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«refaire le monde * POSITION» im Helmhaus Zürich

Medienmitteilung

Auftakt zu einer Ausstellungstrilogie

In der Trilogie «refaire le monde» begegnen sich Politik, Bildende Kunst, Film und Musik. Die drei Ausstellungen konfrontieren mit den drängenden Themen unserer Zeit: Migration und Klimawandel, Nachhaltigkeit und Verantwortung, Vereinzelung und Kommunikationsexzess. Den Auftakt setzt «POSITION»: Die Besucherinnen und Besucher geraten dabei in ein Wechselbad von Schönheit und Schrecken, hören einerseits betörende Musik und erfahren anderseits von den Schicksalen und Lebensumständen von Migrantinnen und Migranten, die in der Halle 9 in Zürich-Oerlikon gestrandet sind.

15. Februar 2018

Die Ausstellung mit neun Kunstschaffenden und mit Asylsuchenden betrifft unser Lebensumfeld und führt vor Augen, welchen Spannungsfeldern wir täglich ausgesetzt sind – intellektuell und emotional. Sie macht das Nebeneinander von kultureller Schönheit und sozialer Ungerechtigkeit erfahrbar und will Impulse für den Umgang mit der offensichtlichen Präsenz von Ungleichheiten in unserer Stadt liefern – nicht zuletzt durch Veranstaltungen, in denen die aufgeworfenen Fragen diskutiert werden. Hier die Menschen, die durch die Geografie des Geburtsorts und die soziale Herkunft in schwierigste Lebensumstände – von Armut bis zu Kriegen – geworfen werden; und auf der andern Seite wir als Teilhabende an unserer Konsumwelt mit ihrem Überfluss an Gütern und der aufreibenden Aufgabe, die Lebensstandards zu wahren und – je nach Tätigkeitsbereich – die Gewinne zu maximieren.

Zusammenarbeit zwischen Helmhaus und Halle 9

Die Kultur und die Kunst stehen nicht ausserhalb dieser wirtschaftlichen Mechanismen und sozialen Spannungen, sondern sind Teil davon und reflektieren sie. In «refaire le monde» im Helmhaus ist das Nachdenken über solch verstörende Widersprüche Programm. Neue Werte und Gegenwelten wollen formuliert werden. Im ersten Teil der Ausstellungstrilogie suchen folgende Künstlerinnen und Künstler den Austausch mit dem Publikum: Pascale Birchler, Vincent Glanzmann, Fabrice Gygi, Maya Homburger & Barry Guy, A.C. Kupper, Raphael Perret, Heidi Specogna, Bertold Stallmach und Asylsuchende aus dem Durchgangszentrum Halle 9 in Zürich-Oerlikon. Die Ausstellung dauert von Freitag, 9. März, bis Sonntag, 6. Mai 2018.

Vermittelndes Veranstaltungsprogramm

Drei Veranstaltungen sind der Zusammenarbeit zwischen Helmhaus und Halle 9 gewidmet: Am 5. April 2018 diskutieren Thomas Kunz, Direktor der Asyl Organisation Zürich, und ExpertInnen für Flüchtlingsarchitekturen. Am 12. April verwickelt Nadja Baldini KunstvermittlungsexpertInnen wie Carolin Rothmund vom Museum für Moderne Kunst in Frankfurt in eine Diskussion um Partizipation in Kunsträumen. Und am 19. April ist die Eritrean Diaspora Academy zu Gast im Helmhaus.

Eine wichtige Rolle spielt die Musik: Vincent Glanzmann führt am 17. März alle zwei Stunden sein neues elektroakustisches Perkussionsstück auf. Und das Duo Homburger & Guy spielt am 27. März Werke von Biber und Bach, während ihre «Bach Meditation» sich am 17. April auf verschiedene Räume des Helmhaus verteilt. Als Schluss- und Höhepunkt des Programms tritt am 29. April die Filmemacherin Heidi Specogna auf, die für ihren Dokumentarfilm «cahier africain» den Schweizer und den Deutschen Filmpreis erhalten hat. Ihr zweistündiger Film ist als Loop permanent im Helmhaus zu sehen. Weitere Gespräche sowie Work-shops für Kinder und Führungen für Erwachsene runden das Vermittlungsprogramm ab.