwohungsziffern von weniger als 0,10 Prozent wiesen hingegen die Quartiere Leimbach, Hochschulen, Werd, Saatlen, Hard, Hirzenbach, Seebach, Wipkingen und Seefeld auf.

 

(Gemeinsame Medienmitteilung von Stadt und Kanton Zürich)