Neben der bereits gebauten Schule und dem Quartierpark ist auf dem Areal Thurgauerstrasse ein vielfältiges Angebot an gemeinnützigem Wohnraum für alle Altersgruppen geplant. Im südlich gelegenen Teilgebiet A soll ein Neubauprojekt mit einem Gesundheitszentrum für das Alter mit Plätzen für 96 Bewohner*innen und rund 130 Wohnungen der SAW entstehen. Das Team von boa architektur und Studio MOFA konnte sich mit einem 22-stöckigen Hochhaus und speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnittenen Grundrissen in den Bewohner*innenzimmern und den Alterswohnungen gegen die anderen Wettbewerbsteilnehmenden durchsetzen. Ein grosszügig gestalteter Gartenraum sowie ein öffentliches Restaurant im Erdgeschoss schaffen wertvolle Begegnungsorte. Photovoltaik-Module auf dem Dach und an der Fassade und eine Fassadenbegrünung tragen zur nachhaltigen Architektur bei. Die Wärmeversorgung dieses Neubaus nach dem Minergie-P-ECO-Standard soll über Fernwärme und ein Erdsondenfeld erfolgen. Im Vergleich zu den anderen Projekten, die in der engeren Auswahl waren, überzeugt der Entwurf sowohl bei Nachhaltigkeitskennwerten als auch bei den Baukosten. Mit dem vorliegenden Siegerprojekt wird es nun möglich, das Bauprojekt in den nächsten Phasen detailliert auszuarbeiten. Die Zustimmung von Stadt- und Gemeinderat zum Ausführungskredit vorausgesetzt, können die Bauarbeiten voraussichtlich im Jahr 2029 beginnen.
Synergien geschickt genutzt
Das Projekt entspricht den Zielen der Altersstrategie 2035 der Stadt Zürich und ermöglicht älteren Menschen den fliessenden Übergang vom selbständigen Wohnen über das Wohnen mit Dienstleistungen bis zum Wohnen mit Pflege und Betreuung rund um die Uhr. Gesellschaftliche Einbettung mit niederschwelligem Zugang zu umfassender Unterstützung wie soziale, pflegerische, betreuerische und therapeutische Angebote tragen zur Erreichung dieses Ziels bei und ermöglichen es älteren Quartierbewohnenden bis zum Lebensende in vertrauter Umgebung zu bleiben. Die enge Nachbarschaft der Gesundheitszentren für das Alter und der SAW schafft einen grossen Mehrwert im Bereich der Dienstleistungen für die älteren Menschen, ermöglicht die Nutzung gemeinsamer Infrastruktur und ergibt Synergien in diversen betrieblichen Belangen wie etwa der Hauswartung und der Lingerie. Gemeinschaftsräume und der zentrale Mehrzweckraum können von allen Beteiligten und der Quartierbevölkerung genutzt werden. Dienstleistungen wie das öffentliche Restaurant oder der Coiffeursalon sind ebenfalls für das Quartier zugänglich und fördern Begegnungen.
Inklusives Wohnen für gehörlose und hörsehbehinderte Senior*innen
Voraussichtlich zehn Prozent der rund 130 Alterswohnungen sollen an gehörlose und hörsehbehinderte Senior*innen vermietet werden. Für dieses schweizweit einzigartige Vorhaben arbeitet die SAW mit sichtbar GEHÖRLOSE ZÜRICH sowie SZBLIND zusammen. Geplant ist ein innovatives Wohnkonzept, das gegenseitige Unterstützung mit professionellen sozialen und pflegerischen Hilfestellungen verbindet und eine diskriminierungsfreie und inklusive Teilnahme am Siedlungsleben fördert. Ziel ist, dass gehörlose und hörsehbehinderte Menschen auch im Alter weiterhin in ihrer Community verankert bleiben, gleichzeitig aber in die Gemeinschaft der Hörenden einbezogen sind.
(Gemeinsame Medienmitteilung der Stadt Zürich und Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich)
Weitere Informationen
Ursula Tschirren, Kommunikation
Amt für Hochbauten
T +41 44 412 29 30
E-Mail ursula.tschirren@zuerich.ch