Mit «AUTO Münsterhof» realisiert McCarthy eine für den Münsterhof entwickelte Installation und Performance. Das Publikum ist eingeladen, dem Gefühl des Autopiloten in einem fahrerlosen Wagen nachzuspüren. Der Platz wird mit Schildern, Absperrungen und Gerüsten als Testparcours eingerichtet, der zeigt, wie physische Strukturen des öffentlichen Raums mit digitalen Steuerungslogiken verknüpft sind. Im Zentrum steht das ikonische Schweizer Postauto – mit seinem unverwechselbaren Gelb weit mehr als nur ein Transportmittel: Es ist ein vertrautes Bild in der Landschaft, Teil der Schweizer Identität und zugleich ein Pionierfahrzeug, mit dem der automatisierte Fahrbetrieb in der Schweiz erprobt wurde.
Das Publikum wird Teil der Performance und kann das automatisierte Postauto in kleinen Gruppen besteigen. Dabei ist jede Fahrt einzigartig: Im Zusammenspiel von Automatisierung und Kontrolle verschwimmen die Grenzen zwischen Mensch und Maschine. Die Mitfahrenden schlüpfen in die Rolle der KI, folgen vorgegebenen Prompts und behalten dennoch ihre eigene Handlungsfreiheit.
Kontext und Kooperation
Die Arbeit entstand im Rahmen von Kunst im öffentlichen Raum (KiöR) der Stadt Zürich und gehört zum Jahresschwerpunkt «Digitale Infrastrukturen – hybride Öffentlichkeit als gesellschaftlicher Gestaltungsraum». Dieser stellt die Auswirkungen der Digitalisierung auf unsere sozialen Beziehungen sowie die Gestaltung und Nutzung öffentlicher Räume zur Diskussion. Realisiert wurde das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Haus der elektronischen Künste Basel (HEK) und auf Einladung von KiöR durch Sabine Himmelsbach kuratiert.
Die Künstlerin Lauren Lee McCarthy
Lauren Lee McCarthy ist eine chinesisch-amerikanische Künstlerin und Programmiererin, die in Los Angeles lebt. Sie schafft Werke, die eine Vielzahl von Medien und Techniken nutzen, darunter Performance, Künstliche Intelligenz und programmierte, computerbasierte Interaktionen. Ihr künstlerisches Schaffen bewegt sich an der Schnittstelle von Kunst, Technologie und gesellschaftlichem Diskurs. Sie nutzt Code nicht nur als technisches Werkzeug, sondern als eigenständiges Medium, um soziale Beziehungen im Kontext von Überwachung, Automatisierung und einem algorithmisch geprägten Leben kritisch zu untersuchen
Programm und Eröffnung
Die Installation ist täglich von 12 bis 20 Uhr geöffnet. Das Publikum ist eingeladen, an den Performances teilzunehmen, die alle 45 Minuten stattfinden – auf Deutsch oder Englisch.
Die Eröffnung findet im Rahmen des Zurich AI Festivals statt.
Öffnungszeiten
- Eröffnung: Freitag, 3. Oktober 2025, 18 bis 20 Uhr
- Laufzeit: Samstag, 4.Oktober bis Mittwoch, 29. Oktober 2025, täglich 12 bis 20 Uhr
Weitere Informationen
Sara Izzo, Leiterin Fachstelle
Kunst im öffentlichen Raum (KiöR)
T +41 44 412 23 40
E-Mail sara.izzo@zuerich.ch