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Stadtverkehr von Pandemie geprägt

Medienmitteilung

Der Jahresbericht 2020 zur städtischen Mobilitätsstrategie «Stadtverkehr 2025» zeigt, wie stark die Pandemie das Verkehrsaufkommen in der Stadt veränderte.

7. Juli 2021

Im Jahr 2020 hat die Pandemie im Verkehr in der Stadt Zürich wie in so vielen anderen Bereichen jäh für gänzlich andere Verhältnisse gesorgt: Das Verkehrsaufkommen ist insgesamt deutlich zurückgegangen, vor allem im öffentlichen Verkehr, der gegenüber dem Vorjahr 30% weniger Passagiere verzeichnete. Auch der an Zählstellen erfasste motorisierte Individualverkehr nahm über das ganze Jahr 2020 gesehen um 10% ab. Der an Zählstellen erfasste Fussverkehr ist vor allem an Innenstadtlagen, anderen Arbeitsplatzgebieten und im Bereich der Hochschulen stark zurückgegangen, gleichzeitig erfassten einige Zählstellen an typischen Spazierwegen Rekordwerte. Insgesamt ist das Zählstellennetz für den Fussverkehr mit seinen überwiegend innerstädtischen Standorten allerdings nicht dafür ausgelegt, um durch die Pandemie bedingte Veränderungen wie zum Beispiel vermehrten Fussverkehr in den Quartieren zu erfassen. An den Velozählstellen auf Stadtgebiet stiegen die Frequenzen 2020 gegenüber dem Vorjahr um 8% an, das Velo konnte also als einziges Verkehrsmittel während der Pandemie Zuwächse im Aufkommen verzeichnen. Kurz gesagt haben die Individualverkehrsmittel Fuss, Velo und Auto bei der Verkehrsmittelwahl mehr Gewicht erhalten, während der ÖV angesichts möglicher Ansteckungsgefahren weniger gewählt wurde.

Positive Verlagerungseffekte mitnehmen

Mit einer Normalisierung der Gesundheitslage kann eine weitgehende, an die Entwicklungen bis 2019 anknüpfende Normalisierung der Verkehrslage erwartet werden, gewisse «Nachwirkungen» könnten jedoch auch andauern. Es gilt, die positiven Effekte der Pandemie auf den Verkehr, nämlich die verstärkte Velonutzung sowie die Glättung der Verkehrsspitzen durch vermehrtes Homeoffice, so weit wie möglich in die Zukunft mitzunehmen und anderen, nicht wünschenswerten Effekten entgegenzutreten. Eine grosse Herausforderung wird in der näheren Zukunft darin bestehen, das Vertrauen der Bevölkerung in den öffentlichen Verkehr und dessen sichere Nutzung wiederherzustellen.

Nicht von der Pandemie unterbrochen wurde die Umsetzung der Strategie «Stadtverkehr 2025»: Auch im Jahr 2020 wurden Fussgängerbereiche aufgewertet, der Verkehrslärm durch Temporeduktionen an etlichen Strassenabschnitten reduziert und vielerorts die Situation für die Velofahrerinnen und -fahrer verbessert. Mit der multimodalen Mobilitätsplattform «Züri-Mobil» und dem On-Demand-Angebot «Pikmi» stellten die VBZ der Bevölkerung in Pilotversuchen neue, die Chancen der Digitalisierung nutzende Angebote zur Verfügung. Im Rahmen der strategischen Planungen von «Stadtverkehr 2025» wurde 2020 intensiv an Gesamtkonzepten zur Strassenlärmsanierung und für Elektromobilität, an neuen Umsetzungskonzepten für das Mobilitätsmanagement, den Gewerbe- und Güterverkehr und für das Themenfeld Smart Mobility sowie an neuen Strategien für die Netzentwicklung der VBZ und für das Velofahren in der Stadt gearbeitet.

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