Das Wichtigste in Kürze:
- Die Stadt Zürich plant für 2026 mit einem Defizit von 351,9 Millionen.
- Die Stadt will 2026 insgesamt 2,2 Milliarden Franken investieren.
- Der Stadtrat rechnet auch in den Folgejahren mit Defiziten, hohen Investitionen und zunehmender Verschuldung.
- Ab 2027 werden die gesamtstädtischen Investitionen gesamthaft beschränkt und Vorhaben vermehrt priorisiert.
- Der Steuerfuss soll bei 119 Prozent bleiben.
Die Stadt Zürich rechnet für 2026 mit einem Ertrag von 10,966 Milliarden Franken und einem Aufwand von 11,318 Milliarden Franken. Das bedeutet ein Defizit von 351,9 Millionen Franken (Budget 2025: Minus 205,6 Millionen Franken). Die Personalkosten betragen 3,769 Milliarden Franken für 2026 (Budget 2025: 3,612 Milliarden Franken). Die Stadt plant mit 26 644 Stellen, 778 mehr als im Budget 2025. Mit 303,6 entfallen fast die Hälfte der neuen Stellen auf das Schulamt, weil es mehr Schüler*innen gibt und die Tagesschule weiter eingeführt wird.
Der Finanz- und Aufgabenplan zeigt für 2027 ein Minus von 352,6 Millionen Franken. Für 2028 und 2029 erwartet der Stadtrat ein Minus von 379,1 und 378,6 Millionen Franken. Das zweckfreie Eigenkapital würde damit per Ende 2028 auf 1,039 Milliarden Franken sinken.
Weiterhin hohe Steuereinnahmen erwartet
Der Stadtrat erwartet für 2026 Steuereinnahmen von 3,891 Milliarden Franken – bei einem unveränderten Steuerfuss von 119 Prozent. Von Privatpersonen kommen voraussichtlich 2,370 Milliarden Franken an Steuern, Unternehmen zahlen 1,020 Milliarden Franken. Die Grundstückgewinnsteuer ist mit 500 Millionen Franken veranschlagt. Der Stadtrat rechnet damit, dass die Steuereinnahmen bis 2029 leicht steigen.
Hohe Investitionen und zunehmende Verschuldung
Im Budget 2026 sind beim Verwaltungsvermögen Nettoinvestitionen von 1,749 Milliarden Franken vorgesehen. Für die Jahre 2027 bis 2029 sind jährliche Nettoinvestitionen von 1,7 bis 1,9 Milliarden Franken vorgesehen. Im Finanzvermögen sind zudem jährlich rund 500 Millionen Franken für den Kauf von Grundstücken und Gebäuden geplant.
Weil die Bevölkerung wächst, wird die städtische Infrastruktur stark beansprucht. Gleichzeitig sind hohe Investitionen in Schul- und Betreuungsräume, in Wohnen und Netto-Null sowie in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs die grossen Treiber. Investitionen bei Wohnen und Netto-Null fallen mit teilweise sehr langen Refinanzierungsfristen über Mieten und Gebühren besonders ins Gewicht. Bereits jetzt können die Investitionen nur noch teilweise aus dem Cashflow der Stadt refinanziert werden. Alle Investitionen über einem Cashflow von aktuell rund 1 Milliarde Franken müssen fremdfinanziert werden.
Angesichts eines jährlichen Investitionsvolumens von über 2 Milliarden Franken zeichnet sich deshalb eine stark ansteigende Verschuldung ab. Diese steigt zusätzlich, falls die Erfolgsrechnungen in den kommenden Jahren schlechter ausfallen als in der Vergangenheit. Zurzeit nimmt die Stadt aufgrund ihres AAA-Ratings zu ausgezeichneten Konditionen Fremdmittel auf dem Kapitalmarkt auf. Bei steigenden Schulden könnte das Rating jedoch sinken. Somit würde sich die Position der Stadt auf dem Kapitalmarkt deutlich verschlechtern.
Damit die Stadt Zürich finanziell stabil bleibt, beschränkt der Stadtrat das Gesamtvolumen der Investitionen und priorisiert seine Vorhaben. Er strebt eine Investitionsobergrenze an und wird einen entsprechenden Absenkungspfad definieren. Zudem achtet er vermehrt darauf, dass sich der Cashflow nicht verschlechtert. Diese Massnahmen fliessen ab dem Budget 2027 in den Finanz- und Aufgabenplan ein.
«Der Stadtrat handelt frühzeitig und vorausschauend», sagt Stadtrat Daniel Leupi, Vorsteher des Finanzdepartements. «Damit können notwendige Investitionen in die Lebensqualität der Stadtzürcher Bevölkerung auch in Zukunft getätigt werden.» Ausführungsreife und laufende Projekte werden nicht gestoppt. Weitere Vorhaben priorisiert der Stadtrat im Rahmen seiner weiteren Planung.
Steuerfuss bleibt bei 119 Prozent
Der Stadtrat will den Steuerfuss unverändert bei 119 Prozent lassen. Stadtrat Daniel Leupi sagt: «Für eine Steuersenkung bleibt kein Spielraum. Trotz der Herausforderungen beantragt der Stadtrat aber auch keine Steuerfusserhöhung.»
Weitere Informationen
Catharina Fingerhuth, stv. Leiterin Kommunikation
Finanzdepartement
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