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Stadtrat lehnt Volksinitiative «Sportstadt Züri» ab

Medienmitteilung

Der Stadtrat lehnt die Volksinitiative «Sportstadt Züri» ab. Die geforderte kostenlose Benutzung der städtischen Sport- und Badeanlagen für Einzelpersonen und Familien sowie die neue Gebührenregelung für Sportorganisationen sind keine geeigneten Mittel zur Förderung der sportlichen Aktivität der Bevölkerung und zur Stärkung der Sportvereine. Das Gratisangebot würde die Sogwirkung für die Agglomeration verstärken.

18. April 2018

Am 12. September 2017 wurde die Volksinitiative «Sportstadt Züri» eingereicht. Der Stadtrat stellte am 28. Februar 2018 deren Gültigkeit fest und verzichtete gleichzeitig auf die Ausarbeitung eines Gegenvorschlags (STRB Nr. 0153/2018). Nun hat der Stadtrat beschlossen, die Initiative abzulehnen.

Bereits zahlreiche kostenlose und stark vergünstigte Sportangebote

Hauptziel der städtischen Sportförderung ist es, die lebenslange sportliche Betätigung möglichst vieler Menschen in der Stadt Zürich zu fördern. Der Anteil der sportlich aktiven Bevölkerung soll in allen Alterskategorien und Bevölkerungsgruppen erhöht werden. Besonders wichtig ist, dass Kinder und Jugendliche von der positiven Wirkung des Sports profitieren. Dafür stellt die Stadt zahlreiche Sport- und Badeanlagen, weitere sportlich nutzbare Infrastruktur und Sportangebote kostenlos oder stark vergünstigt zur Verfügung.

Eintrittspreise für Sport- und Badeanlagen kein Grund für sportliche Inaktivität

Aus Bevölkerungsbefragungen geht hervor, dass über 70 Prozent der Zürcherinnen und Zürcher das Preis-Leistungs-Verhältnis der öffentlichen Sportangebote als gut oder sehr gut beurteilen. Nur 1 Prozent der Nichtsportlerinnen und Nichtsportler geben finanzielle Gründe für ihre sportliche Inaktivität an.

Unerwünschte Sogwirkung für Auswärtige

Bei Annahme der Initiative würde ein Gratisangebot auch für Auswärtige geschaffen. Die Hallenbäder – an Spitzentagen auch die Freibäder – sind jedoch heute schon stark ausgelastet. Allein durch das Bevölkerungswachstum werden die Besucherzahlen weiter steigen. Vor diesem Hintergrund ist es nicht wünschenswert, dass es zusätzlich zu einem «Badetourismus» aus der Agglomeration nach Zürich kommt.

Unklarer Nutzen der verlangten Gebührenregelung für Sportvereine

Die von der Initiative geforderte neue Gebührenregelung für Sportorganisationen würde Unsicherheit für mehr als 300 Sportvereine schaffen, da die Kriterien für die Gebührenbefreiung und -festlegung nicht sachgerecht und nicht praktikabel sind. Dadurch würde der bestehende Gebührenerlass für den Jugendsport gefährdet, die zukunftsgerichtete Entwicklung der Sportvereine gehemmt und eine bedürfnisgerechte Sportförderung durch die Stadt erschwert.

Entgangene Einnahmen fehlen für zielgerichtete Sportförderung

Bei einer Annahme der Initiative würden der Stadt Einnahmen von 10 bis 15 Millionen Franken pro Jahr entgehen, die sie bisher im Rahmen ihrer Sportförderung zielgerichtet und zur Zufriedenheit von Bevölkerung und Sportvereinen einsetzen konnte.

 

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