Bei der Renovation der städtischen Liegenschaft «Zum Brunnenhof» an der Brunngasse 8 in der Zürcher Altstadt wurden 1996 mittelalterliche Wandmalereien entdeckt, die kulturgeschichtlich von ausserordentlicher Bedeutung sind. Sie ermöglichen einen Einblick in die Lebenswelt einer jüdischen Familie im 14. Jahrhundert. Nach der Entdeckung wurden die Malereifragmente restauriert und sichtbar gemacht. Seit Herbst 2020 werden sie durch das Kleinmuseum «Schauplatz Brunngasse» der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Das Kleinmuseum wird vom gleichnamigen Verein betrieben. Dessen Ziel ist es, die Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Zürich im Speziellen und die Zürcher Kulturgeschichte des Mittelalters im Allgemeinen zu vermitteln und die Wandmalereien an der Brunngasse für die Öffentlichkeit zu erhalten. Die Besuchszahlen des Museums nehmen seit der Eröffnung kontinuierlich zu.
Erstmalige wiederkehrende Betriebsbeiträge der Stadt
Die Stadt unterstützte den Pilotbetrieb des Kleinmuseums «Schauplatz Brunngasse» in den Jahren 2020–2023 mit insgesamt 340 750 Franken. Damit der Verein sein Angebot weiter-entwickeln und seine – heute von grossem ehrenamtlichem Engagement geprägten – Strukturen professionalisieren kann, beantragt der Stadtrat dem Gemeinderat, den Verein «Schauplatz Brunngasse» in den Jahren 2024 bis 2027 mit jährlich 150 000 Franken zu unterstützen.
Ergänzend zu dieser bereits im Kulturleitbild 2024–2027 angekündigten Massnahme sind Abklärungen zur Umsetzung der Motion GR Nr. 2022/315 in Arbeit. Sie fordert insbesondere auch, dass der Verein die von ihm heute genutzten Objekte in städtischem Besitz an der Brunngasse 8 «dauerhaft nutzen und angemessen umgestalten» kann.
Weitere Informationen
Rebekka Fässler, Co-Direktorin Kultur, T +41 44 412 48 45, E-Mail rebekka.faessler(at)zuerich.ch